Ausgrabungsstätte Philippi

Kavala/Griechisches Festland

Neueste Bewertungen (9 Bewertungen)

Anne
September 2016

Übertraf meine Erwartungen bei weitem – sehr schön

6,0 / 6

Da schon sehr ausführlich über die Geschichte der antiken Stadt geschrieben wurde (z. B. auf der Startseite des Reisetipps), möchte ich mich auf meinen Gang über die Stätte, auf meine Eindrücke dabei beschränken. Gestartet bin ich am Theater, das sich nur wenige Meter rechtsseitig des Eingangs / des Tickethäuschens befindet. Auf diesem Gelände wurde viel wiederaufgebaut (nachgebaut), so dass man sich gut vorstellen kann, wie das Theater ursprünglich ausgesehen hat. Dass sich manche Originale – darunter Säulenreliefs - im Museum befinden und auf der Stätte selbst Kopien, ist nachvollziehbar. Allerdings scheint das eine oder andere Relief original hinzugefügt worden sein. Ansonsten – ich hatte den Eindruck, dass beim Wiederaufbau Spolien verwendet wurden. Darüber konnte ich aber leider nichts in Erfahrung bringen. Der Weg vom Theater zur Basilika A ist mit vielen großen und kleineren „Steinen“ gesäumt. Diese Überreste wurden teils prächtig bearbeitet. So findet man noch heute gut zu erkennende Gesichter neben sonstigen Verzierungen. Auf dem großen Areal der Basilika A angekommen, war ich zuerst ein wenig verloren, da dort nur sehr wenig „nachgebaut“ wurde. Ich denke aber, dass die zwei großen Säulen (ein Blickfang) den Standort der Basilika zeigen, während die kleinen Säulen zum Heiligtum des Silvanus gehören. Dieses liegt direkt am Hang. Schaut man sich dort die Wände näher an, erkennt man mehr oder weniger verblasste Formen und Zeichnungen (auch farbig). Rechts daneben (zum Eingang hin) soll auch das Heiligtum der Artemis liegen. Laut Plan auf der Ausgrabungsstätte wurde dieses Heiligtum allerdings noch nicht freigelegt. Ab dort ging’s weiter zur Basilika C, die nur von oben zu sehen ist, da – wie auch der Bischofspalast – eingezäunt, nicht begehbar. Oberhalb der Basilika scheint es einen Weg hoch zur Akropolis zu geben, den ich aber nicht eingeschlagen habe. Es geht hoch hinauf, es war sehr heiß, 35+ Grade… :-) Somit bin ich über das Gelände des Museums hinunter zur Straße und dann Richtung Forum / römische Agora gegangen. Mein erster Eindruck vom Forum – ein sehr großes Areal, wobei der dem Museum zugewandte Teil ein sehr schönes antikes „Trümmerfeld“ ist. Ich habe mir viele der Stücke von nahem angesehen, und zumindest eines davon fand ich wirklich außergewöhnlich (Statue mit verschiedenen Seiten / siehe anliegendes Foto). Einzelheiten zum Forum: Zwischen dem länglichen Platz mit den Säulen und der Basilika B soll laut Plan vor Ort das „kommerzielle Forum“ gelegen, also Kauf und Verkauf stattgefunden haben. Weitere nähere Angaben zum Forum habe ich auf der Stätte nicht gefunden. Am anderen Ende des Forums (kurz vor dem Oktogon) ist dann die antike Via Egnatia ausgeschildert, die innerhalb der Stadt seitlich des Forums verlief. Nach dem Forum habe ich mir die Basilika B angeschaut. Sie ist ein Blickfang auf der Stätte, da die zwei aufragenden Türme – von Verstrebungen gestützt - nicht zu übersehen sind. Nachgebaut wurde dort die Apsis der Basilika, so dass die äußere Form der Kirche ungefähr nachzuvollziehen ist. Die Kirche, die +/- 550 errichtet wurde, soll nur wenige Jahre nach dem Bau von einem Erdbeben zerstört worden sein. Im 9. / 10 Jh. soll dann dort eine kleinere Kirche gestanden haben. Hinweise darauf findet man auch im Museum. Auf dem Gelände hinter den beiden Türmen lag die Palästra – eine Trainingsstätte. Ab der Basilika C ging es zum Oktogon – eine Kirche, die dem Apostel Paulus geweiht war. Dies geht aus einer Inschrift des Bischofs Porphyrios von Philippi hervor, eine Inschrift in einem Mosaik im Gebetssaal (Mosaik mit Vögeln, Bäumen, usw.). Mosaiken und schöne Böden sind auch die Hauptsehenswürdigkeiten des Oktogons. Zwei wunderschöne Funde, die im Museum zu sehen sind und aus dem Oktogon stammen, sind die Sonnenuhr und das Bronzegewicht in Form einer Kaiserin (5. Jh.). Sehr schön und – denke ich – außergewöhnlich. Neben der Kirche soll es weitere Räumlichkeiten gegeben haben, die – angedeutet – nachgebaut wurden, darunter ein Caldarium. Diese Räume waren vermutlich für Gäste, Pilger gedacht. Das letzte Areal neben dem Oktogon ist das des Bischofspalastes. Dieses Gelände ist zurzeit nicht zugänglich. Dort wird noch gearbeitet, Steine werden zugeordnet, usw. Zum „Gefängnis des Hl. Paulus": Es liegt an der asphaltierten Straße zwischen der Basilika A und dem Forum – neben den Treppen der Basilika A, die hinunter zur Straße führen. Die "Farben" (?) an einer dortigen Wand konnte ich nicht deutlich erkennen. Man kommt nicht nahe genug heran. Anmerkung zu der o. e. asphaltierten Straße: Sie ist nicht mehr befahrbar, ist ab der Höhe des Museums gesperrt. Über diese Straße kann man per PKW von keiner Seite auf die Ausgrabungsstätte gelangen. Einen sehr großen Parkplatz gibt es vor dem Gartencafé, durch das man zum Eingang der Stätte (neben dem Theater) gelangt. Eintrittskosten: Stätte + Museum - 6 €. Quellen: Infotafeln auf der Stätte.

Ausgrabungsstätte Philippi
Ausgrabungsstätte Philippi
von Anne • September 2016
Ausgrabungsstätte Philippi
Ausgrabungsstätte Philippi
von Anne • September 2016
Ausgrabungsstätte Philippi
Ausgrabungsstätte Philippi
von Anne • September 2016
Ausgrabungsstätte Philippi
Ausgrabungsstätte Philippi
von Anne • September 2016
Ausgrabungsstätte Philippi
Ausgrabungsstätte Philippi
von Anne • September 2016
Ausgrabungsstätte Philippi
Mehr Bilder(15)
Renate & Christoph
Juni 2015

Sehr interessant

6,0 / 6

nicht bei sehr heissem Wetter geeignet

Andrea
August 2014

Geschichte pur

6,0 / 6

Wer sich für griechische, römische Geschichte interessiert sollte sich diese Ausgrabungsstätte nicht entgehen lassen. Aber seid gewarnt ... sie ist riesig! Es gibt ein sehr interessantes kleines Museum auf dem Gelände.

Stefan(56-60)
April 2014

Vergangene Zeit

6,0 / 6

Das ist überweltigent, was hier an Tageslicht gebracht wurde und wie es ausgestellt wird.

Hannelore & Reinhard
September 2013

Reise in die Antike

6,0 / 6

Man konnte sich alles in Ruhe anschauen, da nicht so viele Touristen dort waren.

Antike Stadt Philippi
Antike Stadt Philippi
von Hannelore & Reinhard • September 2013
Ioannis
August 2013

Konzert im Amphitheater

6,0 / 6

Eine Reise nach Philippi lohnt sich, denn es gibt mehr zu sehen und zu erleben als in anderen antiken Stätten. Am besten besucht man ein Konzert am Abend. Das akkustische Erlebnis ist einmalig.

Thomas(61-65)
Juni 2009

Ausgrabungsstätte mit Theater auf grossem Areal

5,0 / 6
Hilfreich (3)

Hier in Philippi hat man schon viel Sehenswertes ausgegraben und man ist dabei, weiter das grosse Areal zu vervollständigen. Wir hatten bereits Anfang Juni 37 Grad, was die Besichtigung anstrengend macht. Für Gehbehinderte ist das Arreal nicht geeignet, da es Treppen ohne Geländer gibt. Das Vielzahl und Grösse der Anlage ist aber hervorragend. Das Preis/Leistungsverhältnis für 3 Euro/Person ist voll i.o.

Untere Anlage von Philippi
Untere Anlage von Philippi
von Thomas • Juni 2009
Theateranlage von Philippi
Theateranlage von Philippi
von Thomas • Juni 2009
Untere Anlage von Philippi
Untere Anlage von Philippi
von Thomas • Juni 2009
Obere Anlage von Philippi
Obere Anlage von Philippi
von Thomas • Juni 2009
Theatersitzplätze von Philippi
Theatersitzplätze von Philippi
von Thomas • Juni 2009
Katrin(56-60)
November 2007

Die Ausgrabungen von Philippi

6,0 / 6
Hilfreich (2)

Auf halber Strecke zwischen Kavála und dem nördwestlich gelegenen Dráma liegt, kurz hinter dem kleinen Dörfchen Krinides, die archäologische Stätte von Philippi. Schon von der Landstraße aus, die das weitläufige Gelände in zwei Ausgrabungsbezirke teilt, blickt man auf die mächtigen Stadtmauern und ungewöhnlichen, weil ziegeldurchsetzten, Überreste der Basilika B, die zu den Hauptattraktionen von Philippi zählt. In dem oberhalb der Straße gelegenen kleineren Teil trifft man direkt hinter dem Eingang auf das antike Theater, in dem noch heute in den Sommermonaten Aufführungen stattfinden und an dem der Restaurierungsprozess bereits gut zu erkennen ist. Leider nicht immer geglückt, nachdem man die meisten Sitzreihen einfach mit viel Beton „stabilisiert“ hat. Das gesamte südliche Areal wird von den riesigen Ausmaßen der römischen Agora (Forum), dem einstigen Kultur-und Handelszentrum der Stadt beherrscht und besteht, neben den bereits im allgemeinen Teil erwähnten Gebäudekomplexen, aus einer unüberschaubaren Vielzahl an nummerierten Mauersteinen, Fragmenten, Steintafeln, Skulpturenteilen und Inschriften, die wie ein großes Puzzle auf ihr Zusammenfügen warten und die eigene Phantasie beflügeln. Neben den monumentalen Bauten findet man aber auch zahlreiche Zeugnisse einfachen menschlichen Lebens- Gebrauchsgegenstände, Wohnhäuser, Kerker, Latrinen, Badehäuser und Grabstätten. Parallel zur Durchfahrtsstraße nach Dráma sieht man die noch stellenweise gut erhaltenen Überreste der historischen, einst so bedeutenden Handelsstraße Via Egnatia. Besonders schön sind die restaurierten und sehr filigranen Mosaikböden der Oktogonkirche. Dieses Gotteshaus, das in der ersten Hälfte des 3. Jhdt. erbaut wurde, war dem Apostel Paulus, der eine ganz besondere Beziehung zu dieser Stadt hatte und aus der römischen Gefangenschaft heraus die uns heute bekannten Philipperbriefe verfasste, geweiht. Für das geschichtliche Hintergrundwissen und zur besseren räumlichen Vorstellung kann man am Eingang den sehr empfehlenswerten Führer „Philippi- Das Tor nach Europa und Asien“ käuflich erwerben (€ 7, 00). Der großzügige und parkähnliche Eingangsbereich des Ausgrabungsgebietes mit Café, Kinderspielplatz, Souvenirgeschäften und einem Riesenparkplatz lässt auf rege Besuchermassen in den Sommermonaten schließen. Wer für den Besuch einer derart faszinierenden Stätte etwas mehr Ruhe und Zeit braucht, der sollte außerhalb der Hauptsaison nach Philippi kommen. Mit etwas Glück, hat man, z. B. im November, das gesamte Areal für sich allein.

Mosaikfußboden der Oktogon-Kirche
Mosaikfußboden der Oktogon-Kirche
von Katrin • November 2007
Wohnhäuser Philippis
Wohnhäuser Philippis
von Katrin • November 2007
Tausende Fragmente
Tausende Fragmente
von Katrin • November 2007
Fundstücke
Fundstücke
von Katrin • November 2007
Eingangsbereich von Philippi
Eingangsbereich von Philippi
von Katrin • November 2007
Die historischen Via Egnatia
Mehr Bilder(4)
Netty
Mai 2007

Philippi - Stadt von Philipp II.

6,0 / 6
Hilfreich (2)

Ca. 15 km nordwestlich von Kavala an der Straße nach Drama liegt die Ausgrabungsstätte von Philippi (bereits auf der Autobahn ausgeschildert). Die Stadt wurde von Philipp II., dem Vater von Alexander dem Großen gegründet. Vor der Ausgrabungsstätte gibt es einen großen (meist schattenlosen) kostenlosen Parkplatz, dann folgt am Eingang ein Imbiss mit vielen Sitzmöglichkeiten, ein sehr schöner und gepflegter Kinderspielplatz und ein Souvenirlädchen sowie WCs. Der Eintritt in die Ausgrabungen kostet 3 Euro. Man sieht u. a. das Theater aus dem 4. - 2. Jahrhundert vor Christus, das ca. 4000 Zuschauer fasste. Am Theater und den umliegenden Bauwerke wurde einiges wieder aufgebaut, wobei man alte und neue Steine sehr genau unterscheiden kann (die hellen sind die neuen, die eingefügt wurden). Weiterhin sind Überreste zweier frühchristlicher Basiliken zu sehen. Wenn man dann die Hauptstraße nach Drama - unbedingt die Ampel benutzen! - überquert (man geht an einem Häuschen mit Personal raus und wieder rein in diesen Geländeteil), kommt man in einen noch größeren Teil der Ausgrabungen, wo man zunächst Überreste des römischen Forums sieht. Dann folgen Reste einer Basilika aus dem Jahre 560, von der aber wirklich noch viele Teile, zum Teil bis 10 Meter hoch! - erhalten sind. Hier kann man auch noch auf einige Inschriften stoßen. Hält man sich dann in südlicher Richtung kommt man zu sehr schönen Fußbodenmosaiken, die unter Sonnensegeln anzuschauen sind. Philippi wurde übrigens auch bekannt dadurch, dass der Apostel Paulus, der im Jahre 49 im heutigen Kavala landete, weiter in die Stadt Philippi zog und hier mit einigen Juden die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden gründete. Im oben genannten Souvenirladen gibt es ein sehr schönes und informatives Heft über die Reisen des Apostels Paulus; auch in deutsch, reich bebildert in Hochglanz, 10 Euro. Da man in dieser Ausgrabungsstätte wirklich einiges sieht, ist das Areal auch für Kinder interessant - natürlich mit entsprechenden Erläuterungen. Mit ein bisschen Glück kann man außerdem griechische Landschildkröten sehen. Wichtig ist, dass man vor allem in der warmen Jahreszeit ausreichend zu trinken auf den Rundweg mit nimmt! Es gibt wenig Schatten auf dem Gelände und wir hatten im Mai bereits an die 35 Grad!

Ausgrabungsstätte Philippi
Ausgrabungsstätte Philippi
von Netty • Mai 2007