Reisetippbewertung Kriminalmuseum

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Aus: Deutschland
Alter: 66-70
Reisezeit: im April 14




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Das bedeutendste Rechtskundemuseum Deutschlands

Wir besuchten im Mai 2014 das mittelalterliche Kriminalmuseum zu Rothenburg ob der Tauber neben der Johanniskirche. Das bedeutendste Rechtskundemuseum Deutschlands gibt Einblicke in das Rechtsgeschehen der vergangenen 1000 Jahre. Behandelt wurde die Fortentwicklung der Gesetzgebung bis zum 19. Jahrhundert und der Ablauf des altertümlichen Strafprozesses.

Geräte der Folter und zum Vollzug der Leibes- und Lebensstrafen werden gezeigt.
Es fesselte uns anzusehen, wie mit gruseligen mit Instrumenten und Strafen, abgestraft wurde. Die Geräte wirken heute eher befremdlich. So zum Beispiel die „Bäckertaufe“: ein riesiger Holzkäfig, der in einen Brunnenschacht niedergesenkt werden konnte. Weiter sahen wir eine Streckbank, den Hexenstuhl, die Schandmasken und Trinkertonnen für „Schwatz- und Streitsüchtige“, die Halsgeigen und den Pranger.

Fürchterlich muss die „Eiserne Jungfrau“ gewesen sein. Sie diente zur Folterung und Hinrichtung von Menschen. Gezeigt wurde ein metallener Hohlkörper in Frauengestalt, der mit nach innen stehenden Nägeln oder Dornen beschlagen war.

Auf dem Hof konnte man zwei originale Gefängniskarren besichtigen.

Kleider und Hochzeitsordnungen dokumentieren, wie damals bis in den privaten Bereich regiert wurde. Beachtenswert sind auch die Kupferstiche und Holzschnitte von Kriminalfällen, Münzen und Medaillen zur Erinnerung an die Gesetzgebung oder berühmte Rechtsfälle, Rechtssymbolik und Karikaturen über die Justiz.

Anschließend kann man in der Cafeteria bei einer Tasse Kaffee darüber nachdenken, wie human doch unser Strafvollzug geworden ist.


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