Hallo Jenny
Der Wunsch von Rolf ist mir Befehl. Ob du damit etwas anstellen kannst, überlasse ich dir. Obwohl ich Tunesien mit seinen Bewohnern liebe, meine zweite Heimat nebst unserem “CH-Ländli” ist und bleibt Venezuela. Aber lassen wir das!
Auch mit Eppe in einer Studenten-Urlaubskasse liegt ein Mietwagen drin. Vorausgesetzt man ist flexibel, akzeptiert den etwas chaotischen Verkehr und liebt das harte Verhandeln. Aber man ist beweglich und kann zu jeder Tages- und Nachtzeit das pulsierende Tunis und die nähere und weitere Umgebung besuchen und natürlich “Cap Bon”. Etwas eingeschränkt kann man diese Trips auch mit einem Linienbus inmitten von aufgestellten Einheimischen unternehmen.
Wir haben die Halbinsel Cap Bon kreuz und quer mit einem Mietwagen bereist und den engen Kontakt zu den Obst, Gemüse, Tabakbauern und Fischern gesucht. Erwähnenswert ist auch die Steilküste bei Korbous mit seinen heißen Quellen, die Ruinen von Kerkouane, der einstigen Fischer und Färberstadt und natürlich unser Halbinsel-Stammrestaurant „El Mansourah“ in Kélibia mit herrlichem Blick auf die sehenswerte Burg und das Meer. Fangfrischer Fisch, exzellent zubereitet und serviert, wird dort groß geschrieben!
Als Weinliebhaber habe ich nach einigem Suchen irgendwo in der Mitte der Halbinsel sogar ein Weingut gefunden! Man muss nur ein wenig Geduld haben und sich mit Händen & Füssen ausdrücken. Die Pfortenwächter sprechen kein Wort französisch und der Besitzer schlief! Es war etwa 15 00 Uhr! Schließlich klappte es doch, der Besitzer wurde wach und der offerierte Wein war süffig!
Insbesondere das Sperberfestival Ende Mai/Juni in El Haouaria an der Nordspitze des Cap Bon hat es uns aber angetan. Die Falkner von El Haouaria fangen die Sperber auf ihrem Flug nach Europa, richten sie für die Wachteljagd ab (ist nicht so mein Ding, aber leider nicht zu ändern!) und lassen sie zum Festende wieder frei. Ich glaube, meine Frau und ich waren unter den Massen von fröhlichen Einheimischen und der Polit-Prominenz aus Tunis die einzigen Touristen. Aber auch ohne Sperberfestival ist dieser Ort einen Trip wert.
Der langen Schreibe kurzer Sinn: Tunesien bietet mehr, als nur Sonne, Strand, obligate Sehenswürdigkeiten und „All Inklusive!“
Gruß
Pesche