Reisetippbewertung Allerheiligenkirche am Kreuz
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Alter: >70
Reisezeit: im Juli 19
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0
Historische schöne Kirche im Zentrum von München
Die Allerheiligenkirche am Kreuz befindet sich in der Kreuzstraße 10 und ist nur einige Minuten vom Sendlinger-Tor-Platz entfernt. Die Allerheiligenkirche am Kreuz wurde um 1478 nach Plänen des Baumeisters Jörg von Halspach (genannt Ganghofer), als ehemalige Friedhofskirche der Stadtpfarrei St.Peter erbaut.
Der Grund des Kirchenbaus war, weil 1478 der Friedhof der Pfarrei St. Peter ins Hackenviertel verlegt wurde.
Das Hackenviertel ist das südwestliche Viertel der Altstadt von München. Zwischen Sendlinger- und Neuhauser (Karls-)Tor und begrenzt von Rosen-, Sendlinger-, Kaufinger- und Neuhauser Straße. In der Sprache des Volkes hatte das Viertel schon einen anderen Namen "in dem Hacken an der Prunngassen" heißt es 1369 im ältesten Geschichtsbuch der Stadt, 1404 in einem späteren Geschichtsbuch "im Hagken bei der Linden" und in einer Urkunde von 1408 steht "zu Althaim genannt in dem Hagk". Der Name haftet noch an der Hackenstraße, die 1465 als Hackengassl erstmals erscheint.
1485 wurde die Kirche als Allerheiligenkirche am Kreuz eingeweiht. Nach 1493 erhielt die Kirche ihren Chorturm. Eine Besonderheit der Kirche ist, sie wurde in südlicher Richtung ausgerichtet. Bis ins 19. Jahrhundert war jede andere Ausrichtung als nach Osten verschmäht, gerade für Friedhofskirchen, erwartete man doch die Wiederkunft Christi von Osten, der aufgehenden Sonne her.
Ab dem Jahr 1620 wurde die Allerheiligenkirche barockisiert, trotzdem ist im Langhaus noch das gotische Netzgewölbe erhalten.
1814 wurde die Kreuzkirche wieder regotisiert im Sinne des Historismus. Der Ausdruck Historismus bedeutet in der Architekturgeschichte, dass man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese teilweise kombinierte. Die prägendste Zeit für den Historismus erstreckte sich von circa 1850 bis vor dem Ersten Weltkrieg.
Leider ist der Eingang zum Kirchenraum durch ein Gitter getrennt, so dass man nicht hineingehen kann. So kann man nur durch das Gitter die Allerheiligenkirche besichtigen. Sehr schön fand ich den Altar mit dem Hochaltarbild „Maria erscheint Augustinus“. Das Bild stammt von Johannes Rottenhammer d.J. Besonders sehenswert war auch der Rokoko-Tabernakel von Johannes Baptist Straub (1704 – 1784). Sehr beeindruckt war ich auch von der Pieta unter der Empore. Pieta ist die Darstellung Marias als Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus.
Das Äußere der Kirche ist ein einfacher Ziegelstein und verleiht dem Gotteshaus dadurch ein etwas veraltertes Erscheinungsbild. In die Außenfassade der Kirche sind drei interessante Grabsteine eingelassen. Der mächtige Turm beherbergt zwei Glocken aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Eine historische schöne Kirche im Zentrum von München, die nicht so oft von Einheimischen und Touristen besucht wird.
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