Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972

München/Bayern
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Infos Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972

Adresse Kolehmainenweg 80809 München Deutschland

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Manfred71+
April 2020

Gedenkstätte für die Opfer des Olympia-Attentats

5,0 / 6

Das Attentat auf die Olympischen Spiele 1972 war ein unvergesslicher und dramatischer Einschnitt in der Münchner Stadtgeschichte. Ich war damals 30 Jahre alt und war als Münchner auch mehrmals als Besucher im Olympiastadion (Leichtathletik, Fußball). Ich möchte nochmals kurz über diese Tragödie berichten. Am 5.9.1972 stürmten acht bewaffnete Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" das Quartier der israelischen Mannschaft im Olympiadorf. Sie nahmen elf israelische Mannschaftsmitglieder als Geiseln. Die Geiselnehmer forderten die Freilassung von über 200 in Israel inhaftierten Palästinensern sowie der beiden RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof, die in Stuttgart-Stammheim in Haft saßen. Bereits zu Beginn der Geiselnahme starben zwei Israelis (Ringer Mosche Weinberg und der Gewichtheber Jossef Romano ), neun weitere Geisel starben später auf dem Flugfeld in Fürstenfeldbruck. Dort hatten deutsche Einsatzkräfte vergeblich versucht, die Geiseln zu befreien. Im Schusswechsel in der Nacht auf den 6.9. wurde auch ein bayerischer Polizist getötet. Insgesamt kamen 17 Menschen ums Leben, darunter fünf Terroristen. Es war einer der ersten Terrorakte gegen Israel außerhalb des Nahen Ostens. 45 Jahre ( im Jahr 2017) nach dem Attentat bei den Olympischen Spielen von 1972 haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Israels Staatspräsident Reuven Rivlin das Denkmal für die Opfer im Olympiapark eingeweiht.Diese Erinnerungsstätte befindet sich am Kolehmainenweg 11 und kann ganztägig besucht werden. Die mediale Präsentation läuft täglich von 8 bis 22 Uhr, der Eintritt ist frei. Neben den Lebensläufen der Opfer, ist in der Gedenkstätte auch ein Film zu sehen, der die schrecklichen Ereignisse während der Spiele 1972 dokumentiert. Die Gedenkstätte wurde vom Architekturbüro Brückner & Brückner entworfen und trägt den Titel "Einschnitt". In der Nähe der Gedenkstätte befindet sich auch noch ein älteres Denkmal für die Opfer des Olympia-Attentats. Das Denkmal trägt den Titel Klagebalken und wurde bereits am 27.September 1995 aufgestellt. Der Klagebalken befindet sich am Verbindungsweg vom Olympiastadion zu ehemaligen Olympiadorf und zwar genau dort, wo ein Trägerseil der Zeltdachkonstruktion verankert ist. Das Mahnmal ist ein zehn Meter breiter Granitbalken. Er erinnert an die Opfer der Geiselnahme in München.Die Skulptur wurde vom Bildhauer Fritz König (1924 – 2017) erstellt. Die Gedenkstätte im Olympiapark sowie der Klagebalken erinnern an die getöteten israelischen Mannschaftsmitglieder David Berger, Ze'ev Frieman, Yossef Gutfreund, Eliezer Halfin, Yossef Romano, Kehat Schor, Amitzur Shapira, Mark Slavin, Andrei Spitzer, Yakov Springer und Moshe Weinberg sowie an den Polizisten Anton Fliegerbauer. Nach der eintägigen Unterbrechung und einer Trauerfeier ljeß der damalige IOC-Präsident Avery Brundage die Olympischen Spiele im Jahr 1972 mit dem Satz "The games must go on!" fortführen.