Spätlesereiter-Standbild

Geisenheim/Hessen
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Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Heidi W66-70
September 2023

Ein Denkmal für den säumigen Boten

5,0 / 6

1775 war das Schloss Johannisberg im Besitz des Hochstifts Fulda. Wie jedes Jahr musste auch 1775 ein Bote von Schloss Johannisberg mit Traubenproben zum Fürstbischof von Fulda reiten und die schriftliche Freigabe zur Traubenlese einholen. Aber in diesem Jahr gab es Verzögerungen und der Bote kam erst mit mehrwöchiger Verspätung wieder auf Schloss Johannisberg an. So waren die Trauben bei der Traubenlese schon mehr oder weniger angefault. Trotzdem verarbeiteten die Mönche die Trauben und machten daraus Wein, obwohl sie davon überzeugt waren, dass der Wein nichts werden wird. Umso überraschter waren sie als sie bemerkten, dass sie einen Spitzenwein hergestellt hatten. Der Bote, der sich 1775 derart verspätete, wird Spätlesereiter genannt und man setzte ihm im Schlosshof von Schoss Johannisberg ein Denkmal.

Herbert66-70
September 2023

Wie die Spätlese (evtl.) erfunden wurde

5,0 / 6

Im Innenhof von Schloss Johannisberg, nördlich von Geisenheim (kurz vor dem Geisenheimer Stadtteil Johannisberg gelegen) ist eine Statue des sogenannten „Spätlesereiter“ aufgestellt. Dem Spätlesereiter verdanken wir angeblich die „Spätlese“. Aber warum sollen wir dem Spätlesereiter die Spätlese verdanken? Dazu gibt es folgende Sage, die in unterschiedlichen Varianten erzählt werden (historisch gesehen gibt es für diese Geschichte jedoch keinen Beweis): Die Entdeckung der Spätlese geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Damals mussten sich die Weingüter die Erlaubnis zur Lese einholen. So auch hier am Johannisberg. Da das Weingut Johannisberg zum Hochstift Fulda gehörte, musste von dort die schriftliche Erlaubnis von Fürstbischof eingeholt werden (einfache Entfernung ca. 150 bis 170 km). So war das auch im Jahr 1775, jedoch ging damals etwas schief. Man schickte, wie jedes Jahr, einen Reiter (Boten) mit einer Probe reifer Weintrauben nach Fulda, damit der Fürstbischof die Trauben prüft und danach die schriftlich Freigabe zur Weinlese geben sollte. Die Trauben am Johannisberg waren reif, die umliegenden Weinberge waren schon alle abgeerntet, aber die Freigabe des Fürstbischofs kam und kam nicht am Johannisberg an. Und die Trauben wurden überreif, sie verschrumpelten, trockneten ein und begannen zu faulen. Die Mönche müssen der Verzweiflung nahe gewesen sein, als der Reiter mit der fürstbischöflichen Erlaubnis endlich nach mehreren Wochen ankam (die Angaben schwanken zwischen zwei und vier Wochen Verspätung). Warum sich der Reiter derart verspätete ist ungewiss, jedoch gibt es Geschichten, wonach er gerne in den Lokalen, die auf dem Weg lagen einkehrte und viel zu viel trank. Andere Geschichten sagen, er wäre dem Reiz der jungen Damen erlegen, die er unterwegs antraf. Wieder andere gehen davon aus, dass er von Räubern überfallen wurde. Oder war er einfach faul? Nichts ist gewiss. In der Gewissheit, dass der Wein nichts wird, begannen die Mönche trotzdem mit der Lese der vergammelten Trauben und kelterten diese. Umso überraschter waren sie, als sie den Wein nach einer gewissen Zeit probierten, denn es war der beste Wein, den sie jemals erzeugt hatten. So wurde also durch Zufall die sogenannte Edelfäule entdeckt und die Spätlese ward geboren. Auch wenn es evtl. nicht ganz so war, so ist es zumindest eine schöne Geschichte.