• Dagmar S115
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    geschrieben 1428999089000

    An die Hammamet-Reisenden und -Einwohner,

    ich hörte von einem Kollegen, der aktuell in Hammamet war, dass es dort sehr ruhig geworden sein soll...viele Cafes und Läden geschlossen, lt. der Reiseleitung aufgrund der Wirtschaftskrise im Land (ich hatte erst die Saison im Verdacht - März - Winter...?)

    Z.B. die ganzen Läden auf der Strasse zum Orangers hin...alles geschlossen, sagte man mir, Leistungen im Hotel auf Sparflamme (Qualität stark zurück gegangen, Einrichtungen nicht in Betrieb), am Strand gähnende Leere...hörte sich nicht sehr ansprechend an.

    Wir waren ja zuletzt in 2010 dort, im Hotel Sindbad, ganz kurz vor Beginn der Revolution...das Jahr davor waren wir im Orangers...beides hatte uns damals sehr gut gefallen und wir haben immer wieder überlegt, doch noch mal zu fahren...

    Jetzt habe ich hier die Frage: was hat sich dort seit Beginn der Revolution verändert, ist das wirklich so drastisch? Liegt es an den stark zurückgegangenen Touristenzahlen? Ich hatte hier im Forum bisher den Eindruck, als ob das halbwegs "normal" weitergeht dort...

    Gruss,

    Dagmar

  • xadoo
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    geschrieben 1429003148000

    Die Situation hat sich in ganz Tunesien seit der Revolution 2011 eher verschlechtert.

    Die Jugendarbeitslosigkeit ist nicht gesunken und für viele Menschen ist der Alltag schwieriger geworden. Die Streikwellen der letzten Monate tragen auch nicht zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Weiterhin sind negative Auswirkungen des andauernden Libyenkonflikts und eine Ausweitung der Aktivitäten radikaler Djihadisten zu befürchten.

    Die Verschlechterung der Sicherheitslage und anhaltender Rückgang der Touristenzahlen zwangen einige Hoteliers zur Schließung ihrer Unterkünfte. Finanzielle Engpässe lassen keinerlei Spielraum für Investitionen oder Renovierungen. Der Verpflegungs-Standard kann wegen der ständig steigenden Lebensmittelpreise nicht mehr gehalten werden.

    Zunehmend verfallen die älteren Hotels.

    Das Ausflugsgeschäft mit Touristen ist eingebrochen.Trotzdem will das Land weg vom billigen Strandtourismus, aber das Ausbleiben der Reisenden führt das Land an den Rand der Existenz.

  • Dagmar S115
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    geschrieben 1429109927000

    Hallo Xadoo,

    Sicherheitslage ist klar, wobei die Seite des auswärtigen Amts immer noch ähnliche Infos anzeigt wie damals (nicht in abgelegene Gegenden, nicht in den Süden, Achtgeben bei Menschenansammlungen usw.), auch klar ist, dass die Revolution die Probleme des Landes nicht behoben hat, zumindest nicht bezüglich der Arbeitslosigkeit, wie auch.

    Es erweckte hier im Forum immer den Anschein, als wäre alles wie gehabt und man könne ruhig fahren - ich meine: ich finde es ja okay zu sagen, keine Angst Leute, so schlimm ist es nicht, es steht nicht hinter jeder Palme einer, der euch die Kehle durchschneiden will (und ich bin sowieso der Auffassung, dass einem überall etwas passieren kann - ich z.B. fahre jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit, zwei grosse Bahnhöfe im Ruhrgebiet - naja. Wenn es einer drauf anlegt, wäre es kein Problem, wer kontrolliert dort?). Das meine ich auch tatsächlich nicht.

    Schliessen von Hotels, gesunkener Verpflegungs-Standard - das sind eher die Dinge. Und die Infrastruktur vor Ort - wer will schon durch Hammamet (alt) spazieren, wenn überall die Rolladen runter sind und die Läden verammelt? Das finde ich dann auch nicht mehr besonders ansprechend...das wäre für mich tatsächlich ein Problem, da ich meinen Urlaub nicht im Hotel verbringe, sondern eigentlich immer viel draussen unterwegs bin, dazu gehört für mich auch mal ein Bummel durch die Geschäfte. Wenn es dann dort ist wie in einer Geisterstadt - gruslig.

    Thema Verpflegungsstandard, den fand ich z.B. im Vergleich zu den Kanaren immer sehr gut in Tunesien, da eher "französisch" ausgerichtet. Nun nur noch Pommes und Pizza?

    Auch Thema Ausflüge. Solche Touren wie bis nach Douz werden auch nicht mehr gemacht? Dougga? El Djem?

    Ich bin wirklich am Hadern, ob wir im Herbst fahren sollen...bzw. buchen (haben wir bisher nicht)

    Gruss,

    Dagmar

  • Mühlengeist
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    geschrieben 1429115237000

    Also wir waren 2013 das letzte Mal in Tunesien in Skanes. Kann dir also zu Hammamet nichts sagen. Was uns aber aufgefallen ist: die Taxifahrer waren viel nerviger und aggressiver. Mal einfach nur vor den Hoteleingang gehen um ein paar Meter nach Rechts oder links zu laufen ging gar nicht, man wurde sofort "angemacht" Taxi, Taxi. Wenn das einer oder 2 machen - ok, aber z.T. traten die im Pulk auf. 

    Kann natürlich sein das sich das wieder gegeben hat und/ oder  in Hammamet ganz anders ist. Auch die Stadt war schmutziger, und die Medina genauso nervig - Feilschen ging fast gar nicht.

    Birgit

  • jarunee
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    geschrieben 1429131253000

    Hallöchen!

    Zu Hammamet kann ich leider nichts sagen, aber zum Thema Ausflüge: es wird alles wie gewohnt angeboten.

    Wir waren letzte Woche noch in Mahdia und ich habe einen Ganztages-Ausflug nach El Jem, Kairouan und Monastir gebucht und mich keine Minute unsicher gefühlt.

    Auch in Mahdia selbst war alles wie immer- jahreszeitlich bedingt sicherlich ruhiger als im Sommer.

    Auch im Hotel konnte ich keinen Qualitätsmangel beim Essen feststellen.

    LG, Tina

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