Reisetippbewertung Ravennaschlucht
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Alter: 66-70
Reisezeit: im Mai 17
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Unvergessliche Wanderung durch die Ravennaschlucht
Direkt hinter dem Best Western Hotel Hofgut Sternen in Breitnau beginnt die Ravennaschlucht. Wer dort in der Nähe ist, sollte sich die Wanderung durch diese Schlucht nicht entgehen lassen. Das Hotel selbst bietet neben gutem Essen und Übernachtungsmöglichkeiten zusätzlich auf dem eigenen Areal eine Glasbläserei, Verkaufsräume für Andenken und eine riesige Kuckucksuhr - die größte im Hochschwarzwald überhaupt. Jeweils zur vollen Stunde ruft zunächst der Kuckuck, dann tanzen zu zünftiger Schwarzwaldmusik lebensgroße Schwarzwaldpärchen.
Der Name der Schlucht kommt wahrscheinlich aus dem Französischen „ravin“ (= Schlucht). Aber es gibt auch andere Deutungen. Die Schlucht selbst ist ein schmales Seitental des Höllentals, durch das der Bach Ravenna fließt und durch die sich der Wanderweg zieht; der Weg ist Teil des Heimatpfades Hochschwarzwald. Die Wanderung beginnt direkt hinter dem „Ravennaviadukt“, einer 36 m hohen Bogenbrücke, über die die Schienen der „Höllentalbahn“ führen. Die ca. 1,5 km lange Schlucht führt vom Höllental zum etwa 300 m höher gelegenen Gasthaus Ketterer. Der durch sie fließende Bach Ravenna stürzt über mehrere Wasserfälle zu Tal. Die beiden größten sind der große Ravenna-Fall mit 16 m und der kleine Ravenna-Fall mit 6 m Fallhöhe. Über Stege und Treppen geht es moderat bergan; mal läuft man auf der einen, mal auf der anderen Seite des Baches entlang. Felsen, Baumstämme, wunderschöne Aussichten in die Schlucht und viele andere schöne Plätze, machen die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Am Bach selbst standen früher einige Sägemühlen. Eine dieser Mühlen steht noch heute in der Ravennaschlucht und ist recht gut erhalten. Es ist die Großjockenmühle (Bj. 1883), die unter Denkmalschutz steht. Bemerkenswert an dieser Mühle ist, dass aufgrund des großen Gefälles der Ravenna das Wasser durch das Dach der Mühle auf das Wasserrad geleitet wurde.
Am oberen Ende des Tales stand hier früher die Löffelschmiede. Leider existiert der Bau heute nicht mehr. Nur eine Infotafel weist noch auf diese ehemalige Schmiede hin.
Wer nun will, kann – nach einer Einkehr ins Gasthaus Ketterer -den gleichen Weg durch die Schlucht wieder zurückgehen. Man glaubt gar nicht, wie sich dadurch das gewonnene Gesamtbild verändert, nur weil man jetzt immer bergab schaut.
Wir wählten den langen Rückweg über Hinterzarten und das Höllental, der über dann nochmals ca. 6 km zurück zum Hofgut Sternen führt.
Uns hat die Tour sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn die Wege insgesamt sehr gut zu wandern waren, etwas Kondition und gutes Schuhwerk sollte man schon mitbringen. Wir können diesen Exkurs jedenfalls weiter empfehlen.
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