Reisetippbewertung Kretas äußerster Osten

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Aus: Deutschland
Alter: 26-30
Reisezeit: im August 05




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0

Eine Tour im wildromantischen Osten

Vorab etwas wichtiges Organisatorisches: Die meisten von Euch werden sicher ein Quartier im Norden Kretas haben, irgendwo zwischen Chania, Rethymno, Iraklion, Chersonnisos, Malia bis Agios Nikolaos. Für die unter Euch, die Quartier in Chania,Rethymno und auch bis Iraklion und Umgebung beziehen, wäre dies ein sehr sehr großer Ausflug - daher empfehle ich dringend für diese Tour eine Zwischenübernachtung in einem kleinen gemütlichen Hotel zu planen, damit man den Ausflug so richtig geniessen kann. Einen Hotelvorschlag werde ich an späterer Stelle hier im Text noch geben. Bitte beachtet, dies ist ein ruhiger Ausflug (ohne große Orte) der Euch zu einem der schönsten Klöster Kretas führt, durch karges aber kontrasreiches Land (in dem jetzt auch wieder Oliven angebaut werden, was der Landschaft ein immer schöneres Bild gibt), es geht durch eine noch unverbaute und urig griechische Landschaft wenn ihr Sitia verlassen habt. Ihr werdet den wunderschönen Palmenstrand von Vai sehen (Badesachen nicht vergessen) und dann geht es noch auf beeindruckend landschaftlicher Strecke (karge Felsen und tiefblaues Meer) nach Kato Zakros um dort in der hübschen Taverne Akrigialos zu essen. Mein ÜBernachtungsvorschlag gilt einem kleinen Hotel bei Palekastro, dem "Marina Village" (2,5 - 3 Sterne mit jedoch sehr sehr guten Zimmern)
Beginnen wir nun mit der Anfahrt in den äußersten Osten Kretas. Ihr folgt der Straße an der Nordküste. Sie ist sehr gut ausgebaut, somit kommt ihr bis Agios Nikolaos sehr gut voran. Kurz hinter Agios Nikolaos hab ihr dann einen tollen Blick auf die große Mirabellobucht. Von dort an führt eine ebenfalls gute Straße (aber es ist nicht mehr die große National Route, denn hier im Osten gibt es nur wenig Tourismus) an der Küste in Richtung Sitia. In der Region um Sitia gilt es für sehr schwache Mägen durchhalten! ;) Fahrt langsam und nicht zu schnell, denn nun begebt ihr euch auf sehr kurvige Wege. Ihr bleibt weiter im Norden Kretas ... und fahrt nun in Richtung Moni Toplou (Kloster) und Vai (Palmenstrand). Zuerst kommt ihr zum Kloster Toplou, Bilder die ich alsbald an den Reisetipp anfügen werde, erleichtern es euch, einen Eindruck darüber zu gewinnen. Das Kloster Toplou (nahe Metochi) besitzt viel LAnd im Osten Kretas, was eine Hotelbebauung weitesgehend verhindert. Hier findet man noch ein großes Stück unverfälschtes Kreta. Toplou zeigt sich wehrhaft und ist umgeben von schützenden Mauern, die in Zeiten der Türkenbelagerung gute Dienste leisteten. Im kleinen Innenhof gibt es auch ein Museum. Mit einem Eintrittsgeld von ca. 2 Euro solltet ihr rechnen. Es gibt ein - zwei kleine Bänke, die zum verweilen einladen. Ihr blickt hinauf zu den Leitern und Treppen die die Klostertrakte miteinander verbinden - in die Räumlichkeiten kommt man jedoch nicht hinein. Trotzdem finden sich hier schöne Fotomotive! Im Museum erfahrt ihr vieles über die Klostergeschichte. Desweiteren gibt es einen kleinen Klosterladen, wo ihr sehr gutes Olivenöl und Wein kaufen könnt - wir decken uns hier immer damit ein, weils so lecker ist :)
Bevor ihr den Klosterhof betretet, gibt es weitere schöne Fotomotive, wie z.B. die Klosteraussenansicht und eine Windmühle. Es wird Euch bestimmt gefallen hier - zumindest denen, die sich für Griechenland und die Kultur das Landes interessieren und urige Atmosphäre suchen, denn dieses idyllische Kloster wird in der Regel nicht von Ausflugsbussen heimgesucht, wie es bei Arkadi der Fall ist.
Nun geht es weiter. Enscheidet Euch, ob ihr Euch zuerst ein Quartier für die Nacht suchen wollt (das tuen wir stets) oder ob ihr gleich zum Palmenstrand von Vai fahrt, der nicht mehr weit entfernt ist. Ratsam ist es, zuerst ein Zimmer zu suchen, um die Sachen abzulegen und sich kurz frisch zu machen. Dazu folgt der Straße nach Palekastro. Weiter gehts nach Angathia, was sehr nahe Palekastros liegt. Achtet auf die Schilder die Euch zum Hotel Marina Village führen. http://www.palaikastro.com/marinavillage/ Dies ist ein kleines sehr idyllisch gelegenes Hotel, das man nur individuell oder über Attika Reisen buchen kann. Der sehr freundliche Antonis Relakis spricht gut englisch. Er führt das Hotel mit seiner Frau und seinen Kindern. Das Marina Village liegt sehr malerisch und still in einem Olivenhain. ca. 900 meter von einem Strand, da ihr mobil seid, werdet ihr zum Baden jedoch sicher sowieso zum nahen Strand von Vai fahren. Im Marina Village erwarten Euch sehr saubere Zimmer, sie überraschend gut ausgestattet sind. Sehr bequeme Betten wie wir fanden, wir hatten sogar einen kleinen TV und Kühlschrank und Klimaanlage. Das Bad hatte eine Zuhausewohlfühlatmosphäre - sehr sauber. Soweit ich Antonis verstanden habe, hat er auch erst 2004/2005 die Zimmer neu renoviert und das sieht man wirklich, top Zustand. Parken könnt ihr auf dem Hotelgelände unter schattenspendenden Olivenbäumen. Es gibt einen kleinen Pool, der sehr sauber ist. Wir zahlten ca. 45 - 50 Euro für uns 2 zusammen mit Frühstück - das Frühstück war frisch und lecker! Es gab eigentlich alles was das Herz begeht, wenn auch nicht als üppige 5 Sterne Buffets, aber es war super. Es gab gutes Brot, guten Belag, Müsli, Joghurt, Dosenpfirsiche, Getränke. So kann man dann anderntags gut starten. Nachdem ihr das Quartier bezogen habt geht es nun nach Kato Zakros zur Taverne Akrogiali. Fotos anbei. Ihr wollt Euch sicher erstmal stärken und das lecker und in toller Lage? Bevor ihr also Baden fahrt, geniesst noch ein wenig Zeit dort - grade um die Mittagszeit so gegen 13 Uhr- 15 Uhr zeigt sich die Gegend besonders fotogen, weil die Farben um so mehr strahlen. Von Angathia / Palekastro geht es durch Olivenhaine in Richtung Kato Zakros. Dann wird die Landschaft schnell larger, schroffe Felsen bilden einen schönen Kontrast zum Meer. -Ziegen durchstreifen die Landschaft. Nicht weit und ihr seid in Kato Zakros. Ihr erkennt die Taverne Akrogiali schnell. Blaue Stühle und Strohschirme - wir haben uns auch die anderen Taverenen ausprobiert - am besten ist das Akrogiali :) und auch noch fotogen. Alsbald findet ihr hier Fotos davon. Das Essen war super! Sehr lecker! Am Strand gibt es eine suesse Enten/Gänsefamilie die gemächlich ihres Weges zieht, vielleicht entdeckt ihr sie auch. Die taverne ist also direkt am Strand. Nach dem Essen, folgt den Stufen, die sich bei der Taverne auf den kleinen Hügel winden. Oben erwartet Euch ein sehr schönes Fotomotiv. Es sind nur wenige Stufen hinauf, keine Sorge :) Hier wenige Meter oberhalb der Taverne werden auch Zimmer vermietet - der Eingang der Pension mit Blick auf das Meer - ist sehr fotogen.
Nun wollt ihr sicher Baden ? Auf gehts nach Vai! Ratsam ist es also die Badesachen schon im Auto zu haben! Ihr fahrt wieder zurück in den Nordosten über Palekastro. Es sind in etwa 25 km von Kato Zakros nach Vai .. und dort eröffnet sich vor Euren Augen ein toller Sandstrand mit hohen Palmen ... fast schon ein wenig Karibikflair. JE nach Saison füllt sich der Strand, im Mai wars noch sehr leer .. als wir das letzte Mal im August da waren, wars ziemlich voll, aber wir fanden noch eine schattenspendende Palme für uns :) Einfach schön hier. Es gibt auch Tavernen hier am Strand - deren Qualität jedoch nicht immer unseren Geschmack traf (DESHALB EMPFEHLEN WIR EUCH JA DIE TAVERNE IN KATO ZAKROS, weil fotogen, tolles Essen und idyllische Lage) , denn hier gibt es viele Besucher und das schlägt sich etwas negativ auf die Qualität des Essens nieder. Hühnchensouflaki sind eine gute Alternative zum manchmal zähem Schweinefleisch hier in dne Tavernen am Strand von Vai.
Am Abend nach oder wann immer ihr wollt, gehts dann zurück zum Hotel. Wir waren hier fast bis Sonnenuntergang und fuhren dann ins Marina Village, um uns frisch zu machen. Abends verbrachten wir eine schöne Zeit in einer der empfehlenswerten Fischtavernen am Strand. Ihr lauft dazu vom Marina Village durch den Olivenhain auf dem Schotterweg ca. 300-400 Meter - dann stoßt ihr schon auf die Straße die Euch linker Hand zum Strand führt. Kurz vor dme Strand seht ihr die Lichter die Tavernen. Vom Marina Village sind es etwa 900 Meter zu Fuss dorthin. Wir aßen gleich in der ersten Taverne, wenn ihr kurz vor dem Strand seid linker Hand, eigentlich auch die erste Zivilisation auf die ihr vom Marina Village aus dann zugeht. Die Atmosphäre ist sehr ursprünglich und griechisch. KEin Touri Schnick Schnack. Einfach praktische Einrichtung und fast nur griechische Gäste aufgrund der abgeschiedenen Lage in Kreta. Es wird vor den Augen der Gäste am offenen Grill gegrillt. Ein Stück enfernt istein kleiner von weitem einsehbarer Bretterverschlag, wo der Fisch entschuppt wird und für das Grillen vorbereitet wird. Es gibt auch gegrilltes Fleisch, wer Fisch nicht mag. SEHR leckeres Essen. Fanden wir jedenfalls. Ihr müsst mit einer etwas größeren Wartezeit rechnen, wenn es voll ist, wie bekannt - wo viele Griechen essen, ist auch das Essen sehr gut, das schlägt sich auf die Wartezeit nieder, denn als wir dort waren z.B., waren am Wochenende griech. Familien dort, die üppig auftafeln ließen, hier liest man nicht nur von solchen Dingen, hier kann man live dabei sein. Wir haben das bunte griechische Treiben beobachtet und genossen, einfach herrlich, Griechenland pur. Da sieht man den strengen Vater, der auf seine Töchter achtet, Brüder die sich liebevoll um ihre Schwestern sorgen oder auch zanken, so das der Vater ein Machtwort spricht und dann wirds muckmäuschenstill ;-) So empfanden wir die etwa 1 stündige Wartezeit als nicht schlimm. Es war einfach sehr sehr schön, das echte griech. Leben zu erleben. Das Essen war dann die Krönung - nichts für Gourmets sicher, aber deftige griech. Hausmannskost, frisch vom Grill. Insekten, die man ja in Strandnähe zunehmend findet, wurden mit einer Neonfalle erwischt - so gabts keine Plagegeister :)
Am besten ihr habt eine Taschenlampe dabei, der Weg zurück zum Marina Village ist nicht beleuchtet. Wir fanden es auch im Dunkeln, sogar etwas beschwipst :) also alles nicht schlimm. Am nächsten Morgen gibts ein leckeres Frühstück, das Antonis Familie mit viel Liebe in Buffetform bereitstellt. Wir fuhren über den Süden zurück zu unserem Hotel in Bali zwischen Iraklion uns Rethmyno. Im Süden ging es vorbei an Ierapetra, wo viel Gemüse in Zelten angebaut wird. Das Kloster Kapsa im Süden könnt ihr Euch sparen - unsauber und unheimlich - fanden wir. Lest bei Interesse an meinem Reisetipp bitte auch meine Hotelbewertung zum Marina Village :)
http://www.holidaycheck.de/hotel-Reiseinformationen_Hotel+Marina+Village-hid_48271.html
und hier meine Bewertung:
http://www.holidaycheck.de/bericht-Hotelbewertungen_Hotel+Marina+Village-id_294224-typ_1-ch_hb.html
Viel Spass! Für alle Individualisten und Griechenlandliebhaber unter Euch, ist diese Tour sehr empfehlenswert.

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

Reisetipp Kretas äußerster Osten - Palmenstrand von Vai im Osten Kretas
Reisetipp Kretas äußerster Osten - Anfahrt nach Kato Zakros und Akrogiali
Reisetipp Kretas äußerster Osten - Taverne Akrogialos in Kato Zakros
Reisetipp Kretas äußerster Osten - Kloster Toplou
Reisetipp Kretas äußerster Osten - wehrhaftes Kloster im stillen Osten Kretas

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