Vielleicht hätte ich die Headline besser ergänzen sollen mit.....wer hält denn alles die Hand auf?
Aber wir wollen ja nur mal näher hinschauen.
Da sind sie wieder, die Billigangebote für ein- und mehrtägige Ausflüge-- mit Besuchen von Schmuck/Teppich- und Lederfabriken usw..
Solche Ausflüge oder Rundreisen können rasch zu völlig verplemperten Urlaubstagen werden.Können aber auch für Sparfüchse, die nichts kaufen wollen, sondern nur eine relativ günstigen zwei -oder drei Tage dauernde Besichtigungstour erleben dennoch interessant sein.
Zu eintägigen, reinen Shopping Touren rate ich ab, das ist wirklich verplemperte Zeit!
Dazu sollte man auch ein paar Hintergrund-Infos kennen. Für manche von Euch sicher ein alter Hut, keine Frage.
Diese Infos gelten natürlich besonders für die Türkei, an der wir die folgenden Beispiele auch festmachen.
Die angeblichen Leder- und Teppichfabriken, wie "Schmuckpaläste" zahlen den Tour-Organisatoren- meist sind das vor Ort ansässige Unternehmen-- pro Kopf-Prämien, für jeden Besucher der angekarrt wird.. Nicht selten liegen diese Prämien bei 20-,- Euro-pro Besucher, wohlbemerkt!
Da muss natürlich einiges verkauft werden.
Hinzu kommt, dass die Tourveranstalter a u c h noch am jeweiligen Verkaufs-Umsatz beteiligt werden.
Wie mir Insider vertraulich mitgeteilt haben, liegt diese "Beteiligung" bei 20 % des bezahlten Kaufpreises. Dazu kommt am Ende nochmal kurz ein Satz.
Teppichfabriken:
Das- also Fabriken --- sind sie überhaupt nicht. Die Teppiche kommen meist aus ganz anderen Ecken der Türkei.Gaziantep, z.B
Show-Knüpfabteilung sollen den Eindruck vermitteln, dass sie vor Ort hergestellt werden.Lasst Euch nicht täuschen.
Bist Du mal in den Verkaufräumen, kommst Du so schnell nicht raus--die Teppich Ausroll-Show hat ja erst begonnen..
Eine Stunde einplanen-- es gibt ja Tee oder Wasser, gratis...
Ähnlich verhält es sich bei Leder und Schmuck-""Fabriken"-Und bei den "Sonderpreisen "werden sogar Sparfüchse richtig wach...
Verkaufen können die Jungs, absolut kein Zweifel.
Dazu ein Hinweis, der für viele von Euch ein alter Hut ist. Ich bringe ihn trotzdem:
Goldfabriken:
Erster Hinweis--es gibt keinen "Türkei-Goldpreis"--der ist weltweit identisch.
Gerade bei diesem Thema wird vor auch gerne Ort geflunkert.Lediglich die Arbeitskosten bei der Herstellung sind deutlich günstiger als bei uns.Der Schmuck kommt natürlich von Großhändlern.
Neu hinzugekommen sind bei solchen Fahrten:
-BIO-Anbieter-- irgendwo draussen auf dem Land. Man bekommt irgendwelche Honig-Mix-Getränke, Beerenweine- oder Säfte zur Verkostung---um die Leute in den Räumen zu halten. Der Rest des Angebots ist dann schnell erzählt:
Cremes und Seifen usw. aus nativem Olivenöl , BIO Olivenöl( was ist das andere denn ?--synthetisch ) Weine und Raki...Überteuerte Ware, die man anderswo auch bekommt.
Bernstein Schmuck -"Fabriken " mit Shop:
Durch irgendwelche alten- geschickt aufgestellten Schleif-Maschinen könnte man den Eindruck bekommen- dass dort wirklich noch Schmuck verarbeitet wird. Alles Unsinn, das sind reine Verkaufsräume.Da wird nichts produziert. Verkauft-immer gerne.
Keramik:
Auf den 2-oder dreitägigen Fahrten nach z.B Kappadokien oder Pamukkale werden manchmal auch Keramikhersteller - größere-- oder kleinere Familienbetriebe angefahren. Da gibt es dann wirklich interessante Stücke,in aller Regel auch dort handgefertigt.
Wenn man geschickt verhandelt - dazu sind die bereit kann man bei Bezahlung in Euro- auch mal einen guten Schnapper machen.
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Reiseleiter/ Verkaufsfahrten
Nicht wundern, wenn der Reiseleiter nach Beendigung des jeweiligen Verkausstopps, kurz vor Abfahrt nochmal kurz in die Firma "muss -- dann holt er sich seine Provision ab,meistens 20 %. Da die Gruppen nur zu bestimmten Zeiten anfahren können ist es einfach, die Provision aus dem Verkaufserlös dem jeweiligen Bus zuzuordnen. Alles bestens organisiert
Aktualisiert: 6/2023