Wanderung im Teno-Gebirge durch den Barranco Seco zum Playa de Masca

  • ostermeier1
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    geschrieben 1197845986000

    Hallo,

    ich bin im Februar 2008 zum wiederholten Mal in Playa de la Arena/Puerto de Santjago. Ich wandere sehr gerne und habe bei der Urlaubsvorbereitung im Internet von einer Wanderung durch die Schlucht "Barranco Seco" bis zu einem Wassertunnel gelesen. Dieser soll etwa einen Kilometer lang sein. Eine Durchquerung sei möglich, wenn man auch im Wasser waten muß. Anschließend Abstieg bis zur "Playa de Masca" (?). Ich habe dazu nichts genaueres gefunden, nur einen spanischsprachigen Link mit vielen Bildern http://www.travbuddy.com/travel-blogs/2704/El-Natero-Santiago-del-Teide-1 . Kann mir jemand nähere Informationen geben oder hat jemand diese Wanderung bereits unternommen ?

    Karl

  • noki
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    geschrieben 1197891236000

    Hallo Karl,

    schau mal z. B. hier nach!

    http://www.rother.de/pdf/3763340165_tour.pdf

    oder gib mal 'barranco seco' bei Google ein mit der Option 'nur deutsche Seiten'

    Da wirst Du fündig.

    Die Barrancos Masca und Seco sind miteinander verbunden, und man wandert gewissermaßen teilweise in beiden.

    Es ist ein Erlebnis!

    Nochmals genauer nachgefragt bezüglich des "Wassertunnels". Könnte es auch sein, dass es statt dem Barranco Seco nicht evtl. das Barranco de los Conchinios ist? Das liegt nördlich von Masca, hat aber keine Verbindung dorthin.

    Diese Schlucht ist wildverwegen; man geht dort praktisch nur in einer ganz engen Schlucht in einem teilweise 1 Meter breitem Bachbett lang an einem Führungsseil, das dann auch noch im Bachbett liegt. Diese Schlucht kann und darf man nicht ohne spezielle Ausrüstung und nicht ohne ortskundigen Führe begehen. Die Expedition startet entweder von Los Silos nach Süden oder von einem Gasthof an der Straße in El Lomo Morin, einem ganz kleinen Dorf nordöstlich davon.

    Zunächst einmal Grüße

    Dieter

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
  • ostermeier1
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    geschrieben 1198188680000

    Hallo Dieter,

    vielen Dank für deine Infos. Beinahe unglaublich, was du dort alles kennst.

    Für den im Februar 2008 geplanten zweiwöchigen Urlaub habe ich am letzten Wochende mal etwas rumgegoogelt und folgendes gefunden:

    "Wanderung in der Gegend Barranco Seco - Masca, Dauer ca. 6 Stunden, Höhenunterschied 1000 m, Schwierigkeitsgrad hoch. Wanderung durch die Schlucht "Barranco Seco" bis zu einem Wassertunnel, durch den ca. einen Kilometer laufen. Es gibt Wasser dort, durch das man watet. Dazu braucht man Wasserschuhe. Abstieg bis zur "Playa de Masca"."

    In keinem meiner Wanderführer für Teneriffa habe ich dazu nähere Informationen gefunden; den Hinweis in der Tour 24 im Rother habe ich überlesen. Da wir bei früheren Aufenthalten in Playa la Arena (meine Frau und ich waren seit 2000 5 x dort) schon verschiedene Wanderungen unternommen haben, u.a. mehrere Male den Guerges Steig, die beiden Gala Gipfel, Masca-Schlucht (runter und rauf), Valle Santiago, Tamaimo..., ist mir die Gegend nicht ganz unbekannt. Offenbar kennt aber niemand diesen Wanderweg im Barranco Seco rüber zur Masca-Schlucht aus eigener Erfahrung. Wegen der ansprechenden Bilder aus dem Link meines Erstbeitrags werde ich die Wanderung wohl machen.

    Was ist eigentlich aus der Absicht geworden, den Zugang zur Masca-Schlucht zu beschränken und Eintritt zu verlangen (ähnlich wie bei der zuletzt völlig überlaufenen "Höllenschlucht" bei Adeje) ?

    Nochmals herzlichen Dank für die hilfreichen Informationen !

    Karl

  • noki
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    geschrieben 1198192799000

    Hallo Karl,

    durch die Schlucht von Seco kommt man automatisch in den Barranco de Masca, ich erwähnte es schon.

    Der "Wassertunnel" den Du zitierst, ist eigentlich kein echter Tunnel, in dem Sinne, dass er oben geschlossen ist. Einen solchen gibt es nur auf dem alten Guanchenpfad längs der Steilwand von Los Gigantes ins Barranco de Masca, das ist ein echte Tunnel in ca. 200 Metern Höhe und noch höher über der Steilwand. Ich habe ihn nicht bis Masca gechafft, ich hatte einfach nur Angst in 250 Metern Höhe auf einem kaum 1 Meter breiten feuchten Felspfad weiterzugehen. Ich bin kein Guanche!

    Dieser Tunnel im Barranco Seca ist eigentlich nur eine ganz schmale Schlucht, bei der der untere Durchgang breiter ist als die Felswände über diesem. Den Schwierigkeitsgrad schätze ich auch als mittel bis schwer ein.

    Bezüglich der notwendigen Sicherheitsausrüstung weißt Du ja wohl bestens bescheid.

    Natürlich ist es längst beabsichtigt den Zugang zu allen diesen Schluchten und auch zum Pico de Teide zu kontrollieren und kostenpflichtig zu machen. Beim Teide ist das ja auch schon gelungen, bei den Barrancos ist das ein Sicherheitsproblem. Jährlich werden viele Begeher wegen Überforderung und Unfällen dort herausgeholt. Und das kostet viel Geld! Kein Hubschrauber oder Ambulanzwagen kommt dort hin! Und Du hast nicht einmal Handy-Kontakt in diesen engen Schluchten!

    Du hast ja schon einiges hinter Dir, und bist also kein Tourist in "Badelatschen" mehr. Das gefällt mir sehr.

    Pass auf Dich auf und folge den Weisungen des Führers!

    Gruß

    Dieter

    PS. Was Du da bei Adeje erwähnst ist wohl das Barranco del Infierno. Das ist eigentlich kaum ein Schwierigkeitsgrad, außer mit hochhackigen Schuhen oder Badelatschen. Der Grund ist der Müll den die Leute hinterlassen, und die Verstauchungen, die sie wegen des ungeeigneten Schuhwerkes selbst zu verantworten haben. Das kostet richtig Geld dort raugeholt zu werden!

    Aber das ist nicht mein Problem!

    PPS. Denkt daran Euch für diese Wanderung eine Kopf- oder Stirnlampe von hier mitzunehmen! Eine normale Tachenlampe ist nicht so günstig, weil man beide Hände frei haben muß! Ein wenig Verbandszeug ist natürlich selbstverständlich.

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
  • noki
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    geschrieben 1198270128000

    Hallo,

    ich will einmal versuchen zu beschreiben/aufzuzählen was alles in meinem Rucksack war und warum, bei solchen teilweise extremen Touren wie sie Barrancos darstellen.

    Karl, auch wenn es für Dich keine Neuigkeiten sind, so können doch noch andere davon profitieren!

    - Stirn- oder Kopflampe mit LED’s, denn da halten die Batterien viel länger als mit normalen Glühfadenlampen.

    - 3 bis 4 Meter umsponnenes Nylonseil. An den Enden verschweißt. Das kann man leicht selbst mit einem Gasfeuerzeug machen. Tragkraft: mindestens das eigene Körpergewicht. Diese Seile sind nur einige Millimeter dick. Dann zwei Karabinerhaken mit Wirbel. Und warum das?: Manchmal, bei sehr engen Stellen muß man den Rucksack abnehmen, weil er hinderlich wäre. Dann hängt man ihn an einen Karabinerhaken und zieht ihn nach der Engstelle zu sich rauf!

    - Große und kleine reißfeste Plastiktüten zum draufsetzen bei feuchtem Untergrund, für den Müll und auch als Schutz für die Kamera.

    - Dextro Energen (Traubenzucker) das ist wichtig!

    - Mineralienmix als Tabletten oder Gel-Beutel (Elektolyt) kein Kochsalz od. Getränke mit Kohlensäure oder viel Zucker.

    - Taschenmesser

    - Kekse ohne Schokolade (Balsen, Leibnitz), Kaugummi

    - Ein wenig Toilettenpapier/Küchentücher

    - Ersatzschuhband oder ein Stück isolierten Draht (Litze). Denn das verdammte Schuhband reißt meistens dann wenn man es nicht erwartet und am wenigsten hofft!

    - Dünne Nylonjacke mit verschweißten Nähten, und einen Pullover. Es mag oben sehr warm sein, aber in den Schluchten ist es oft sehr viel kühler.

    - Wenn möglich einen Kopfschutz (Kappe) gegen Steinschlag

    - Der Rucksack sollte mindestens wasserabweisend sein und mit Inhalt nicht mehr als ca. 7-8 Kg wiegen.

    - Trillerpfeife für den SOS-Ruf. Kennt jeder!

    - Um den Hals und im Rucksack eine wasserdichte Plastiktasche mit den persönlichen Daten. Kopie des Personalausweises, Hoteladresse und Angaben zu besonderen gesundheitlichen Risiken, wie Diabetis, AS ……

    - Ein Handy nützt in den Schluchten wenig bis gar nichts, da kein Empfang.

    - Nicht geschälte Salatgurken und Tomaten sind sehr gut gegen Durst!

    - Verbandsmaterial: Pflaster, eine Mull- und eine Elastikbinde, Sportsalbe gegen Prellungen/Stauchungen (z.B. Voltaren).

    Bei der Auswahl und Zusammenstellung habe ich mich weitgehenst an den Inhalt des Rucksackes der Führer gehalten!

    Alles unnütze Zeug ist nur Ballast, wie Trinkbecher, Tempos usw. und bringt nur Müll.

    Und denkt bei der Menge der Ausrüstung auch an andere, die das alles (noch) nicht wissen! Hier gilt nicht der Spruch: Jeder ist sich selbst der Nächste!

    Gruß und viel Glück beim Wandern.

    Dieter

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
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