Reisetippbewertung Neues Schloss Herrenchiemsee

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Aus: Deutschland
Alter: >70
Reisezeit: im April 24




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Das unvollendete Schloss

Wir machten mit unserem Schwiegersohn, Tochter und Enkelkinder einen Ausflug zur Herreninsel mit Besichtigung des Schlosses Herrenchiemsee.

Vom Bahnhof Prien verkehrt während der Sommersaison die Chiemsee-Bahn zur Schiffsanlegestelle Prien/Stock. Zu Fuß erreicht man den Anlegesteg in etwa 30 Minuten. Von Prien/Stock verkehren regelmäßig Schiffe zur Herreninsel. Die Schifffahrt von Prien zur Herreninsel dauerte etwa 15 Minuten.

Von der Anlagestelle zum Schloss ging man etwa 20 Minuten.

Der Schlossgarten in der Mitte der Herreninsel umschließt eine rechteckige Fläche von etwa 120 × 400 Metern, deren östliches Drittel das Schlossgebäude einnimmt.

Vor dem Schloss liegen zwei große Wasserbecken. Beide Brunnenaufbauten waren viele Jahrzehnte defekt, sie sind erst seit 1994 saniert und seitdem in den Sommermonaten in Betrieb.

Sehr interessant fand ich auch den kleinen Marmorbrunnen, mit den zwei Löwen. Beim Tod des Königs waren nur die Gartenteile entlang der Hauptachse mit ihren berühmten Brunnen und Wasserspielen fertig gestellt.

Auf Hinweistafeln in der Parkanlage wird auf die lebenden Vögel und auf die Käfer auf der Herreninsel hingewiesen.

Im Jahr 1873 erwarb König Ludwig II. von Bayern die Herreninsel als Standort für sein Neues Schloss Herrenchiemsee. Als Abbild von Versailles sollte dieses Schloss ein "Tempel des Ruhmes" für König Ludwig XIV. von Frankreich werden, den der bayerische Monarch grenzenlos verehrte.

1878 wurde mit dem Bau des sogenannten "Bayerischen Versailles" nach Plänen von Georg Dollmann begonnen. Das Schloss auf der Insel Herrenchiemsee ist die weltweit einzige Kopie von Schloss Versailles in Frankreich.

Einige Jahre nach Baubeginn stockten die Arbeiten am Schloss auf Grund von Finanzierungsschwierigkeiten; im gleichen Jahr, 1886, starb der König. Er hatte das Schloss zu diesem Zeitpunkt nur einige wenige Tage, im September 1885 bewohnt.

Von den 70 angelegten Räumen im Schloss sind tatsächlich nur 20 fertiggestellt. Der größte Teil des Schlosses ist unvollendet.

Wir besuchten zuerst das König Ludwig II.Museum. Das Museum ist in zwölf modern gestalteten Räumen im Erdgeschoss des Südflügels untergebracht und wurde 1987 eröffnet. Es widmet sich den Lebensstationen Ludwigs II. von der Geburt bis zum frühen tragischen Tod anhand von gemalten Portraits, Büsten, historischen Fotografien und originalen Prunkgewändern.

Als Mäzen des Komponisten Richard Wagner ging der König Ludwig II. in die Musikgeschichte ein. Zu diesem Thema sind Portraits, schriftliche Dokumente sowie Theater- und Bühnenbildmodelle ausgestellt.

Der Höhepunkt des Museums sind die Originale Prunkmöbel aus dem zerstörten königlichen Appartement der Münchner Residenz oder aus dem ersten Schlafzimmer von Schloss Linderhof. Im Museum konnte man ungestört photographieren. Ich nehme an, es war nicht verboten.

Die Besichtigung der Prunkräume im Neuen Schloss ist nur mit Führung möglich. Bei der Schlossführung (etwa 40 Minuten) war fotografieren und filmen verboten.

Wir hatten eine sehr sachkundige und freundliche Führerin. Unter den großen Schauräumen sind das "Südliche Prunktreppenhaus" und die "Große Spiegelgalerie" besonders hervorzuheben. Der Spiegelsaal ist mit 75 Metern größer als in Versailles und hat statt 17 Großspiegel 23. 1.848 Kerzen sollten ihn erhellen.

Das Speisezimmer beherbergt einen versenkbaren Esstisch ("Tischlein-deck-dich"). Die Speisen wurden in einen Stock tiefer gebracht und hier wurde zugleich eingedeckt.

Kein Wunder, dass der König beim Bau seiner drei Schlösser (Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee) Finanzierungsschwierigkeiten hatte. Trotzdem muss man den Märchenkönig dankbar sein, denn sonst würde es all die wunderschönen Schlösser in Bayern nicht geben.

Der 40-jährige König Ludwig II. starb auf bis heute ungeklärte Weise am Pfingstsonntag, dem 13. Juni 1886, im Starnberger See bei Berg.

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Reisetipp Neues Schloss Herrenchiemsee - Neues Schloss Herrenchiemsee
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