Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer

Hannover/Niedersachsen

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Jörn
März 2020

Erinnerung an ein unfassbares Verbrechen

6,0 / 6
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Am Nordufer des Maschsees liegt der Ehrenfriedhof – ein Gräberfeld, auf dem 386 Zwangsarbeiter aus ganz Europa ihre letzte Ruhe gefunden haben. Sie wurden im Rahmen einer Massenexekution auf dem Stadtfriedhof Seelhorst am 6. April 1945 von der Gestapo ermordet – gerade 4 Tage vor der Befreiung Hannovers. Ein mehrsprachiges Ehrenmal erinnert an die Toten, die zum größten Teil aus der Sowjetunion stammten und ein russischer Augenzeuge, der dem Massaker entkommen konnte, setzte die Alliierten von dieser Gräueltat in Kenntnis. Noch im Mai 1945 ließen dann Engländer und Amerikaner die Opfer durch ehemals ranghohe Nationalsozialisten exhumieren und bestatteten sie anschließend würdevoll auf dem Ehrenfriedhof am Maschsee. Nur sechs der fast vierhundert Menschen konnten namentlich identifiziert werden und die Kreuze auf dem Areal tragen daher keine Inschriften. Der Rundgang über den Ehrenfriedhof ist bedrückend: Die vielen Verbrechen, die in dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte begangen wurden, sind hier nicht nur abstrakte Zahlen, sondern werden in ihrer Dimension viel eher greifbar. Das kleine Friedhofsareal ist für mich ein stiller Ort, der zum Nachdenken auffordert.

Grabkreuze auf dem Ehrenfriedhof
Grabkreuze auf dem Ehrenfriedhof
von Jörn • März 2020
Das Mahnmal des Ehrenfriedhofes
Das Mahnmal des Ehrenfriedhofes
von Jörn • März 2020
Das Mahnmal des Ehrenfriedhofes
Das Mahnmal des Ehrenfriedhofes
von Jörn • März 2020
Das Mahnmal des Ehrenfriedhofes
Das Mahnmal des Ehrenfriedhofes
von Jörn • März 2020
Blick über die Gräber des Ehrenfriedhofes
Blick über die Gräber des Ehrenfriedhofes
von Jörn • März 2020
Infotafel auf dem Ehrenfriedhof
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