

Reisetippbewertung Kurfürstliches Palais
Alter: 56-60
Reisezeit: im Februar 16
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Sehr schönes Palais aus zwei Stilepochen
Ich bin ab Kaiserthermen auf das Kurfürstliche Palais zugegangen, kam demzufolge durch die schöne Parkanlage. Diese hatte ein wenig unter dem Winter gelitten, allerdings kann man sich sehr gut vorstellen, wie schön es dort im Sommer aussieht.
Scheint die Sonne nur ein wenig, sieht man den vergoldeten Stuck des altrosafarbenen Barockpalais schon von weitem (blitzt auf :-). Sehr hübsch sieht’s dann aus der Nähe aus – mit dem schönen weißen Balkongeländer und den dortigen recht großen weißen Statuen. Diese sollen die vier Jahreszeiten darstellen, wohingegen oben (auf der Attika) die vier Tageszeiten stehen. Natürlich gibt es noch sehr viel mehr prächtige Statuen, Figuren, Putten, usw. Insbesondere der mittige Vorsprung des Palais ist sehr aufwändig gestaltet.
Dieser Teil des Palais (Südflügel) stammt – wie er sich heute präsentiert – aus dem 18. Jh. Die Umgestaltung erfolgte auf Veranlassung des Kurfürsten und Erzbischof von Walderdorff.
Ich bin dann entlang der Konstantin Basilika um das Palais herumgegangen. Auf der Nordseite der Anlage ist einer der beiden Flügel des ursprünglichen Palais zu sehen. Dieser datiert – wie auch der Ostflügel (dort gibt’s ein unterirdisches Parkhaus) – aus dem 17. Jh. und wurde zur Zeit des Lothar von Metternich erbaut (ebenfalls Kurfürst und Erzbischof).
Diese Teile des Palais erscheinen im Vergleich zum Südflügel schmucklos (Renaissance-Stil). Eine der wenigen Ausschmückungen sind die Muscheln oberhalb der Fenster, Wappenzeichen des von Metternich.
Auf dieser Nordseite kann man ebenfalls deutlich ausmachen, dass das Palais mit der Basilika verbunden ist. Grund dafür ist, dass Lothar von Metternich damals Teile des ehemaligen römischen Palais (palatium) / der heutigen Basilika abreißen ließ und die Überreste in sein kurfürstliches Palais integrierte. Erst im 19. Jh. wurde auf Veranlassung der Preußen das Palatium wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückgesetzt, so dass es heute zumindest eine optische Trennung Basilika – Palais gibt.
Zum damaligen Kurfürstlichen Palais gehörte auch der Rote Turm (liegt dem Nordflügel gegenüber). Er war Teil des „Niederschlosses“ – Trakt für Verwaltung, Archive, usw. Das vor dem Roten Turm liegende prächtige Portal mit dem Hl. Petrus war das Hauptportal zum Niederschloss.
Quellen: Materialien aus der Tourist-Information an der Porta Nigra bzw. Baedeker „Trier“ (2008)
Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)