Reisetipp Rancho Bonanza

Meine Freundin und ich waren im August in Cala Millor und hatten uns vorgenommen, einen Ausritt zu unternehmen. Da wir beide erfahrene Reiterinnen sind, war es uns wichtig, einen Ausritt nur zu machen, wenn wir uns sicher sind, dass wir dort keine Tierquälerei unterstützen. Deshalb haben wir uns auch schon am Vorabend die Ranch einmal angeschaut. In der Abendruhe machte alles einen guten Eindruck, die Pferde waren in Herdenhaltung auf recht großzügigen Paddocks mit Schattenmöglichkeiten untergebracht.
Wir buchten dann am nächsten Tag einen 2 Std Ritt und beantworteten die Frage nach unserem Können mit "ein bisschen", weil wir einen gemütlichen Ausritt wollten und nicht die bescheuertsten Gäule reiten wollten, nur weil die wissen dass wir es könnten.

Wir kamen zur vereinbarten Uhrzeit zur Ranch und es standen circa 20Pferde gesattelt und getrenst an Bäume gebunden. Uns wurden zwei Schimmel zugeteilt mit der Aussage "die beiden verstehen sich, dann könnte ihr nebeneinander reiten". Wir waren nichtmal 1 Minute unterwegs, da fingen unsere Pferde an sich zu treten und auch weiter vorne in der riesigen Reitergruppe gab es Stress zwischen den Pferden. Auch fiel uns auf, dass unsere Pferde leider kein bisschen auf jegliche Reiterhilfen reagierten und als wir dies bei den "Rittführern" ansprachen hieß es, wir sollen die Pferde einfach laufen lassen. Na klar, wer hat schon gerne Kontrolle über das Pferd, auf dem er sitzt *Ironie*

Zu den störrischen und total verstumpften Pferden kamen noch die überaus schlecht qualifizierten und unverständnisvollen "Rittführer" dazu. Der Chef der Ranch war in Ordnung, allerdings hatte er Mädels unter sich arbeiten, die ohne Rücksicht auf die zahlenden Mitreiter und ohne Ankündigung einfach im Wald losgaloppierten (eine von denen ist dann runtergeknallt, was mich persönlich ein wenig gefreut hat ;D ) und dafür sorgten, dass die komplette Gruppe unruhig wurde und auf einer befahrenen Straße (!!!) einige Pferde durchgingen.

Als wir heilfroh, dieses Abenteuer unbeschadet überstanden zu haben, dann auf der Ranch abstiegen, erzählte uns ein Mädchen, dass die Pferde den kompletten Tag an den Bäumen angebunden auf Reiter warten. Da unserer der letzte Ritt des Tages war, sattelten wir die Pferde noch mit ab und stellten fest, dass die Pferde leider unter den Satteldecken nicht nur Druckstellen sondern auch kleine Äste und Blätter hatten ?!?! Ich war fassungslos und wütend, diese Ranch auch noch mit meinem Geld unterstützt zu haben. Als wir ins Hotel kamen, haben wir dort erstmal alle Flyer dieser Ranch vernichtet.

Fazit: Wem was daran liegt, seinen Urlaub unbeschadet zu überstehen, sollte AUF KEINEN FALL einen Ausritt dort buchen!!