Barkenhoff

Worpswede/Niedersachsen
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Karl71+
März 2014

Barkenhoff Worpswede - das Gesamtkunstwerk

6,0 / 6

Wir kannten den Barkenhoff schon aus der Mitte der 1980iger Jahre, als er gerade nach einer wechselvollen Geschichte aus seinem „Schlaf“ erwachte, und nun waren wir im März 2014 wieder einmal in Worpswede und haben auch den Barkenhoff (Plattdeutsch: Birkenhof) erneut besucht. Wenn man den Weg von der Strasse (und nicht vom Parkplatz aus) hinauf geht, ist der räumliche Eindruck von Garten & Gebäude einfach schön. 1895 hatte der Maler Heinrich Vogeler den Hof gekauft, hat ihn außen wie innen umgestaltet und als sein Zuhause und seine Wirkungsstätte genutzt. Uns kommt dieses Museum wie ein Gesamtkunstwerk vor, denn das frühere einzelne Gebäude liegt wunderschön in einem Waldstück; vorgelagert ist ein Garten mit einer geschwungenen Treppe, die zum Haus hinführt - hier befand sich früher der Eingang. Heutzutage befindet sich der Eingang links vom Gebäude, wo moderne Anbauten den Barkenhoff mit der Remise verbinden. Das Schöne und Wertvollste ist natürlich die Sammlung von Vogeler Gemälden und Objekten. Immer wieder waren wir begeistert in den kleinen Räumen die Bilder, ein wenig Porzellan und andere Gegenstände anzuschauen und sich dabei vorzustellen, wie der Künstler mit seiner ersten Frau Martha hier gelebt hat. Mit dem Ersten Weltkrieg zogen auch hier turbulente Zeiten auf: Der Barkenhoff diente als Kommune, Arbeitsschule und später als Kinderheim der Roten Hilfe. Das war auch die Zeit, in der Vogeler sich der Russischen Revolution anschloss und nach Moskau ging - jetzt entstanden seine russischen Gemälde, von denen einige im Barkenhoff in einem separaten Raum zu sehen sind. Noch bis Ende April läuft hier die Ausstellung "111 Jahre Kunst - Sammlung als Prozess" - eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten aus 11 Jahrzehnten. Auch von Künstlern der Neuzeit, die hier gearbeitet haben. Wir betrachteten vornehmlich die Arbeiten aus den ersten Jahrzehnten, die hier im Künstlerzentrum Worpswede entstanden. Und aus der Zeit gibt es eine schöne Fotografie auf dem sechs erwachsene Männer mit je einem Gänseblümchen in der Hand hintereinander paradieren: Der Dichter Herrmann Allmers, die Maler Otto Modersohn, Fritz Mackensen, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler und der Heimatforscher Hans-Müller-Brauel = „Die Gänseblümchenparade von 1895“. Das Foto machte der Maler Hans am Ende. Diese Maler – mit Ausnahme von Hans am Ende – studierten alle an der Düsseldorfer Kunstakademie. Dazu gibt es nun ganz aktuell einen Vortragsabend im Barkenhoff in Worpswede am 17.Mai 2014. Unser Tipp: in dem Raum des Barkenhoffs, wo sich früher Wandgemälde befanden, wird ein Film gezeigt über Heinrich Vogeler und die Geschichte des Hofes. Lassen Sie sich für einen Moment nieder und informieren Sie sich. Wir waren erstaunt, dass der Barkenhoff so spät - erst 1981- vor dem Verfall gerettet wurde und nach den letzten Renovierungen sich jetzt so schön präsentiert.