Hotel Linde

Ein bescheidenen Ansprüchen genügendes Hotel in einer ruhigen, zugeparkten Seitenstraße im verschlafenen Otterstadt. Ziemlich abgewohnt, wenig Charme, sehr unhöfliche Rezeption.

Das Zimmer hatte vor 20 Jahren sicher mal Chick, ist inzwischen aber ziemlich abgewohnt. Unser Zimmer war alles andere als sauber, viel Staub, besonders an den "typischen" Stellen, an denen das Putzen mehr Mühe macht. Für vier Personen sind die Platzverhältnisse grenzwertig, aber auch nicht kritischer als anderswo. Die Handtücher wurden vermutlich zu der Zeit in Dienst gestellt als die Zimmer letztmals renoviert wurden, was wohl in den 90er Jahren (des letzten Jahrhunderts) gewesen sein muss. Sie sind fast auseinandergefallen. Sehr lauter Kühlschrank/Minibar. Wichtig - man sollte bei der Buchung klären, wo man untergebracht wird. Die Zimmer 27 bis 29 (wir hatten die 27) sind nur über eine nicht allzu breite Wendeltreppe zu erreichen. Wer nicht mehr zu mobil ist oder sperriges, schweres Gepäck mitführt, sollte diese Zimmer meiden.

Das Frühstück, mehr haben wir nicht probiert, war - am Maßstab kleiner Hotels gemessen - durchschnittlich, weder besonders gut noch schlecht. Kaffee wurde an den Tisch gebracht, den Rest gab`s am Buffet. Die Brötchen waren nach unserem Eindruck weder am Sonntag noch am Montag frisch. Das Frühstück kostete pro Erwachsenem EUR 7,50, unsere Kinder, 2 und 5 Jahre alt, durften gratis speisen. Kassiert wurde sofort im Anschluss.

Der Knüller unser drei Tage war der "Service". Wir nutzen ab und zu Hotels, gerade auch kleinere dieser Art, wurden aber noch nie auch nur annähernd derart unhöflich und respektlos behandelt. Nachdem wir unser Zimmer erreicht hatten - über die beschriebene Wendeltreppe - stellten wir fest, dass es nicht der Beschreibung entsprach, die uns vorab am Telefon gegeben worden war. Statt der avisierten zwei Räume mit Zwischentür, ein solcher Schnitt macht Sinn, wenn man, wie wir, mit zwei Kleinkindern, die früher schlafen sollen, unterwegs ist, handelte es sich um einen Raum mit kleinem Flur und Bad. Dies an der Rezeption angesprochen, wies uns die vom äußeren Eindruck her lebenserfahrene Dame an der Rezeption in schnippischem Tonfall darauf hin, dass wir unser Kommen zu spät - per E-Mail - bestätigt hätten. Das beschriebene Zimmer sei dann eben weg gewesen. Abgesehen davon, dass wir in unseren - Gottseidank nur - drei Tagen in diesem Hotel nur einen einzigen weiteren Gast - und den beim Frühstück, für das wir mit zwei Kleinkindern regelmäßig eine gute Stunde brauchten - gesehen haben, war für uns nicht erkennbar, das eine Bestätigung gewünscht und Voraussetzung für die Buchung des gewünschten Zimmers war. Wir wurden vorab lediglich darum gebeten, per E-Mail mitzuteilen, wann, in etwa, wir ankommen werden. Wie auch immer. Nachdem sich unsere Begeisterung ob dieser Antwort erkennbar in Grenzen gehalten hatte, schob die Dame eiskalt nach, wenn wir im Zimmer noch nichts "gemacht" hätten, könnten wir auch wieder gehen, wenn es uns nicht passe. Hätten wir gerne getan, konnten wir aber mangels greifbarer Alternative leider nicht. Beim Check-in hatten wir der Dame auch mitgeteilt, dass wir zu einer Familienfeier eingeladen sind, uns erst kurzfristig für eine Teilnahme entschieden hatten und froh waren, noch eine Unterkunft gefunden zu haben. Was sollte man noch wissen: Man wird fürs Zimmer bereits beim Check-in "abkassiert". Das zeugt von großem Vertrauen zu den eigenen Gästen, ist jedoch auch kein Alleinstellungsmerkmal.

Dicht besiedeltes Wohngebiet, Parkplätze sind Mangelware. Lädt nicht gerade zu Spaziergängen ein. Dörfliche Infrastruktur. Unser Zimmer befand sich in einem Nebengebäude (wie alle Zimmer für mehr als zwei Personen, wie wir inzwischen wissen), fünf Häuser weiter. Würde man vorher auf diesen ungewöhnlichen Umstand hingewiesen, könnte man es sich sparen, seine Koffer und Taschen zu früh auszuladen und mit zur Rezeption zu schleppen. Einen solchen Hinweis gab es jedoch nicht.

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