Reisetippbewertung Auskunft vor Ort

Bild des Benutzers arkadas
von
Profil ansehen


Registriert seit 07.08.06
Fragen an Conny?
-
7 von 7 User (100%) finden diese Bewertung hilfreich.
Aus: Deutschland
Alter: 36-40
Reisezeit: im Juli 08




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0

Ein virtueller Inselbesuch

Reisetagebuchaufzeichnung:
Am Dienstag den 1. 7.08 hatte das neue CABRERA-Besucherzentrum in Colonia de Sant Jordi offiziell seine Türen für die neugierige Besucherwelt eröffnet. Das wollten wir uns ansehen und sind fünf Tage später fast quer durch die Insel nach Colonia gedüst.
Nach einigen Verzögerungen und rund 21 Mill. Verbauten „Euronen“ war es endlich soweit. Denn ein paar Tage vorher hieß es noch: Eröffnungszeitpunkt unbekannt.
Das Zentrum bietet seinen Besuchern die Möglichkeit eines "virtuellen Inselbesuch" unter dem Motto: „Caprera“ entdecken und doch nicht mit dem Boot übersetzen.
Die kleine Insel CABRERA (Ziegeninsel) steht seit 1991 unter ganz besonderem Naturschutz und ist eines der letzten wirklichen Naturparadiese. Unter anderem sind Besuche auf der ca. 10 km von der Südspitze Mallorcas entfernt Inselchen streng limitiert (50 Personen am Tag). Hier fühlen sich Fischadler und Korallenmöwen zu Hause und in den höheren Gefilden der Insel nisten Wander- und Eleonorenfalken.
Im Spanischen Unabhängigkeitskrieg wurde sie als Gefangenlager genutzt. Man deportierte ca. 7000 französische Gefangene, ohne ausreichende Nahrungsmitte oder gar medizinische Hilfe auf die Insel. Nur 3000 Menschen überlebten die sechs jährige Gefangenschaft. Noch heute zeugen verzweifelte Worte der Gefangenen, die sie in die Felsen geritzt haben von ihrer Not. Ein Denkmal in der Mitte der Insel erinnert heute an dieses fast vergessene Kriegsverbrechen.
Zurück zum Besucherzentrum:
Das Hauptgebäude ist einem "Tayalot" nachgebildet. So nannte man auf den Balearen diese Turmbauten in grauer Vorzeit (der Ende der Bronze und Beginn der Eisenzeit). Bei Arta gibt es eine archäologische Ausgrabungsstätte der Tayalot Siedlung "Ses Païsses". Sie ist für jedermann zugänglich und liegt unweit des Dorfzentrums.
Man hofft mit diesem Zentrum den Besucherandrang zur reduzieren und das Verständnis für die bedrohte Natur dafür zu wecken.
Gezeigt werden u. a. alle heimischen Meeresbewohner in großen und kleinen Aquarien + 3D Vorführungen, Flora und Fauna.
Der Rundgang beginnt schon im Außenbereich und ist im Ganzen in 6 Ebenen aufgeteilt. Von der obersten Plattform hat man (klares Wetter vorausgesetzt) einen wunderbaren Blick zur Insel „Cabrera“.
Was wir ein bisschen Schade fanden, dass die verbalen Erklärungen (noch) rein in spanischer Sprache abgehalten wurden.
Das wird (oder muss) sich aber sicher noch ändern. Ansonsten denke ich kaum, dass die angepeilten 300. 000 Besucher jährlich - tatsächlich eintrudeln werden.
Das Glanzstück des Gebäudes ist ein mehrstöckiges wunderbares Gemälde von Miguel Mansanet, das die Menschheitsgeschichte im Mittelmeerraum widerspiegelt.
Fazit: Es lohnt sich das „Caprera Besucherzentrum“ als Auflugziel in Auge zufassen. Ganz sicher werden die Kinderkrankheiten schnell verschwunden sein.
Das Zentrum (Plaza Es Dolc s/n) hat täglich von 10 -20h geöffnet. Maximal werden 60 Besucher eingelassen.
Der Eintritt ist kostenlos.

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

Reisetipp Auskunft vor Ort - Capdepera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Cabrera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Cabrera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Capdepera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Cabrera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Capdepera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Cabrera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Capdepera-Besucherzentrum
Reisetipp Auskunft vor Ort - Cabrera-Besucherzentrum

War die Bewertung für Sie hilfreich? Ja Nein

Bewertung

    Gesamtnote
    5.0
    Sonnen