Frau mit Handy im Flugzeug
© Emirates

Ratgeber

Internet im Flugzeug: Lohnt es sich?

Wenn Du in zehn Kilometern Höhe mit über 800 Stundenkilometern über die Erde rast, befindest Du Dich an einem der wenigen verbliebenen Orte, an denen Dein Smartphone vergeblich nach Netzabdeckung sucht: im Flugzeug. Denn ausgerechnet in einer Situation, die uns zum stundenlangen Stillsitzen und Nichtstun zwingt, funktionieren weder Anrufe noch mobile Daten. Kein Wunder, dass die Airlines ein Geschäftsmodell darin entdeckt haben, an Bord W-LAN anzubieten. Doch wie funktioniert das eigentlich? Was kostet es? Was solltest Du darüber wissen? Wir haben die wichtigsten Infos übers Internet im Flugzeug für Dich zusammengestellt.

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Flugmodus anstatt ausschalten – so kann man wenigstens Fotos machen und Musik hören
Sicherheit geht beim Fliegen vor, schalte zu Beginn Deiner Reise immer erstmal den Flugmodus an © stock.adobe.com - georgejmclittle

Erst einmal: Ab in den Flugmodus

Sicherheit geht vor

Grundsätzlich gilt: Wenn das Boarding abgeschlossen ist und sich das Flugzeug in Bewegung setzt, musst Du Dein Smartphone in den Flugmodus stellen. Damit kann es sich nicht mehr über Deinen Datentarif ins mobile Internet einwählen. Aber selbst wenn Du einmal vergessen würdest, den Flugmodus zu aktivieren: Spätestens in der Luft würde die Verbindung sowieso abbrechen. Denn herkömmliche Mobilfunkmasten sind nicht dafür ausgelegt, mit Geräten in mehreren Kilometern Höhe zu kommunizieren. Auf dem Flug bist Du also von der Außenwelt abgeschnitten – es sei denn, Du besorgst Dir einen Zugang zum W-LAN an Bord Deines Fliegers.

Du fragst Dich, wie es sein kann, dass Dein Smartphone sich nicht mehr mit dem Netz am Boden verbinden kann, ein rasend schnelles Flugzeug aber schon? Die Antwort ist einfach: Dessen Antennen funken gar nicht zu einem herkömmlichen Mobilfunknetz am Boden. In der Regel nutzen die Airlines satellitengestützte Systeme, um W-LAN an Bord bereitzustellen. Zwar ist es grundsätzlich möglich, dass sich ein Flugzeug mit speziellen Bodenstationen verbindet. Aber für dieses so genannte Air-to-Ground-System muss mit jeder neuen Flugstrecke am Boden auch eine neue Reihe von Antennen errichtet werden. Außerdem ist es spürbar langsamer als eine Satellitenverbindung.

Ein Tablet wird mit dem Wlan auf einem Flugzeug verbunden
W-LAN gefällig? Da gibt es verschiedene Optionen für Dich © stock.adobe.com - NicoElNino

Du hast Optionen

Über den Wolken ist W-LAN nicht gleich W-LAN

Die meisten Airlines bieten inzwischen auf vielen ihrer Verbindungen W-LAN an. Üblicherweise kannst Du Dich spontan einbuchen – auch dann noch, wenn der Flieger bereits in der Luft ist. Allerdings ist W-LAN hier nicht gleich W-LAN. Bei Eurowings zum Beispiel kannst Du zwischen drei Paketen wählen. Das teuerste kostet 7,90 Euro pro Flug (9,90 Euro ab zwei Stunden Flugdauer). Nur mit ihm kannst Du den ganzen Flug lang surfen. Doch selbst dann ist die Geschwindigkeit auf 1,5 Megabit in der Sekunde begrenzt – zum Streamen reicht das eher nicht. Mit dem kleinsten Paket für 2,90 Euro (lange Flüge: 3,90 Euro) darfst Du nur Messengerdienste nutzen.

Lufthansa hat ein ähnliches Preismodell; auf Kurz- und Mittelstrecken kostet ein unbegrenzter Zugang mit vier Megabit in der Sekunde 6,00 Euro (8,00 Euro ab 90 Minuten), das auf Messenger beschränkte Paket 3,00 Euro. Wenn Du eine Travel ID oder ein Miles&More-Konto anlegst, bekommst Du immerhin das Messenger-Paket kostenlos. Auf Langstreckenflügen kostet der unbegrenzte Zugang dann schon 25 Euro. In der Flynet-App oder über T-Online kannst Du den Zugang bereits im Voraus kaufen.

Große internationale Airlines verlangen ähnliche Preise. Bei Emirates etwa kostet der Messenger-Zugang je nach Fluglänge zwischen 3,00 und 6,00 US-Dollar, das Paket mit unbegrenztem Datenvolumen zwischen 10,00 und 20,00 US-Dollar. Alle genannten Preise gelten Stand September 2024. 

Einige Fluggesellschaften verzichten dagegen komplett darauf, Dir über den Wolken Internet anzubieten. Dazu gehören etwa der Ferienflieger TUIFly und die Billig-Airline Easyjet. Bei letzterer kannst Du Dich immerhin in eine Art geschlossenes Intranet einwählen und beispielsweise das On-Board-Shopping-Angebot durchstöbern.

Mann in einem Flugzeug an seinem Handy
W-LAN oder kein W-LAN? Das kommt drauf an, wofür Du es nutzen möchtest © stock.adobe.com - NINENII

W-LAN oder kein W-LAN?

Lohnt sich das Internet im Flieger?

Angesichts dieser relativ hohen Kosten solltest Du Dir die Frage stellen, ob es sich lohnt, ein Paket mit unbegrenztem Zugang zu wählen. Denn Nachrichten kannst Du auch mit den günstigeren Messenger-Paketen schicken. Und zum Versenden oder Abrufen größerer Dateien genügt das schmale Datenvolumen auch bei den großen Paketen nicht – zumal Du zumindest auf Langstreckenverbindungen bei praktisch allen Airlines inzwischen ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm bekommst: kostenlos, ohne Verbindungsstörungen und auf einem kleinen Privatbildschirm in der Kopfstütze des Vordersitzes. Und falls Du auch auf der Kurzstrecke nicht auf Deine Streaming-Dosis verzichten möchtest, kannst Du Dir vor dem Abflug zu Hause ein paar Folgen Deiner Lieblingsserie aufs Smartphone oder Tablet herunterladen.

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