Reisetippbewertung Eisweindenkmal
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Alter: 56-60
Reisezeit: im August 20
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
An der Geburtsstätte des Eisweins
Direkt an der Uferpromenade von Bingen befinden sich mehrere blattlose Weinstöcke, deren Reben jedoch reife Trauben tragen. Obwohl sich die kleine Rebzeile auf ihrem Betonsockel täuschend echt samt Spanndraht und Unterstützungsgerüst darstellt, handelt es sich doch um ein bronzenes Denkmal, welches an die Entdeckung des Eisweins erinnert – der Entwurf stammte von der Binger Architektin Britta Dickescheid.
Der Jahrgang 1829 fiel damals so miserabel aus, dass viele Winzer auf die Lese ihrer sauren Trauben gänzlich verzichteten und diese über den Winter einfach hängen ließen. Eiskalte Temperaturen und ein Mangel an Viehfutter machten die Dorfbewohner erfinderisch und die gefrorenen Trauben wurden schließlich doch noch gelesen, um sie zu verfüttern. Der Weingutbesitzer Henner war jedoch experimentierfreudig und presste aus den Trauben unter hohem Druck einen dickflüssigen süßen Saft, den er anschließend probeweise vergären ließ – der daraus entstandene „Eiswein“ übertraf in seiner Qualität jede Erwartung, bekam sogar ein eigenes Prädikat und steht inzwischen als Inbegriff höchster deutscher Weinqualität.
Mit dem „Eisweindenkmal“ erinnert man sich nicht nur an die Geburtsstätte der teuren Weinrarität, sondern auch an Heinrich Grünewald, der als Präsident des Binger Weinsenats das Eisweindenkmal initiierte.
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