Reisetippbewertung Halbinsel Priwall
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Alter: 66-70
Reisezeit: im August 14
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Spaziergang über die Halbinsel Priwall
Unsere erste Begegnung mit der Halbinsel Priwall in Travemünde hatten wir auf unserer Anreise mit dem Pkw, als wir von der Bundesautobahn A20 abfuhren. Über Pötenitz und die Mecklenburger Straße kommend erreichten wir den Priwall.
Von der mecklenburgischen Seite macht die Halbinsel auf uns zunächst einen biederen und verträumten Eindruck. Das ändert sich aber ganz schnell, wenn man der Straße zum Fähranleger an der schicken Seniorenresidenz Rosenhof vorbei folgt. Man steht vor der Überfahrt über die Trave unweigerlich im Stau. Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer, Pkws und Lastwagen, alle wollen sie auf die elegante Seite der Trave, in die Kur- und Seestadt Travemünde, denn hier pulsiert das Leben.
Wir aber scherten aus dem Stau aus und wollten uns nicht nur den Priwall etwas näher anschauen, sondern uns auch mit der Geschichte der Halbinsel befassen.
Die Halbinsel Priwall liegt zwischen Ostsee und der Trave und man vermutet zunächst, dass sie nicht nur geografisch, sondern auch politisch zu Mecklenburg gehört.
Durch eine Schenkung des Kaisers Friedrich II im Jahre 1226 wurde der Priwall an den Ortsteil Travemünde der Hansestadt Lübeck angeschlossen. Von den Travemündern zunächst als Viehweide genutzt, errichteten die Bürger 1847 eine Badeanstalt für Einheimische und im Jahre 1882 fand auf dem Priwall das erste Pferderennen statt. Aufgrund der deutschen Teilung wurde der Priwall zur „Insel“ und war nur noch von Travemünde aus mit der Fähre zu erreichen.
Aus der Pferderennbahn war im Dritten Reich ein U-Boot Hafen geworden, der wiederum dem Passathafen weichen musste, der nun als Liegeplatz für das Museumsschiff Passat und als Segelboothafen genutzt wird. Es lohnt sich, die eleganten Schiffe im Sportboot- und Yachthafen zu bewundern und die Passat zu besichtigen.
Wir ließen uns zunächst für 6,00 EUR / Person durch Museum „Ostseestation Priwall“ am Priwall - Hafen führen. Es zeigte uns in mehreren Wasserbecken in der Ostsee lebende Tiere und anhand von Exponaten wurden Fragen beantwortet.
Durch die Teilung Deutschlands gehörte 50 Jahre lang die Halbinsel der Natur. Zwischen Dünen und Wald entwickelte sich auf dem südlichen Priwall ein Naturschutzgebiet, das ein echtes Paradies für viele Tierarten und seltene Pflanzen geworden ist.
Nach diesem Spaziergang reihten wir uns wieder in Stau ein, um uns mit der im Pendelverkehr verkehrenden Fähre auf das andere Ufer der Trave übersetzen zu lassen.
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