Ehrlichkeit statt Trickserei, SUV statt Kleinwagen, Benziner statt E-Auto: Was beim Mietwagen wirklich zählt

Ehrlichkeit statt Trickserei, SUV statt Kleinwagen, Benziner statt E-Auto: Was beim Mietwagen wirklich zählt

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Mietwagen Deutschland
Mietwagen-Studie: Zwischen Traum und Realität

Wir wollten wissen: Was geht wirklich ab beim Mietwagen-Buchen? Deshalb haben wir über 1.000 Menschen repräsentativ für Deutschland befragt – quer durch alle Altersgruppen und Lebenssituationen. Das Ergebnis: Die Deutschen sind ehrlicher als vielleicht gedacht: Sieben von zehn würden einen Kratzer sofort melden. Aber beim Thema E-Auto klemmt es noch– nur jede 14. Person hat damit gute Erfahrungen gemacht.

Das und vieles mehr, darunter die größten Sorgen und Missgeschicke mit Mietwagen, erfährst Du auf dieser Seite.  

SUV-Boom: Ein Viertel träumt vom großen Mietwagen

Wenn es um den perfekten Mietwagen für den Urlaub geht, haben die Deutschen klare Vorstellungen – und die fallen größer aus als erwartet. Über 23 Prozent der Befragten würden am liebsten einen SUV mieten, womit sich die großen Geländewagen als unangefochtener Spitzenreiter durchsetzen. Die Beliebtheit der SUVs zeigt: Platz und Komfort steht offenbar über anderen Aspekten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen jedoch deutlich bescheidenere Fahrzeugklassen: 18 Prozent entscheiden sich für den Kompaktwagen als goldenen Mittelweg zwischen Wirtschaftlichkeit und Komfort. Überraschend dicht dahinter landet das Cabrio mit 17 Prozent – ein deutliches Zeichen dafür, dass für viele Deutsche der Mietwagen im Urlaub mit dem besonderen Gefühl daherkommen muss. Das Schlusslicht bildet die Luxuslimousine mit nur 5 Prozent. Trotz aller Bequemlichkeit scheint der Premium-Komfort nur für eine kleine Minderheit relevant zu sein. Auch Elektroautos kommen bisher nur auf 9 Prozent der Stimmen – die Elektromobilität hat im Mietwagen-Segment noch Nachholbedarf. 

Bemerkenswert: Mehr als jeder sechste Befragte (17 Prozent) konnte sich gar nicht festlegen. Ein Hinweis darauf, dass die Fahrzeugwahl oft situationsabhängig getroffen wird – je nach Reiseziel, Gruppengröße oder Budget. 

Preisgrenze 100 Euro: Mietwagen-Budgets sind knapp

Die Schmerzgrenze der Deutschen beim Mietwagen ist klar definiert: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) sind nicht bereit, mehr als 100 Euro pro Tag für einen Mietwagen auszugeben. 33 Prozent der Befragten wollen sogar unter 50 Euro bleiben, während weitere 32 Prozent maximal bis 100 Euro investieren würden. 

Besonders auffällig sind die unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften zwischen den Generationen: Während bei den 18- bis 29-Jährigen noch 39 Prozent bereit sind, bis 100 Euro zu zahlen, sinkt dieser Anteil bei den über 70-Jährigen auf nur noch 23 Prozent. Umgekehrt steigt der Anteil derjenigen, die grundsätzlich keine Mietwagen buchen, im Alter deutlich an: Von 12 Prozent bei den Jüngsten auf über 40 Prozent bei den Ältesten. 

Die Luxus-Kategorien spielen kaum eine Rolle: Nur rund eine von 100 befragten Personen ist bereit, bis 300 Euro zu zahlen, und lediglich 2 Prozent geben an, dass der Preis keine Rolle spielt. Diese Zahlen verdeutlichen: Der deutsche Mietwagen-Markt ist eher ein Preiskampf um die unteren Segmente, obwohl große und teurere SUVs die beliebteste Kategorie sind. Bemerkenswert ist auch, dass mehr als jede fünfte Person (22 Prozent) grundsätzlich keine Mietwagen bucht – ein erheblicher Anteil, der dem Markt komplett fernbleibt. 

Ehrlichkeit gewinnt: sieben von zehn würden Kratzer sofort melden

Plötzlich ein Kratzer am Mietwagen – der Albtraum jeder Urlaubsreise. Doch wie reagieren die Deutschen wirklich, wenn das Missgeschick passiert ist? Unsere Umfrage zeigt: sieben von zehn würden den Schaden sofort melden, weil ihnen Ehrlichkeit am wichtigsten ist. Insgesamt also ein rühmliches Ergebnis für die Republik, doch die regionale Verteilung zeigt interessante Unterschiede: Rheinland-Pfalz führt das Ehrlichkeits-Ranking mit 76 Prozent an, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen (74 Prozent) und Berlin (71 Prozent). Am anderen Ende der Skala stehen das Saarland, Hamburg und Niedersachsen, wo jeweils nur knapp über die Hälfte der Befragten ehrlich wären. 

Rund 9 Prozent würden einen Kratzer nur dann melden, wenn eventuell jemand den Vorfall beobachtet haben könnte. Weitere 4 Prozent würden versuchen, den Schaden selbst zu reparieren – ein riskantes Unterfangen, das meist zu größeren Problemen führt. Immerhin geben nur 3 Prozent offen zu, dass sie den Kratzer komplett verschweigen würden.  

Einen detaillierten Einblick liefert das Diagramm, einfach mit der Maus über den gewünschten Wert gehen oder mit dem Finger anklicken:  

Chaos-Metropolen und Linksverkehr: Wo Deutsche lieber nicht fahren

Mut zur Lücke haben die Deutschen nicht überall: Mehr als jede vierte Person scheut sich vor Großstädten wie Rom oder Paris – diese gelten als zu chaotisch für entspanntes Fahren. Damit führen die europäischen Verkehrs-Metropolen die Liste der No-Go-Destinationen klar an. Jede fünfte Person kapituliert beim Gedanken an Linksverkehr. Länder wie Großbritannien, Irland oder Malta bleiben damit für viele ein rotes Tuch. Interessant: Bei diesem Punkt zeigen sich kaum Geschlechterunterschiede – die Verwirrung durch spiegelverkehrte Verkehrsregeln betrifft Männer wie Frauen gleichermaßen. 

Etwa jede achte Person meidet Inseln mit engen, steilen oder schlecht ausgebauten Straßen – hier zeigen sich jedoch kleine Unterschiede: Während nur jeder neunte Mann (11 Prozent) vor solchen Herausforderungen zurückschreckt, ist es bei den Frauen bereits jede siebte (13 Prozent). 

Überraschend: Außereuropäische Länder bereiten nur jeder zwölften Person Sorgen, obwohl dort oft völlig andere Verkehrsregeln und Straßenverhältnisse herrschen. Noch mutiger zeigen sich die Befragten bei extremen Wetterbedingungen – nur etwa jede zehnte Person scheut Schnee, Eis oder Wüstenregionen. 

Die männlichen Befragten geben sich deutlich selbstbewusster: Jeder neunte Mann gibt an, überall gerne selbst zu fahren – bei den Frauen ist es nur etwa jede 24.

Nur wenige trauen sich an Elektro-Mietwagen

Elektromobilität im Mietwagen-Segment hat noch einen weiten Weg vor sich: Weniger als jede 14. Person hat bereits ein E-Auto im Urlaub genutzt und damit positive Erfahrungen gemacht. Immerhin geben nur 2 Prozent aller Befragten an, mit einem Elektro-Mietwagen negative Erfahrungen gemacht zu haben. Insgesamt haben somit aber nur 9 Prozent überhaupt schon mal einen E-Wagen als Mietauto ausprobiert. 

Das hat bei vielen auch mit der Einstellung zu tun: Fast jede dritte Person zeigt sich grundsätzlich desinteressiert an Elektromobilität – ein Wert, der mit dem Alter steigt. Während bei den 18- bis 29-Jährigen nur etwa jede sechste Person das Thema ablehnt, ist es bei den über 70-Jährigen bereits fast jede zweite Person. 

Immerhin: Mehr als jede vierte Person kann sich vorstellen, zukünftig ein E-Auto zu mieten, wobei jüngere MieterInnen deutlich aufgeschlossener sind. Praktische Bedenken verstärken jedoch die Zurückhaltung: Etwa jede zehnte Person fürchtet mangelnde Ladeinfrastruktur im Urlaubsland. Zusätzlich bevorzugt jede sechste Person bewusst Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor

Das größte Hindernis bleibt jedoch die Zahlungsbereitschaft: Nur etwa 6 Prozent würden mehr für ein umweltfreundliches Fahrzeug zahlen (gesonderte Frage) – Nachhaltigkeit darf also nicht extra kosten. 

Urlaub, Umzug, Werkstatt: Die drei großen Mietwagen-Anlässe

Wir wollten wissen, zu welchem Anlass sich die Menschen einen Mietwagen nehmen. Jede vierte Person würde am ehesten einen Mietwagen für die Urlaubsreise buchen – der klare Spitzenreiter unter den Mietwagen-Anlässen. Dicht dahinter folgen praktische Notwendigkeiten: 22 Prozent nutzen am ehesten ein Ersatzfahrzeug bei Werkstattaufenthalt ihres Autos, weitere 21 Prozent planen damit den Umzug. Interessant sind die Altersunterschiede: Während Jüngere vor allem für Urlaub (30 Prozent bei den 18-29-Jährigen) und Umzüge (22 Prozent) mieten, steigt bei den über 50-Jährigen der Anteil für einen Mietwagen als Werkstatt-Ersatz deutlich an – bei den über 70-Jährigen auf fast 28 Prozent. Wochenendtrips (7 Prozent) und der reine Fahrspaß mit Traumwagen (knapp 6 Prozent) spielen eine kleinere Rolle. Geschäftsreisen kommen nur auf 4 Prozent – ein überraschend niedriger Wert. 

Kreisverkehr-Chaos und Schlüssel-Drama: Die häufigsten Mietwagen-Pannen

Zwei Drittel aller Befragten können von Glück sprechen: Sie hatten bisher keinerlei Missgeschicke mit ihrem Mietwagen, vielleicht dank guter Vorbereitung. Doch für die übrigen wird die Reise schnell zum Abenteuer – und jede 12. Person hat bereits eine echte Panne erlebt. 

Spitzenreiter der Mietwagen-Missgeschicke: Im Kreisverkehr verfahren – etwa 8 Prozent aller Befragten kennen das Problem. Besonders im Ausland werden die oft ungewohnten Verkehrsführungen zur Herausforderung. Buchungsfehler plagen etwa jede 24. Person: Zu kleines Auto, falsche Region oder schlicht am falschen Ort gesucht. Ebenso häufig ist das klassische Problem „Mietwagen im Ausland nicht gefunden" – der Parkplatz ist vergessen oder die Station nicht auffindbar.  

Dramatischer wird es beim Thema-Schüssel: Etwa 3 Prozent haben sich bereits ausgesperrt – ein teures Vergnügen, das oft den Schlüsseldienst oder die Mietwagen-Hotline auf den Plan ruft. Männer tappen etwas häufiger in diese Falle als Frauen. Falschtanken bleibt ein Klassiker (knapp 3 Prozent), während Abschleppen immerhin noch jede 40. Person erlebt hat. Die gute Nachricht: Schwere Unfälle oder Totalschäden sind extreme Einzelfälle, die über die Freitextantwort kommuniziert wurden. 

Gute Bilanz mit Wermutstropfen: Fast die Hälfte ist rundum zufrieden

Trotz mancher Missgeschicke können fast die Hälfte aller Befragten eine positive Bilanz ziehen: 46 Prozent haben bisher nur gute Erfahrungen mit Mietwagen gemacht. Mit steigendem Alter wird die Zufriedenheit noch größer – mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen ist rundum zufrieden. Doch es gibt auch Schattenseiten: Etwa jede 13. Person musste bereits ein Fahrzeug in schlechtem Zustand übernehmen. Unerwartete Zusatzkosten ärgern vor allem jüngere MieterInnen, während Probleme bei der Rückgabe – etwa durch angebliche Schäden – besonders die 30- bis 39-Jährigen treffen. Schlechter Kundenservice ist zum Glück selten, und nur etwa jede 40. Person fühlt sich im Ausland mit dem Mietwagen überfordert.

Kostenfallen lauern überall: Versteckte Gebühren sind der größte Schreck

Bei der Frage nach den vermeintlich größten „Fallen“ bei der Mietwagenbuchung zeigt sich: Jede vierte Person fürchtet sich vor versteckten Kosten bei der Rückgabe – der absolute Spitzenreiter unter den Mietwagen-Fallen. Dicht dahinter folgen angebliche Schäden, die schon da waren mit gut 22 Prozent. Diese beiden Klassiker sorgen für die größte Unsicherheit. Platz drei belegt die unzureichende Versicherung (knapp 14 Prozent), gefolgt von überteuerten Tankregelungen (etwa 9 Prozent). Sprachliche Missverständnisse bereiten etwa jeder 13. Person Sorgen – besonders im Ausland ein reales Problem. 

Überraschend: Nur etwa 3 Prozent fürchten keine besonderen Fallen bei Mietwagenbuchungen im Urlaub. 

Zur Methodik der Umfrage

Durch Rundungen oder Freitextantworten können in Einzelfällen Differenzen zu 100 Prozent in den Darstellungen entstehen. Die Umfrage wurde online von Norstat im Auftrag von HolidayCheck Mietwagen durchgeführt. Zwischen dem 25.07.2025 und dem 06.08.2025 wurden insgesamt 1.071 Menschen repräsentativ für Deutschland nach Geschlecht, Alter und Region befragt. Insgesamt haben 521 Männer und 549 Frauen sowie eine Person mit dem Merkmal „Divers“ mitgemacht. Zur Teilnahme mussten die befragten Personen keine Erfahrungen mit Mietwagen oder einen Führerschein besitzen. Trotz sorgfältiger Datenbearbeitung übernimmt HolidayCheck keine Garantie oder Gewähr für die hier dargestellten Inhalte. Genaue Einblicke in die Umfrageergebnisse können auf Nachfrage gegeben werden. 

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