Die Tunesier sind im allgemeinen äußerst gastfreundlich und uns "Westlern" gegenüber recht tolerant. Sei am besten einfach nur "Du selbst" - und Du wirst keinerlei Probleme haben...
Je nachdem, bei welcher Familie Du zum Futtern eingelade bist, kann es aber zu einigen kleinen Unterschieden bezüglich der Essgewohnheiten kommen:
Oft kann es sein, daß sich die gesamte Familie aus einem großen Pott bedient. Messer und Gabel "können" vielleicht auf dem Tisch liegen, aber meist wird nur mit dem Löffel gegessen. Und was mit dem Löffel nicht geht, macht man dann mit der Hand... Wobei gilt: nimm tunlichst (wenn's irgendwie geht) nur die rechte Hand - die linke ist "bäh"...;-) Also: Fisch kleinmachen: mit der Hand; Fleisch vom Knochen lösen: dito; undsoweiterundsofort...
Brot wird in Tunesien in Unmengen vertilgt - es dient auch dazu, den Teller nach jedem "Gang" zu säubern. Ein Teller für's ganze Essen genügt...
Ach ja - "feine Tischmanieren" wirst Du i.d.R. weniger antreffen - dafür aber umso mehr Spaß beim Essen! Für Tunesier ist das gemeinschaftliche Essen ein elementarer Bestandteil des täglichen Lebens - zu Recht! Denn die tunesische Küche glänzt durch außerordentliche Vielfalt (und ist beileibe nicht "nur" auf Couscous beschränkt!).
Bezüglich des Wassers, das zum Essen getrunken wird, solltest Du jedoch etwas Vorsicht walten lassen: Meist trinken die Tunesier das Wasser aus der eigenen Zisterne oder - in den Städten - aus dem Wasserhahn (was aber extrem gruselig schmeckt). Folge: Durchfall bei uns "verwöhnten" Westlern. Pack Dir vorsichtshalber eine Flasche (Mineral-) Wasser ein - jeder Tunesier hat dafür Verständnis, daß unsere Mägen mit dem dortigen "Gebrauchs-Wasser" kleinere Probleme haben könnten... (und "Plastik-Flaschen-Wasser" ist für die "Locals" eine recht teure Angelegenheit).
Im Anschluss an das Mahl wird meist noch der jeweils ortsübliche "Tee" getrunken. Wobei sich dieser von dem, der in den Cafés serviert wird, oft dadurch unterscheidet, daß es sich hierbei um ein bitter-süßes Gebräu von manchmal sirup-artiger Konsistenz handeln kann. Denn die "Tee-Suppe" (aus grünem Tee und Zucker) köchelt meist Stunden (oder noch länger) auf dem Herd vor sich hin, um dann in Winzigst-Portionen als Digestif zu sich genommen zu werden. Schmeckt zu Anfang vielleicht etwas "über-stark", wirkt aber als "Magen-Beruhiger" seltsamerweise Wunder...
Ansonsten gilt: Greif ruhig feste zu! Selbst das, was auf uns auf den ersten Blick vielleicht etwas befremdlich anmuten mag, entpuppt sich im Nachhinein als äußerst leckere Delikatesse...
Viel Schbasss - und guten Appetit
wünscht Louis;-)