Dieser riesige, dem Pyrenäenhauptkamm vorgelagerte Bergrücken südlich der Linie La Seu d’Urgell-Puigcerda wurde im Jahre 1983 von der katalanischen Regierung zum Naturpark erklärt. Die „Serra del Cadi-Moixeró“ – ein imposantes, dolomitenähnliches Kalksteinmassiv, mehr als 30 km breit mit dem Puig Vulturó (2658 m) als höchster Erhebung – ist durch seine markante Felswände und tiefe Schluchten (vor allem an den Nordabhängen) schwer zugänglich. Sehr wildreich und ein wahres Vogelparadies (Adler, Habichte, Falken) ; das Gebiet wurde von der Europäischen Union zum Sondervogelschutzgebiet erklärt. Einer der wenigen Zugangswege zur Kernzone des Naturparks führt von der Ortschaft Montellà-Martinet in der Cerdanya über den Coll de Jou, den Coll d’Isona und den Coll de l’Homme Mort zu einem „Parkplatz“ (1930 m, Parkmöglichkeit für etwa 8 bis 10 Fahrzeuge), etwas unterhalb der Refugi Prat d’Aguiló (auch Refugi Cesar A. Torras genannt). Dieser Forstweg ist besonders abenteuerlich, und an manchen Stellen ist sogar äußerste Vorsicht geboten ; hier wäre ein 4x4-Antrieb wirklich von Nutzen gewesen. (Rechnen Sie für die 17 km ruhig eine Stunde ein.) Von der Prat d’Aguiló-Hütte ist es dann aber relativ einfach den Hauptkamm der Serra del Cadi-Moixeró zu besteigen. Der Weg folgt dem historischen und geschichtsträchtigen „Cami dels Segadors“, ist recht steil und steinig (nie gefährlich), und bringt uns in gut anderthalb Stunden über viele Geröllhalden zum Pas dels Gosolans (2430 m). Hier sieht die Welt dann plötzlich ganz anders aus ; man blickt auf ein Hochplateau mit saftig grünen Wiesen und kaum anderem Bewuchs. Vom Pas dels Gosolans aus lässt sich der lange Cadi-Bergrücken leicht bewandern, sowohl in westlicher als in östlicher Richtung. Empfehlenswert z. B. ist der kleine Abstecher zur Comabona (2547 m) mit prachtvollen Tief- und Fernblicken. Ein herrliches Wandergebiet, in dem man fast ganz alleine unterwegs ist. Markierungen und Wegweisung: ausgezeichnet. Gesamthöhenunterschied: etwa 600 m. Ausrüstung: gutes, festes Schuhwerk, ein bisschen Kondition und etwas Mut, um die schwierige Zufahrtsstrecke zu bewältigen. Empfehlenswerte Karte: „Mapa excursionista“ Nr. 21, 1:50000, „Andorra-Cadi“ vom Institut Cartogràfic de Catalunya.