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Verona – Dein Einstieg in den Gardasee-Urlaub

Der Flughafen Verona, auch bekannt als Valerio Catullo, ist das zentrale Eingangstor für die meisten deutschen UrlauberInnen, die den wunderschönen Gardasee ansteuern möchten. Statt Dich in die Schlange an den Mietwagenschaltern im Terminal einzureihen, wähle die Option einer Shuttle-Station in Flughafennähe. Meistens sind hier die Angebote für Mietwagen etwas günstiger und der Abholungsprozess um einiges stressfreier, da man dem Flughafentrubel schnell entkommt und in Ruhe alles abwickeln kann. Wenn Du Zeit hast, plan unbedingt einen Zwischenstopp in Verona ein. Die Stadt ist viel zu schön, um sie nur im Vorbeifahren zu sehen.
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Sirmione – Die Halbinsel mit Geschichte

Von Verona aus erreichst Du nach etwa 40 Minuten Fahrt Sirmione, wo Dich die beeindruckenden "Grotte di Catullo" erwarten – entgegen ihres Namens handelt es sich dabei nicht um Grotten, sondern um die imposanten Überreste einer weitläufigen römischen Villa. Ein Besuch nach 16 Uhr ermöglicht eine ruhige Erkundung der historischen Gemäuer fernab vom Touristenandrang. Nach der Geschichtserkundung lockt der einzigartige Jamaica Beach mit seinen charakteristischen hellen, flachen Felsen. Das Besondere an diesem Strand sind die warmen Thermalquellen, die direkt vor der Küste aus dem Seegrund sprudeln. Für ein außergewöhnliches Unterwassererlebnis bietet das örtliche Tauchcenter geführte Touren an, bei denen Du die faszinierenden aufsteigenden Thermalblasen aus nächster Nähe beobachten kannst. Die Kombination aus antiker Geschichte und natürlichen Phänomenen macht Sirmione zu einem facettenreichen Reiseziel.
Ein besonderer Tipp für Sirmione: Die meisten Besucher bleiben in der historischen Altstadt, aber die Einheimischen treffen sich im kleinen Ortsteil Colombare zum Aperitivo. In der Bar "Al Portico" mischen sich Einheimische und Touristen, und Du kannst den Sonnenuntergang mit einem spritzigen Aperol und hausgemachten Antipasti genießen.
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Gardone Riviera – Der etwas andere Ort

Nach einer 45-minütigen Fahrt entlang der westlichen Seeseite erreichst Du Gardone Riviera, Heimat des berühmten "Vittoriale" – der ehemaligen Villa des exzentrischen Dichters D'Annunzio. Diese außergewöhnliche Anlage überrascht mit ihrer skurrilen Einrichtung und dem wohl ungewöhnlichsten Ausstellungsstück: einem echten Kriegsschiff, das zwischen den Bergen thront. So verrückt dies klingen mag, genau diese Exzentrik macht den Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis. Direkt angrenzend verzaubert der botanische Garten "Hruska" mit seiner weltumspannenden Pflanzensammlung. Auf kunstvoll angelegten Terrassen und zwischen plätschernden Wasserfällen verlierst Du schnell jedes Zeitgefühl.
Ein wichtiger Reisetipp für die Hauptsaison: Die Uferstraße (Gardesana) ist besonders im Juli und August stark frequentiert. Längere Strecken solltest Du vorzugsweise in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag zurücklegen.
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Toscolano-Maderno – Papier und Buchten

Nur zehn Minuten von Gardone entfernt liegt Dein nächster Stopp: Toscolano-Maderno. Das "Valle delle Cartiere" erzählt die faszinierende Geschichte der lokalen Papierproduktion. In diesem schmalen Tal zeugen teilweise verfallene Mühlen von der einstigen Bedeutung der Papierherstellung und verleihen dem Spaziergang durch die Geschichte einen besonderen Reiz. Für eine erfrischende Pause bietet sich die Bucht von Maderno an. Ein idyllischer Küstenpfad führt Dich zu Buchten, wo Du selbst in der Hochsaison mit etwas Glück noch ruhige Plätze findest. Das türkisblaue Wasser und die imposanten Felswände bieten die perfekte Kulisse für entspannte Stunden am See, bevor Du Dich auf den Weg in den nördlichen Teil des Gardasees machst.

“ Die besten Zeiten für Ausflüge sind früh morgens zwischen 7 und 9 Uhr oder am späten Nachmittag ab 17 Uhr. Dann sind die Temperaturen angenehm, die Touristenströme geringer, und Du erlebst den authentischen Charme der Region. Außerdem ist es empfehlenswert im September oder Oktober zu reisen – dann ist das Wetter noch schön, aber die größten Touristenströme sind bereits abgeebbt.“
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Limone sul Garda – Mehr als nur Zitronen

Die 30-minütige Fahrt nach Limone führt Dich entlang einer der spektakulärsten Straßenabschnitte am Gardasee. Die Route schlängelt sich an steilen Felswänden entlang, teilweise direkt in den Fels gehauen – ein unvergessliches Fahrerlebnis für sich. Das Herzstück von Limone ist die historische Limonaia del Castel, ein faszinierendes Zeugnis jahrhundertealter Zitruskultur. Seit dem 17. Jahrhundert werden hier Zitronen angebaut, wobei das ausgeklügelte System aus Steinpfeilern und Holzdächern noch heute genauso funktioniert wie vor Jahrhunderten. Bei den informativen Führungen durch die Anlage erfährst Du nicht nur alles über die traditionellen Anbaumethoden, sondern auch, warum ausgerechnet an diesem Ort die klimatischen Bedingungen für den Zitronenanbau so ideal sind. Die einzigartige Kombination aus mediterranem Mikroklima und schützenden Bergwänden ermöglichte hier eine Zitruskultur, die nördlicher als an jedem anderen Ort Europas gedeiht.
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Riva del Garda – Im Herzen der Berge

Nach etwa 20 Minuten Fahrt erreichst Du Riva del Garda, einen charmanten Ort im Norden des Sees, der von majestätischen Bergen umrahmt wird. Ein Morgenspaziergang durch die Altstadt um 7 Uhr offenbart die authentischste Seite des Ortes – in den noch menschenleeren Gassen öffnen die ersten Cafés ihre Türen, während am Hafen Fischer ihren morgendlichen Fang anlanden. Ein besonderes Highlight ist die Bastione, eine imposante Festung aus dem 16. Jahrhundert, die über der Stadt thront. Der etwa 40-minütige Aufstieg ist zwar anspruchsvoll, belohnt aber mit einem atemberaubenden Panorama über den See. An heißen Tagen bietet der kristallklare Lago di Tenno, nur 14 Kilometer entfernt, eine erfrischende Alternative. Die Nachmittagsstunden in Riva sind geprägt von verlässlichen Winden – ideale Bedingungen für Segel- und Windsurfbegeisterte. In Riva del Garda gibt es außerdem einen kleinen Kiesstrand namens "Spiaggia Sabbioni". Hier triffst Du hauptsächlich Einheimische, die nach der Arbeit zum Schwimmen kommen. Am besten gehst Du gegen 18 Uhr hin, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint.
Wenn Du bei Deiner Unterkunft nicht parken kannst, nutze am besten den "Parcheggio al Lido". Der Parkplatz ist kostenlos und nur 10 Minuten zu Fuß vom Zentrum.
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Malcesine – Zwischen Burg und Berg

Die Fahrt entlang der Ostseite des Sees nach Malcesine dauert etwa 40 Minuten. Die imposante Burganlage auf einem Felsen im Ortszentrum fällt sofort ins Auge. Das dortige Museum gewährt faszinierende Einblicke in die historische Lebensweise der Region. Das absolute Highlight ist jedoch die Seilbahn auf den Monte Baldo, die Dich in eine einzigartige Bergwelt entführt. Der Berggarten präsentiert eine erstaunliche botanische Vielfalt mit Pflanzen, die sonst nur in den Alpen oder im Mittelmeerraum zu finden sind. Für Abenteuerlustige bietet sich die Möglichkeit zum Tandemflug mit erfahrenen Piloten, die die lokalen Thermikbedingungen perfekt kennen. Ein besonderes Erlebnis erwartet Frühaufsteher: Um 4:30 Uhr starten Wandergruppen von der Mittelstation zum Gipfel. Der frühe Start wird mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang belohnt, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Dolomiten in goldenes Licht tauchen – ein magischer Moment, der jeden verschlafenen Augenblick rechtfertigt. Bei Malcesine führt ein Wanderweg namens "Sentiero del Ventrar" durch alte Olivenhaine. Der Weg beginnt hinter der Kirche San Michele und wird von den Einheimischen besonders im Herbst zur Olivenernte genutzt.
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Bardolino – Wein und ruhige Ecken

Dein letzter Stopp vor der Rückkehr nach Verona und Rückgabe Deines Mietwagens ist Bardolino, das Du nach einer 30-minütigen Fahrt erreichst. Hinter der belebten Seepromenade verbirgt sich eine authentische Weinbauregion. Der "Sentiero delle Vigne", ein reizvoller 8-Kilometer-Wanderweg, führt durch idyllische Weinberge und vorbei an traditionellen Weingütern. Ein Besuch im historischen Weingut Zeni bietet nicht nur Weinverkostungen, sondern auch einen faszinierenden Einblick in die traditionelle Weinherstellung – historische Geräte und Pressen zeugen von jahrhundertealtem Handwerk. Zum Baden lockt der Strand "Lido Mirabello", nur 15 Gehminuten vom Zentrum entfernt.