Reisetippbewertung Stasi-Museum
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Alter: 26-30
Reisezeit: im April 05
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Ein Museum der anderen Art - ein absolutes Muss!
Wanzen, gefälschte Stempel, Kennzeichen und Pässe, Geräte zum Öffnen von Post, eine Maskierungswerkstatt und Geruchskonserven – das sind nur einige der Hinterlassenschaften der Staatssicherheit, die das Bürgerkomitee in der ständigen zeitgeschichtlichen Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ zeigt. Die originalen Arbeitsutensilien des Ministeriums für Staatssicherheit dokumentieren dessen Geschichte, Struktur und Arbeitsweise am Leipziger Beispiel. Ergänzt werden sie von ausgewählten Fotografien und Dokumenten. Die Ausstellung gibt einführend einen Überblick über die Entwicklung der Staatssicherheit, ihre ideologischen Wurzeln, den inneren Aufbau des Ministeriums und die Tätigkeit von Hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Ein zweiter Abschnitt widmet sich der Tätigkeit einzelner Abteilungen des MfS, beispielsweise M (Postkontrolle), 26 (Telefonüberwachung) oder VIII (Beobachtung und Ermittlung). Zu sehen ist ebenso der originalgetreue Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen Leipziger MfS-Untersuchungshaftanstalt. Spezielle Ausstellungsteile befassen sich mit der Geschichte derFriedlichen Revolution sowie mit der Todesstrafe in der DDR, die ab 1960 in Leipzig vollstreckt wurde. Präsentiert wird die Dauerausstellung in authentischer Umgebung: Leipzig ist der einzige Ort in der Bundesrepublik, an dem heute noch originale Räume einer Bezirksverwaltung für Staatssicherheit erhalten und als Gedenkstätte zu besichtigen sind. An die einstige Nutzung des Gebäudes erinnern Linoleumfußboden, Scherengitter an den Fenstern, Überwachungskameras und nicht zuletzt der charakteristische Geruch, der sich bis heute in den einstigen Arbeitszimmern hält.