Hotel Rural Senderos de Abona

Ein sehr großes, altes und verwinkeltes Gebäude mit Innenhöfen und Gartenterrassen mitten im Ortskern. Das alte Haus knarrzt und ächzt, Flure und Zimmer sind dunkel, der uralte Dielenfußboden und die vielen Schwellen und Treppen sind uneben - der historische Charakter wurde erhalten. Wer hier absteigt, kommt mit dem Mietwagen und steht zunächst vor der Herausforderung, das Haus überhaupt zu finden (die offizielle Adresse ist eine gesperrte Anwohnerstraße und kann nicht im Navi programmiert werden, besser mit Smartphone). So kreiselt man durch die steilen und engen Einbahnstraßen, bevor man ungefähr in der Nähe ist und einen Platz zum parken sucht - was allerdings, gewußt wo, dann gut funktioniert. Nicht geeignet für Gäste mit eingeschränkter Mobilität. Auch die Gepäckschlepperei vom Parkplatz bis zum jeweiligen Zimmer sollte nicht unterschätzt werden. Der Empfang ist ausgesprochen freundlich, das ganze Haus wird gezeigt und erklärt. Zentral gibt es einen Raum mit großer Auswahl an Getränken zur Selbstbedienung auf Vertrauensbasis, sehr nett. Schön angelegter Garten, unter Zitrusbäumen kann man an verschiedenen Plätzen wunderbar entspannen.

Große Räume, die Gestaltung mit dunklen Decken, dunklen Böden, dunklen Möbeln und erdrückenden Vorhängen ist im tatsächlichen Wortsinn altmodisch - etwas helles und zeitgemäßes zu integrieren, hätte gutgetan. Bei einem Aufenthalt im Dezember kann es durchaus auch kühl und windig sein - und leider hat man diese kalte Zugluft auch im Zimmer. Es zieht durch die Fenster, durch die Wände unter dem Fenster, durch die Tür. Da die Räume sehr hohe Decken haben, kann man mit dem kleinen Radiator kaum Wärme schaffen. Die Betten sind bequem, aber leider gibt es keine richtige Bettdecke, nur Wolldecken übereinander in einem Laken, die ständig verrutschen und eigentlich ganz schrecklich sind. Das Bad ist sehr beengt und unkomfortabel (keine Ablagemöglichkeiten).

Zum Haus gehört ein rustikales Restaurant (nicht immer geöffnet / Vorabanmeldung). Frühstück wird a la Carte angeboten, es gibt 6 Varianten zur Auswahl - Toast und Marmelade, ein belegtes Sandwich, Müsli, oder Baguette mit gebratenem Ei. Was angeboten wurde, war gut, aber die fehlende Flexibilität in der Zusammenstellung gefiel mir gar nicht. Der Automatenkaffee schmeckt ganz furchtbar chemisch, es gibt weder Milch oder Kaffeesahne noch Salz für's Ei oder Kaffeelöffel.

Granadilla de Abona bietet nichts sehenswertes, da ist man am Kirchplatz noch im charmantesten Teil. Im Ort gibt es ein paar gute Restaurants in Distanz von 600-800 Metern. Die Autobahn, den Süden mit den Touristenzonen und den Airport Süd erreicht man von hier in etwa 15-20 Minuten.

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