Seleukeia, Lyrbe – Waldspaziergang in die Antike

VomClub Wintersonne/Alltours und dem Betreuer Halil wurde diese Tour angeboten. Da die Zeit der Langzeiturlauber nun zu Ende ging, warennur 5 Urlauber zur Tour erschienen. Unser Betreuer Halil mietete nunein Taxi für den gleichen Preis wie für den Dolmusch.Dieses hatte den Vorteil, daß der Taxifahrer uns bis kurz vordie Ruinen dieser antiken Stadt fuhr.

 

Erstnach Manavgat und an dem Parkplatz bei den Wasserfällen vorbei. Ein paar Kilometer nachdem er dem Manavgat-Fluß überquerthatte, bog er nach links die ausgeschilderte Abzweigung nachSeleukeia ab. Dann im Dorf Bucaksihlar rechts und bei der Moscheewieder rechts. Von hier waren es noch etwa 5 Km bis zur antikenStadt, wobei der Weg immer schlechter wurde und man hier eigentlicheinen Geländewagen gebrauchen könnte. Unser Fahrer kanntesich aus und brachte uns bis kurz vor das Ziel. Hier waren nur einGeländewagen und ein Off-road-Bus zu sehen, die dann aber weiterfuhren. Diese antike Stadt ist touristisch nicht erschlossen, und sowaren auch nur wenig andere Gäste dort. Der Taxifahrer istEinheimischer und kannte sich sehr gut aus. Er sprach auch Deutschund hatte ein sehr umfangreiches Wissen über die Stadt.

 

Seleukeialiegt an den südlichen Ausläufern des Taurusgebirges undzur Mittelmeerküste sind es etwa 20 Km in einem Pinienwald. VonSüden erreicht man die flache Anhöhe, welche der Stadtdurch drei steile Flanken Schutz bot. Da es in diesem Gebiet ungesicherte Spalten und Brunnen gibt, sollte man Vorsicht waltenlassen. Ansonsten reicht gutes Schuhwerk aus. Eine Taschenlampe kannauch dienlich sein. Geschichtlich weiß man nicht sehr viel überSeleukeia. Auch über den Namen ist man sich nicht genau imKlaren. In neuerer Zeit werden die Ruinen mit der Stadt „Lyrbe“in Verbindung gebracht. Vermutlich wurde die Stadt im 3. Jh. v. Chr.gegründet und für den Angriffsfall auf die Stadt Side zumSchutz der Bürger als Fluchtmöglichkeit vorgesehen. So flohim 2. Jh. v. Chr. nach Eroberung von Side durch Piraten ein großerTeil der Bewohner nach Seleukeia (Lyrbe). Die wichtigste Zeitdieser Stadt soll im 1. und 2. Jh. nach Chr. gewesen sein und im 7.Jh. sollen die letzten Einwohner die Stadt verlassen haben. Dieseskann auch mit Seuchen und Krankheiten zu tun gehabt haben, da es inden Feuchtgebieten um Manavgat Moskitos und damit auch Malaria gab.Dieser Ort war den Einheimischen bekannt, wurde aber von Archäologen1970 wiederentdeckt, aber nicht weiter erkundet.

 

Anden Resten der alten Stadtmauer vorbei gingen wir zu den Resten desStadttores und weiter zur Agora -dem zentralen Fest-, Versammlungs-und Marktplatz. Hier die Treppe hinauf mit einem imposanten Ausblicküber die Ruinen und bis zum Meer. Weiter zum Buleuterion, demVersammlungsraum des Rates. Nun vorbei an einer Zisterne und zu denResten eines kleinen Tempels. Unten an der Außenseite der Agoramit dem Basar. Hier kann man auf dem Boden noch Reste von Mosaikensehen. Ebenso kamen wir in der Nähe zu einem noch intaktenGewölbekeller, welcher vermutlich als Vorratsraum diente. Jetztliefen wir noch zur Termenanlage, welche in der Nähe dersüdlichen Abbruchkante lag. Hier verweilten wir mit einem tollenBlick bis zur Küste. Zurück an einem Quellbrunnen und einerZisterne vorbei, welche nur schlecht abgesichert war. Dann wieder biszum Schotterweg und zum Taxi. Wir waren alle sehr begeistert mit derWanderung in die Antike vor über 2000 Jahren.

 

EinenLageplan dieser antiken Stadt kann man beiwww.histolia.de/pamphylien/seleukeia-lürbeanschauen.

 

Dievon mir gemachten und eingestellten Bilder stehen zur freienVerfügung.