Ein halbkreisförmiger Bau im Kieler Schlossgarten stellt das älteste erhaltene Denkmal der Landeshauptstadt dar und erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, der mehr als 180.000 Menschen das Leben kostete. Die Einweihung des Denkmals erfolgte 1879 unter lebhaftem Interesse der Bevölkerung, die durch Spenden auch den Großteil der Baukosten übernommen hatte. Kernbereich ist das umlaufende Relief, welches Szenen von der Mobilmachung zeigt: Soldaten verabschieden sich von der Familie, ein berittener Soldat von seiner Braut und ein Pfarrer segnet einen jungen Kämpfer. Der beeindruckende Fries wurde vom Bildhauer Rudolf Siemering gestaltet, während der Kieler Architekt Heinrich Moldenhardt die bauliche Ausführung leitete. Damals als Verherrlichung von deutscher Wehrhaftigkeit und Opferbereitschaft gefeiert, sieht man heute das Kieler Kriegerdenkmal als eine Mahnung zum Frieden und ein Besuch lohnt sich beim Rundgang durch den Schlossgarten.