Reisetippbewertung Insel Juist

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Aus: Deutschland
Alter: 56-60
Reisezeit: im Juli 22




Weiterempfehlung: Nein
Ø dieser Bewertung: 3.0

Quo vadis Juist?

Eine schöne Insel!

Schönheit allein reicht jedoch nicht!

Eins vorweg: die Entwicklung auf Juist gilt parallel für viele Nordseeinseln. Eine Fehlentwicklung...

Eine Meinung, eine Antwort aus dem Jahre 2023. Die Kommunalverwaltung bzw. der Bäderausschuss hat Ende des Jahres 2022 eine erneute Anhebung des sog. Gästebeitrages beschlossen. Auf ein Rekordhoch von 4,80 Euro pro Gast ab 14 Jahren und Tag. Das gilt für sämtliche ostfrisischen Inseln, wobei Norderney den "Vogel" mit 4,90 Euro abschießt! Das toppt sogar Sylt um Längen!

Dieser Beitrag hat sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt. Man dreht hier wiederholt nicht nur an der Beitragsschraube. Auch an den Zeiträumen für z.B. "Hochsaison" hat man sich zum Nachteil des Gastes vergangen. Lag der Zeitraum der Hochsaison vor Jahren noch zwischen Anfang Juni und Mitte September, so befindet er sich nunmehr zwischen dem 01.04. und dem 31.10. eines Jahres. Die minimalen Leistungen für den Beitrag kürzt man zudem. Sehr unglücklich und eine Entwicklung, die für fehlenden Weitblick und Realitätsverlust steht. Insbesondere in einer Zeit, in der viele Menschen eine neue Bescheidenheit an den Tag legen müssen...

Eine dringende Empfehlung an Verantwortungsdträger der kommunalen Kommisionen/Arbeitskreise oder Ausschüsse auf DEN INSELN Ostfrieslands: Überdrehen sie die Schraube nicht! Wie sagt man: Nach fest kommt ab!

Im Übrigen fragt man sich: Sind nicht auch Gewerbesteuereinnahmen der vielen Gewerbetreibenden auf Juist ein Garant für hohe Einnahmen der Kommune? Reicht das nicht aus? Nun, offensichtlich nicht. Und die Tugend der Sparsamkeit scheint der Inselverwaltung gänzlich unbekannt!

Auch die Übernachtungspreise haben sich stets nach oben bewegt. Die Kosten für den täglichen Bedarf parallel, wobei viele Dinge und insbesondere die, die von den Leistungen der Insellogistik abhängen, zwangsläufig teurer sind. Aber letztendlich geht auch in diesen Segmenten die Schere weiter und weiter auseinander. Generell: Die Preisschere zwischen Festland und Inseln. Jedoch auch die Wohlstandsschere zwischen möglichen Gästen...

Darüber hinaus entwickelten sich die Leistungen nach der Corona-Zeit bedauerlicherweise in diversen Bereichen nach unten. Z.B. in vielen Gastronomiebetrieben. Weniger Angebote, mehr und mehr Systemküche unzureichender Qualität, extrem teure Getränkepreise, weniger Personal.

Peronalknappheit ist auf der Insel ein ernstes Thema. Aber: Personal benötigt auch bezahlbaren Wohnraum. Und den gab es in den vergangenen Jahren weniger und weniger..., bedingt durch den Trend mehr und mehr Eigentumswohnungen zu bauen oder eben Bestand parallel umzubauen. Für Kaufpreise, die zu den höchsten in Deutschland zählen. Nun, so weit, so gut. Oder eben doch nicht.

Prognose: Es wird leerer auf der Insel. Ein Trauerspiel kündigt mittel- bis langfristig sich an.

Zum einen verursacht durch die vielen Eigentumswohnungen von Wohlhabenden Zweitimmobilienbesitzern, die über große Zeiträume überwiegend verdunkelt und unbewohnt sind. Zum anderen verursacht durch die Entwicklung stetig steigender Preise (allen voran der sog. Gästebeitrag), die keine Rücksicht auf die wirtschaftliche- und die Einkommensentwicklung vieler Gäste nimmt. Nehmen was der Markt hergibt. Oder eben auch nur das bekommen, was wenige Gäste noch bereit sind zu zahlen.

Für uns gilt: Wir sind bis auf Weiteres raus. Dieses Spielchen mit ungewissem Ende unterstützen wir NICHT!

Aber: Jeder so, wie er mag.

Quo vadis Juist???


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