Historisches Museum am Hohen Ufer
Hannover/NiedersachsenNeueste Bewertungen (4 Bewertungen)
Koloniale Vergangenheit – sehr gut vorgestellt
Vom Historischen Museum Am Hohen Ufer war ich total begeistert, obwohl zuerst… wurde ich an der Kasse informiert, dass die Dauerausstellung schon seit einiger Zeit geschlossen ist, es derzeit nur die Ausstellung „Von goldenen Kutschen, usw.“ gibt. Ich war enttäuscht, hab aber gedacht, ich versuche es und bin hinein gegangen. Und war begeistert. Es geht bei der Ausstellung um die Kolonialzeit / Bezug zu Hannover und lt. einer Infotafel um „Konsumierende, Profitierende, Unterdrücker, Opfer, Leidende und Überwindende“. Es geht um den „Handel mit Konsum- und Luxusgütern und Menschen – gefangen, entführt, versklavt und missbraucht“. Die großen Herrscher stehen nicht im Vordergrund, darum sind auch ihre Bildnisse und goldenen Kutschen wortwörtlich eingepackt. Weiterhin gibt es u. a. Beispiele zu Importen aus den Kolonien - wie Tee, Kaffee, Kakao, Zucker, Tabak, Gegenstände aus Silber oder Elfenbein, darunter Kleinode aus Elefantenzähnen, usw. Und dann gibt es dort noch die Büste des Carl Peters, der die Kolonie Deutsch-Ostafrika gegründet hat – ein Rassist und Gewalttäter, der 1897 aufgrund dessen unehrenhaft entlassen wurde. Die Büste steht im Museum unter (!) einem Glastisch, denke, dass der Kopf die Glasplatte mitträgt. (Ich wollte wegen der anderen Besucher nicht darunter krabbeln, um genauer nachzusehen.:-) Quellen: Infotafeln vor Ort / Schildchen bei den Exponaten
Zeitreise in die Vergangenheit
Das Historische Museum lädt ein, die Spuren der Stadt, des Kurfürstentums und des Königreichs Hannovers zu verfolgen. Es liegt mitten in der Altstadt. Der Besuch ist eine Zeitreise in die Vergangenheit Hannovers. Eine Besonderheit ist das detailgetreues Modell der jungen Residenzstadt des Jahres 1636, sowie die goldene Staats-Kutsche Georges IV. Für den Besuch sollte man genügend Zeit mitbringen, da es sehr viel zu sehen gibt.
Stadt- und Landesgeschichte in der Altstadt
Das „Historische Museum Hannover“ liegt in der Altstadt unweit der Leine am „Hohen Ufer“, der historischen Keimzelle der Stadt, und sein Besuch hat mich so nachhaltig beeindruckt, dass es mir einen Reisetipp wert ist. Von der Gründung Hannovers bis zur modernen Landeshauptstadt ist im „Historischen Museum“ die Stadtgeschichte in einer sehr schönen Dauerausstellung in allen Facetten beleuchtet: Wohnzimmer aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts zeigen sowohl die Lebensumstände einer wohlhabenden Großbürgerschicht, wie auch die beengten Verhältnisse der ärmeren Bevölkerung, die statt in einer „guten Stube“ ihren häuslichen Lebensmittelpunkt rund um die Küche gestaltete. Erste Waschmaschinen in „Vollholzausführung“ lassen schmunzeln und der „Nierentisch“ im stilistisch angestaubten Wohnzimmer der 50er Jahre ist von „Musiktruhe“ und Cocktailsesseln umstanden. Besondere Aufmerksamkeit widmet die stadtgeschichtliche Abteilung der Zeit des Nationalsozialismus: Ausstellungsstücke aus Zeiten der Ausgrenzung, Flucht, Deportation und Vernichtung machen betroffen und sprachlos. Eine weitere Säule des Museums ist die Landesgeschichte mit den vielfältigen Verbindungen des Königshauses Hannover zum restlichen Europa – ebenso ausführlich behandelt und von Gemälden, Uniformen, Waffen, Schmuck und Mode illustriert. Völkerkundlich präsentiert sich die Ausstellung „Leben auf dem Lande“ im zweiten Stockwerk des Museums, die das Leben der Landbevölkerung Niedersachsens vom 17. bis zum 20. Jahrhundert in Modellen historischer Höfe und einer umfassenden Ausstellung alter Landmaschinen beleuchtet. Ohne Frage: Wer sich für die Stadtgeschichte Hannovers interessiert, sollte auf einen Besuch des „Historischen Museums“ nicht verzichten.
Historisches Museum
hochinteressant und lehrreich für Gro0 und Klein