- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Das ist ein schönes Hotel, das sich 8 Fahrradminuten vom Hafen befindet. Im Allgemeinen ist das Hotel schön gelegen, ruhig und empfehlenswert.
Die Zimmer sind korrekt und großzügig. Einerseits muss man mehrere Nächte buchen; andererseits gibt es keinen Wäscheservice. Das mag überflüssig sein, aber da man aufgrund des Autoverbots praktisch nur das an Kleidung mitnimmt was man selber tragen kann, packt man eher wenig Kleidung. Nichtsdestotrotz wurde für uns eine Lösung gefunden, was wir sehr schön fanden.
Das Essen war sehr gut. ABER es gab 2 Probleme: a) Die Öffnungszeiten sind schlecht...sehr schlecht. Die Familie, die die Mittags- und Abendgastronomie betreibt, ist super freundlich und ihr Essen ist sehr gut. Aber sie schließen das Restaurant doch um 18:30! Das heißt: die Bewohners des Hotels müssen ihre Touristentage kürzen, um früh genug im Hotel zurück zu sein, sonst kriegen sie kein Essen mehr. Außerdem gibt es keine Möglichkeit irgendetwas (wie ein Wasser, ein Weinchen oder ein Bier) später zu bekommen. Aber selbst wenn man dadurch zum "Selbstversorger" wird und bei Edeka einkauft, gibt es nirgendwo im Hotel wo man gemütlich beisammensitzen könnte, selbst mitgebrachte Getränke und/oder Snacks genießen könnte, oder Spiele spielen könnte. Es passt irgendwie nicht zum Urlaubsort, dass der Tag um 18:30 vorbei sein soll. b) Beim Frühstück gab es sehr unangenehme Auseinandersetzungen mit der Küchenleitung, weil am Vorabend die korrekte Anzahl der Personen fürs Frühstück von der Rezeption an die Küche nicht übermittelt wurde. Die Schwierigkeiten der internen Kommunikation wurden auf den Kunden abgewälzt, was wir nicht nur als völlig vermessen empfanden, sondern die Sreiterei hat z.T. den Urlaubseffekt bei uns erheblich beeinträchtigt. Die Ordnungszwänge schienen uns wichtiger zu sein als das Servicekonzept. Ich schreibe selten und ungern negative Berichte, weil ich mir die langfristigen Konsequenzen derer bewusst bin und meine Absicht ist nicht, jemanden zu verleumden oder zu verletzen. Andererseits wenn sich der Gast wie ein Bittsteller anstatt wie ein König fühlt, dann stimmt irgendetwas mit dem Dienstleistungsgedanken nicht. Ist ein solches Gefühl nun hochgradig subjektiv? Selbstverständlich. In der Betriebswirtschaftslehre spricht man von "Value-Chain" (wortwörtlich übersetzt "Wertekette") und die beginnt doch mit dem Kunden. Die besten Hotels--ja, auch auf einsamen Inseln--verstehen, dass ihre Existenz von den Kunden abhängt (und nicht umgekehrt). Der Dienstleister benimmt sich entsprechend. Es ging nicht darum, dass wir übertrieben hofiert werden wollten. Wir betrachteten uns in keinster Weise als "besser" als das Personal. Aber wenn beim ersten von 7 Frühstücken im Hotel gesagt wird, "Nein, das geht nicht (dass Sie zusammensitzen)...Sie überfallen mich...Das müssen Sie heute mit der Rezeption klären..." dann gibt es eindeutig ein falsches Rollenverständnis. Ich arbeite auch im Dienstleistungsbereich und lebe von meinen Kunden. Ich komme tagtäglich nur auf eine Idee,:meine Kunden zu fragen, wie ICH ihren Tag vollumfänglich verbessern bzw. erleichtern kann? In diesem Hotel fehlte diese Einstellung fehlte gänzlich und wurde eines Ordnungszwangs Opfer. Ich unterstelle keine Böswilligkeit. Vieles hängt sicherlich mit soziologischen Variabeln zusammen, die verdammt schwierig zu verändern sind. Aber wenn man längerfristig als Dienstleister gedeihen will, dann aus meiner bescheidenen Sicht sind Änderungen in der Einstellung vonnöten.
Das Hotelpersonal war definitiv sehr gut und zuvorkommend. Allerdings empfanden wir es als ziemlich schlimm, dass wir gar nichts mit Kreditkarten bezahlen durften. Das ist nicht nur in diesem Haus der Fall, sondern das scheint--trotz allem was man in der Corona-Zeit gelernt hat--auf der Insel leider ziemlich weit verbreitet zu sein. Das kann man in der Gastronomie teilweise verstehen, wo man mit mikroskopischen Margen zu tun hat. Aber wenn man dort im Hotel ankommt, ist die erste Aussage leider, "Wir müssen die Touristentaxe von Ihnen jetzt kassieren und Sie müssen bar zahlen." Auch der Aufenthalt ließ sich nicht mit Kreditkarte zahlen. Es ist doch lächerlich in der heutigen Zeit, 4-stellige Beträge noch mit Bargeld bezahlen zu müssen. Ja, sie akzeptieren EC-Karten, aber dadurch hat man weder den Zahlungsaufschub noch den Meilensammelneffekt einer Kreditkarte. Schade eigentlich. Wir hätten lieber 4% mehr bezahlt, diese aber mit Kreditkarten bezahlen zu dürfen. Grundsätzlich merkt man auf der Insel eine Einstellung, dass es den Inselbewohnern oft ziemlich egal ist, ob der Bargeldwahn für Touristen extrem lästig ist: Fahrradverleih? Nur Bargeld. Haben Sie nicht genug Bargeld dabei? Dann gehen Sie zum Automaten, heben Sie das notwendige Bargeld ab, und zahlen Sie morgen. Gastronomie? Nur Bargeld.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im August 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Charles |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 55 |