Haus des Reichs

Bremen/Bremen
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Infos Haus des Reichs

Haus des Reichs Rudolf-Hilferding-Platz 1 28195 Bremen

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Jörn46-50
März 2014

Mit dem Paternoster durch Jahrhundert-Architektur

5,0 / 6

Gerne gehen Bremer wohl kaum in das große Bürogebäude an den Wallanlagen zwischen Hauptbahnhof und der Sögestraße, denn hier residieren inzwischen die Finanzbehörden der Stadt. Dabei ist das große Kontorhaus architektonisch reizvoll, bietet eine Vielzahl an Jugendstilelementen und zeigt sich elegant im Stil des Expressionismus der Zwanziger Jahre. In dem denkmalgeschützten Gebäude staunt man über prunkvolle Flure mit einer Ebenholztäfelung der Wände und Treppenhäuser, die sich über 6 Stockwerke komplett in Marmor präsentieren. Dabei hat das Gebäude eine wechselhafte Geschichte hinter sich: In den Jahren 1928 – 31 wurde es als repräsentativer Verwaltungspalast der „Nordwolle“ gebaut, die damals als größtes Wollverarbeitungsunternehmen Europas über 20.000 Menschen beschäftigte und in den Bau des Gebäudes mehr als 12 Millionen Reichsmark investierte. Die 34.000 Quadratmeter Grundfläche waren aber, - in Anbetracht der Weltwirtschaftskrise - wohl doch etwas an Markt und Bedarf „vorbei geplant“, denn das Unternehmen ging noch im Fertigstellungsjahr in die Insolvenz. Nachfolgend etablierte sich in dem großen Gebäude die „Reichsfinanzverwaltung“ bis zum Kriegsende und geblieben ist bis heute der markige Name: Haus des Reichs. Mein Reisetipp zum Besuch des „Haus des Reichs“ betrifft aber nicht nur die architektonische Schönheit des Gebäudes, sondern ist auch dem Umstand geschuldet, dass hier noch einer der letzten 240 Paternoster Deutschlands fährt. Genauer gesagt gibt es sogar drei der Umlaufaufzüge, die überdies der Öffentlichkeit frei zugänglich sind, was inzwischen noch seltener ist. Auf dem Weg von der Innenstadt zum Bahnhof lohnt sich der kurze Abstecher zum „Haus des Reichs“ auf jeden Fall.