Ausgrabungsstätte Philippi

Kavala/Griechisches Festland
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Infos Ausgrabungsstätte Philippi

Das ursprünglich athenische Krinidis, das einst über Goldvorkommen verfügte und somit immer wieder zum Ziel von Angriffen und Überfällen verschiedener Stämme wurde, wurde im 4.Jhdt.v.Chr. von Philipp II. erobert und erhielt durch ihn seinen späteren Namen. Der Sohn Philipps II. , Alexander der Große, soll hier von Aristoteles unterrichtet worden sein. Eigentliche Bedeutung kam dem Ort aber erst in späteren Jahrhunderten zu, als Oktavian- der spätere Kaiser Augustus, nach der historischen Schlacht von Philippi hier eine römische Kolonie gründete und mit dem Bau zahlreicher und bedeutender Bauten begann. Auch bedingt durch ihre günstige Lage an der Via Egnatia, der römischen Reichsstraße zwischen Rom und Byzanz, erlebte sie nach der Christianisierung durch den Apostel Paulus um 50 n.Chr. eine weitere Blütezeit und wurde zu einer wohlhabenden und blühenden Stadt. Aus dieser Zeit stammen u.a. das heute zu sehende Theater, die römische Agora (Forum), die beiden Basiliken A und B, die Palästra sowie die Oktogonkirche- die erste christliche Kirche der Stadt. Nach dem allmählich eintretenden physischen Zerfall, einer Pestepidemie und zahlreichen Belagerungen durch Goten, Slawen und Bulgaren wurde die Stadt nach der Eroberung durch die Türken im 14.Jhdt. endgültig aufgegeben.

Neueste Bewertungen (9 Bewertungen)

Anne56-60
September 2016

Übertraf meine Erwartungen bei weitem – sehr schön

6,0 / 6

Da schon sehr ausführlich über die Geschichte der antiken Stadt geschrieben wurde (z. B. auf der Startseite des Reisetipps), möchte ich mich auf meinen Gang über die Stätte, auf meine Eindrücke dabei beschränken. Gestartet bin ich am Theater, das sich nur wenige Meter rechtsseitig des Eingangs / des Tickethäuschens befindet. Auf diesem Gelände wurde viel wiederaufgebaut (nachgebaut), so dass man sich gut vorstellen kann, wie das Theater ursprünglich ausgesehen hat. Dass sich manche Originale – darunter Säulenreliefs - im Museum befinden und auf der Stätte selbst Kopien, ist nachvollziehbar. Allerdings scheint das eine oder andere Relief original hinzugefügt worden sein. Ansonsten – ich hatte den Eindruck, dass beim Wiederaufbau Spolien verwendet wurden. Darüber konnte ich aber leider nichts in Erfahrung bringen. Der Weg vom Theater zur Basilika A ist mit vielen großen und kleineren „Steinen“ gesäumt. Diese Überreste wurden teils prächtig bearbeitet. So findet man noch heute gut zu erkennende Gesichter neben sonstigen Verzierungen. Auf dem großen Areal der Basilika A angekommen, war ich zuerst ein wenig verloren, da dort nur sehr wenig „nachgebaut“ wurde. Ich denke aber, dass die zwei großen Säulen (ein Blickfang) den Standort der Basilika zeigen, während die kleinen Säulen zum Heiligtum des Silvanus gehören. Dieses liegt direkt am Hang. Schaut man sich dort die Wände näher an, erkennt man mehr oder weniger verblasste Formen und Zeichnungen (auch farbig). Rechts daneben (zum Eingang hin) soll auch das Heiligtum der Artemis liegen. Laut Plan auf der Ausgrabungsstätte wurde dieses Heiligtum allerdings noch nicht freigelegt. Ab dort ging’s weiter zur Basilika C, die nur von oben zu sehen ist, da – wie auch der Bischofspalast – eingezäunt, nicht begehbar. Oberhalb der Basilika scheint es einen Weg hoch zur Akropolis zu geben, den ich aber nicht eingeschlagen habe. Es geht hoch hinauf, es war sehr heiß, 35+ Grade… :-) Somit bin ich über das Gelände des Museums hinunter zur Straße und dann Richtung Forum / römische Agora gegangen. Mein erster Eindruck vom Forum – ein sehr großes Areal, wobei der dem Museum zugewandte Teil ein sehr schönes antikes „Trümmerfeld“ ist. Ich habe mir viele der Stücke von nahem angesehen, und zumindest eines davon fand ich wirklich außergewöhnlich (Statue mit verschiedenen Seiten / siehe anliegendes Foto). Einzelheiten zum Forum: Zwischen dem länglichen Platz mit den Säulen und der Basilika B soll laut Plan vor Ort das „kommerzielle Forum“ gelegen, also Kauf und Verkauf stattgefunden haben. Weitere nähere Angaben zum Forum habe ich auf der Stätte nicht gefunden. Am anderen Ende des Forums (kurz vor dem Oktogon) ist dann die antike Via Egnatia ausgeschildert, die innerhalb der Stadt seitlich des Forums verlief. Nach dem Forum habe ich mir die Basilika B angeschaut. Sie ist ein Blickfang auf der Stätte, da die zwei aufragenden Türme – von Verstrebungen gestützt - nicht zu übersehen sind. Nachgebaut wurde dort die Apsis der Basilika, so dass die äußere Form der Kirche ungefähr nachzuvollziehen ist. Die Kirche, die +/- 550 errichtet wurde, soll nur wenige Jahre nach dem Bau von einem Erdbeben zerstört worden sein. Im 9. / 10 Jh. soll dann dort eine kleinere Kirche gestanden haben. Hinweise darauf findet man auch im Museum. Auf dem Gelände hinter den beiden Türmen lag die Palästra – eine Trainingsstätte. Ab der Basilika C ging es zum Oktogon – eine Kirche, die dem Apostel Paulus geweiht war. Dies geht aus einer Inschrift des Bischofs Porphyrios von Philippi hervor, eine Inschrift in einem Mosaik im Gebetssaal (Mosaik mit Vögeln, Bäumen, usw.). Mosaiken und schöne Böden sind auch die Hauptsehenswürdigkeiten des Oktogons. Zwei wunderschöne Funde, die im Museum zu sehen sind und aus dem Oktogon stammen, sind die Sonnenuhr und das Bronzegewicht in Form einer Kaiserin (5. Jh.). Sehr schön und – denke ich – außergewöhnlich. Neben der Kirche soll es weitere Räumlichkeiten gegeben haben, die – angedeutet – nachgebaut wurden, darunter ein Caldarium. Diese Räume waren vermutlich für Gäste, Pilger gedacht. Das letzte Areal neben dem Oktogon ist das des Bischofspalastes. Dieses Gelände ist zurzeit nicht zugänglich. Dort wird noch gearbeitet, Steine werden zugeordnet, usw. Zum „Gefängnis des Hl. Paulus": Es liegt an der asphaltierten Straße zwischen der Basilika A und dem Forum – neben den Treppen der Basilika A, die hinunter zur Straße führen. Die "Farben" (?) an einer dortigen Wand konnte ich nicht deutlich erkennen. Man kommt nicht nahe genug heran. Anmerkung zu der o. e. asphaltierten Straße: Sie ist nicht mehr befahrbar, ist ab der Höhe des Museums gesperrt. Über diese Straße kann man per PKW von keiner Seite auf die Ausgrabungsstätte gelangen. Einen sehr großen Parkplatz gibt es vor dem Gartencafé, durch das man zum Eingang der Stätte (neben dem Theater) gelangt. Eintrittskosten: Stätte + Museum - 6 €. Quellen: Infotafeln auf der Stätte.

Renate & Christoph36-40
Juni 2015

Sehr interessant

6,0 / 6

nicht bei sehr heissem Wetter geeignet

Andrea46-50
August 2014

Geschichte pur

6,0 / 6

Wer sich für griechische, römische Geschichte interessiert sollte sich diese Ausgrabungsstätte nicht entgehen lassen. Aber seid gewarnt ... sie ist riesig! Es gibt ein sehr interessantes kleines Museum auf dem Gelände.

Stefan46-50
April 2014

Vergangene Zeit

6,0 / 6

Das ist überweltigent, was hier an Tageslicht gebracht wurde und wie es ausgestellt wird.

Hannelore & Reinhard51-55
September 2013

Reise in die Antike

6,0 / 6

Man konnte sich alles in Ruhe anschauen, da nicht so viele Touristen dort waren.