Reisetippbewertung Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus
Alter: >70
Reisezeit: im Mai 24
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Sehenswerte römisch-katholische Pfarrkirche
Nach der Begehung der Teufelshöhe machten wir noch einen Spaziergang durch die Ortschaft Pottenstein.
Ein Mitreisender empfahl uns die Pfarrkirche St. Bartholomäus im Ortszentrum zu besichtigen. Die Pfarrkirche ist dem hl. Apostel Bartholomäus (Nathanael) geweiht.
Die ursprünglich schon vor 1100 bestandene Kirche brannte 1127 nieder. Der heilige Bischof Otto (1060 – 1139 gilt als der Gründer der Pfarrei Pottenstein (um 1120). Als Bischof von Bamberg gründete er mehrere Kirchen, Klöster, und Spitäler. Als Fürstbischof wirkte er als Reichsdiplomat und ist einer der Schöpfer des Wormser Konkordates (1122). Nach seinem Tod 1139 wurde Otto in der Benediktinerabtei St. Michael in Bamberg beerdigt. Nur 50 Jahre nach seinem Tod 1189 wurde er heiliggesprochen.
Im Jahr1493 wurde unter dem Bamberger Fürstbischof Heinrich III., Groß von Trockau (1432 - 1501) die Kirche im spätgotischem Stil neu erbaut.
Am 1.September 1736 verbreitete sich über Pottenstein ein gewaltiges Feuer, bei dem 65 Häuser der Altstadt und auch die Pfarrkirche dem Brand zum Opfer gefallen sind.
Mit großem Aufwand erfolgte der barocke Wiederaufbau in den Jahren 1750-55.
Wie man im Internet nachlesen konnte, wurden die im Jahr 1737 in Bamberg von Hofgießermeister J. Höhn gegossenen Glocken im Jahr1942 für Kriegszwecke abgenommen, jedoch nicht eingeschmolzen.
Die Kanzel in der St.Bartholomäus Kirche ist eines der ältesten erhaltenen Ausstattungsgegenstände und stammt aus dem Jahr 1588. Dargestellt sind die vier Evangelisten mit den entsprechenden Symbolen. Der Taufstein ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert ist stilecht der Kanzel angepasst.
Sehr interessant fand ich den Bartholomäus–Altar (Hauptaltar) mit dem Altargemälde „Martyrium des heiligen Bartholomäus“und den vier großen Statuen, welche die Bistumspatrone Heinrich (links) und Kunigunde (rechts), den heiligen Josef (links) und den heiligen Nikolaus (rechts) darstellen,
Erwähnenswert sind auch die Seitenaltäre. Auf der linken Seite befindet sich der Marienaltar und auf der rechten Seite der Sebastianaltar und auch die 12 Apostelfiguren auf dem Chorgestühl und die Säulen am Tabernakel. In der Mitte der Kirche befinden sich die Heiligenfiguren Antonius und Bartholomäus.
Das Deckengemälde am Chorgewölbe (Darstellung des letzten Abendmahles) ist der Zeit Ende 18.Jahrhundert zuzuordnen.
Die Ölbergszene an der Nordseite der Kirche entstand bereits um das Jahr 1520.
Was mich besonders beeindruckte in der Kirche war ein aufliegendes Album „Zum Andenken an die Verstorbenen der Pfarrgemeinde St.Bartolomäus Pottenstein“. Auf dem Titelblatt des Albums war folgendes zu lesen: Die Verstorbenen Brüder und Schwestern unserer Pfarrgemeinde mögen in Frieden Ruhen. Ihr Andenken soll immer in unserer Mitte sein, auch wenn sie uns bereits zum Herrn vorausgegangen sind.
In den Jahren 1997–99 wurde die Pfarrkirche innen und außen generalsaniert. Dabei wurden die Ausstattungsgegenstände nicht neu vergoldet, sondern gründlich gereinigt.
Die Pfarrkirche hat mir sehr gut gefallen.
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