Reisetippbewertung Inselrundfahrt

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Aus: Deutschland
Alter: 51-55
Reisezeit: im Juni 11




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0

Rhodos - unbekannte Straßen

Ich will hier mal einen Tipp abgeben für DIE Leute, die weniger an Stränden und Meer interessiert sind, sondern es vorziehen, daß Inselinnere zu erkunden. Vorausschicken möchte ich, daß ich in der Zeit meiner Aufenthalte ausschließlich die Insel mit dem Motorrad erkunde (war dort noch nie im Meer). Bin mittlerweile wohl schon ein paar tausend Kilometer über dieses Eiland gefahren. Und dabei habe ich heuer eine neue Straße gefunden, die auf vielen Karten noch nicht eingezeichnet ist. Man fährt auf der Küstenstraße im Osten der Insel nach Süden, über Archangelos, an Lindos vorbei, über Lardos in Richtung Gennadi. Ca. 3,5km vor Gennadi geht eine Straße rechts ab nach Asklipio. Dieses kleine Dörfchen ist sehr sehenswert aus 2 Gründen: Erstens befindet sich dort das byzantinische Kirchlein Kimisis Theotoku (Mariä Entschlafung) aus dem 11. Jahrhundert. Eine der ältesten Kirchen der Insel. Sehenswert sind die Fresken aus dem 17. Jahrhundert. Gegenüber der Kirche liegt -etwas erhöht- eine Gaststätte, in der man wunderschön unter Weinranken auf der Terasse sitzen kann und einen sehr schönen Blick auf (über) die Kirche (hinweg) hat. Der zweite Grund, dort eine zeitlang zu verweilen ist die Ruine einer Johanniterburg, die sich oberhalb des Dörfchens befindet. Man kann dort zu Fuß hinaufsteigen oder aber auch bis an den Fuß der Burg fahren. Von dort aus hat man einen tollen Ausblick über Berg und Tal. Aber jetzt zu meinem "Geheimtipp", der unbekannten Straße. Wenn man Asklipio nach Norden verläßt, auf einer Dorfstraße, die sich zunächst als Schotterpiste darstellt, dann aber nach wenigen hundert Metern als veritable, nagelneue Asphaltstrasse entpuppt, fährt man durch eine faszinierende Landschaft. Hier hatte der große Waldbrand im Jahre 2008 gewütet und aus dieser Landschaft eine riesige schwarze Brandstelle gemacht. Heute, 3 Jahre weiter, hat sich die Natur soweit erholt, daß Gräser und Büsche in frischestem Grün leuchten, überragt von den pechschwarzen Stämmen der verbrannten oder angesengten Bäume. Interessanterweise haben die Olivenhaine die Katastrophe sehr gut überstanden. Warum? KA! Diese Straße führt bis zum Kloster Moni Thari, welches normalerweise nur aus Richtung Lardos - Laerma - Moni Thari angefahren wird. In den mir zur Verfügung stehenden Karten ist die oben bezeichnete Straße nicht eingezeichnet. Man fragt am besten im Dorf Asklipio, welche der Ortsausgangsstraßen nach Moni Thari führt. Doch Vorsicht! Nicht zu lange Sätze bilden! Die Einheimischen sprechen in der Mehrzahl nur Griechisch, sodaß der Name Moni Thari und ein fragender Blick in die Runde zielführender scheinen. Der letzte Teil meines Tipps ist nur für ganz Hartgesottene! Wer einen Jeep oder eine Geländemaschine gemietet hat, kann sich an den zweiten Teil dieser Tour wagen. Wer das nicht zur Verfügung hat, sollte davon absehen, denn die Strecke ist nicht mehr als Straße zu bezeichnen. Es handelt sich um eine kombinierte Schotter-Felsen-Piste, die durch das Bergland, immer auf den höchsten Berg der Insel, den Ataviros (1216m) zu führt. Interessiert? Na gut, die Strecke führt von Moni Thari nach Agios Isidoros. Eigentlich ganz einfach zu finden, da die einzige Starße, auf der auch Busse fahren können von Moni Thari nach Laerma zurück geht. Die ist´s also nicht. Die zweite Straße, die niemand befährt, ist man ja gerade aus Asklipio gekommen.So bleibt nur ein Sträßchen mit dem Hinweisschild Agios Isidoros, etwas Gottvertrauen und eine trainierte Gesäßpartie, denn jetzt wird´s ungemütlich. Die Piste führt 12 km durch den Wald, ständig bergauf, dafür aber mit teilweíse atemberaubenden Ausblicken auf den Ataviros. Machen Sie dort mal ein paar Photos. Ich wette mit Ihnen, die hat sonst niemand. Die Piste mündet kurz vor Isidoros auf eine wunderschöne Asphaltstraße. Isidoros ist so klein und eng, daß dort keine Touristenbusse hindurch passen. Die Folge ist, Touristen sind dort noch Ereignisse mit Sensationscharakter. Jeder Mensch auf der Straße, ich betone: JEDER winkt Ihnen zu und wünscht Ihnen eine gute Fahrt, oder einen schönen Urlaub, oder wenigstens einen guten Tag (das nehm´ ich einfach mal so an, denn die winkenden Dorfbewohner bewegten erkennbar ihre Lippen).

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

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