Hoyerhagen Geografischer Mittelpunkt von Niedersachsen

Niedersachsens Mitte liegt am Ende der Welt

Das kleine Dorf Hoyerhagen in der Grafschaft Hoya nicht zu kennen, bedeutet ganz sicher keine Schande. Eine Tankstelle, ein nettes griechisches Restaurant und daneben verstreute Gehöfte – Hoyerhagen ist zwar nicht der Nabel der Welt, aber in seiner unmittelbaren Nähe befindet sich der „Geografische Mittelpunkt Niedersachsens“. Der Norddeutsche Rundfunk klärte bereits 2003 diese Frage und holte sich dabei Hilfe von der LGN, der „Landesvermessung + Geobasisinformation Niedersachsen“, die dafür ein experimentelles Verfahren zur Schwerpunktbestimmung einer Fläche wählte und den Punkt an der Straße „Wehrenberg“ in Hoyerhagen lokalisierte. Als gut ausgeschildertes Ausflugsziel zieht der mit einem Gedenkstein markierte Ort zahlreiche Gäste an, die sonst wohl niemals einen Abstecher in diese abgelegene Gegend des zweitgrößten deutschen Bundeslandes unternommen hätten. Die „Zentralste Bank Niedersachsens“ ist aus Holz und wurde direkt am Mittelpunkt des Bundeslandes von einem Kreditinstitut aufgestellt – eine clevere Werbung, ebenso wie die Aktion der im Ort befindlichen „Classic“-Tankstelle, an der man eine kostenlose Urkunde über den Besuch des Landes-Mittelpunktes bekommt. Im Fazit: Wer nicht da war, hat eigentlich nichts versäumt. Für alle anderen: Der Ort ist inzwischen zu einer echten Kultstätte geworden und punktet mit seiner Lage mitten im Nirgendwo.