Landgasthof Blume

Wenn man Zimmer deutlich unterhalb des Jugendherbergsstandards sucht und sich nach dem Luxus österreichischer Pensionen der 1970er/80er Jahre zurücksehnt, dann ist man hier richtig. Warum auch sollte es im Zimmer einen Tisch geben oder im Zweibettzimmer mehr als einen Stuhl? Die Funktionsfähigkeit von Leuchtmitteln in den Lampen wird gemeinhin auch deutlich überbewertet, immerhin liegen keine Fassungen oder Kabel blank. Selbst eine Leuchte zu sein wiederum kann sich auszahlen, es ist überall ziemlich düster, auch im Frühstücksraum, in dem irgendwann mal Oma gestorben sein muss. Das Bad ist im Sinne von Wanderarbeitern sicher als gut ausgestattet anzusehen, man darf aber weder älter noch groß gewachsen sein. Wichtig: Vor dem Frühstück Zimmer aufräumen! Bei Rückkehr ist es nämlich schon "gemacht". Das Frühstücksbüffet erfüllt alle Ansprüche, sofern diese übersichtlicher Art sind sowie Abwechslung, anders als Plastik und Alufolie, jedoch ablehnen. Innovativ offenbar die Methode, Eiweiß ohre Wärmezufuhr erstaren zu lassen: Hartgekochte Eier gibt´s täglich, kalt sind sie immer! Ansonsten ist´s beim Frühstück – Stichwort=Fremdwort Nachschub von Kaffee oder Tee – ganz nach Art des Hauses: Oft niemand zu sehen, immer alle Türen offen. Rein kann immer jedermann, raus geht leider nie der überall intensive, anhaltende Grillgeruch des Erdgeschossgriechen. Kann man mögen. Kann man auch gut essen. Dann muss man wenigstens nach 18 Uhr nicht mehr aus dem Haus. Was auch kaum geht: Ringsum sind sämtliche Fußwege stets dicht an dicht zugeparkt. Bleibt der Weg via Hintertür durch den Hinterhof, der beeindruckend deutlich auch ein solcher ist. Wer um Himmels willen mag den da aufgestellten Tisch zur Einnahme von Wasauchimmer nutzen wollen? Das Volk, das nachts auf der Straßenseite lärmt, offenbar nicht.

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