Offener Brief an:
Dr. Samir Faraj
Luxor Gouvernate
Cornisch el-Nile St.
Luxor
Egypt
Sehr geehrte Herr Dr. Samir Faraj.
Wir fahren seit Jahrzehnten nach Luxor und müssen sagen,dass sich diese Stadt sehr verändert hat. Luxor ist sauber geworden, dieNilpromenade und die Widder Allee gefallen uns sehr.
Mann fühlt sich sicher in dieser Stadt. Jeder, auch eine Frau, kann in Luxor ohne Probleme auch bei Nacht spazieren gehen.
So heben wir, ich und mein Mann, wieder einmal (in diesemJahr schon zum dritten Mal) im November Luxor besucht. Wie haben uns wieder aufeinen zufriedenes Aufenthalt gefreut, und es war auch alles im Ordnung. Bis wiram 12. November spazieren gingen.
Am diesem Tag hielt ein Kutscher auf der Strasse neben uns und fragte „Kalesch“?
Sein Pferd stand auf der Strasse neben mir und ich habe mitentsetzten gesehen, dass er am vorderem rechtem, angeschwollenem Bein blutendeWunde hatte. Ich habe dem Kutscher die Wunde gezeigt und sagte, dass ich mit soeinem Pferd nicht fahren möchte.
Darauf hin habe der Mann von meinen entsetzten Augen dasPferd brutal geschlagen. Die Peitsche schlug gerade dort, wo sich die Wundenbefunden haben und dass Pferd schrie und trabte los.
Ich konnte nichts machen, die Kutsche war ohne Nummer (wie leider viele in Luxor) und es war keine Polizei in der Nähe.
Aber ich wurde dadurch auf die Pferde aufmerksam geworden und bin immer noch schockiert.
So viel Elend, so viele Verletzungen und so viele Brutalität habe ich auf Luxors Straßen nicht erwartet.
Fast die Hälfte der Pferde haben angeschwollene Gelenke,viele haben blutende Wunden, sind bis zum Knochen abgemagert. Sie wurden,obwohl sie sich kaum noch bewegen können durch die Straßen durch Peitschenhiebegehetzt. Ich habe ein Pferd gesehen, dem die Blut aus der Nase auf die Straßetropfte, ich habe einen Pferd gesehen, der einen Lappen voller Blut um seinenBein umgewickelt hatte, ich musste zusehen, wie ein Pferd, der mit bis zumBoden gesenktem Kopf auf wackeligenzittrigen Füßen stand und offensichtlich nicht mehr konnte, mit Peitschenhiebezu Bewegung gezwungen wurde. Es trabte eine Stute durch Luxor, mit ihrem Fohlenauf ihre rechte Seite. Am Abend habe ich gesehen, wie diese Stute den Kopf biszum Boden gesengt hat und ihr Fohlen, das offensichtlich gespürt hat, dass mitseine Mutter etwas nicht im Ordnung war, mit seinen Nüster, die Nüster seine Mutter berührt hat. Es war einDeutsche aus unserem Hotel der im diesem Augenblick seelenruhig in die Kutscheeingestiegen ist und noch laut!gelacht hat, als der Kutscher die Stute mit Peitsche zum Bewegung gezwungen hat.
Ich habe mit einem unserem Bekannten darüber geredet und erhat mir gesagt „geh doch zu dem Gouverneur, er ist ein gute Mann, er wird dirzuhören“.
Ich habe nachgedacht und kam zu der Überzeugung, dass ich esanders machen muss. Es ist ja jetzt nicht nur Ihre Angelegenheit, dass man imLuxor in alle Öffentlichkeit die Tiere quält und es allen absolut egal ist.
Im Deutschland ist Tierquälerei verboten. Und trotzdemsetzen sich Deutsche Touristen seelenruhig in eine Kutsche ein und es ist ihnenabsolut egal, dass das Pferd blutet oder schlimmer Wunden hat.
Und so schreibe ich jetzt diesen Brief an Sie, sehr geehrte Herr Dr. Samir Faraj und setzte diesen Brief auch in Holidaycheck ein.
Ich will es glauben, dass mein Bekannte Recht hat und dassSie wirklich so ein guter Mann sind, der sich um alles gerne kümmert. Sie habenfür Luxor viel Gutes getan, und so möchte ich Sie hier, in alle Öffentlichkeit,um etwas bitten.
Bitte, bitte, lassen Sie es nicht zu, dass auf den Straßenmeiner so geliebte Stadt die Pferde leiden müssen. Ich habe die Erfahrung gemacht,dass es auch anders geht. Als mein Mann ein Foto von einem schlimm verletztenPferd gemacht hat, kam zufällig ein Kutscher vorbei, und ist neben uns auf derStraße stehen geblieben und schaute zu, was wir machen. Er hat die Wunden desPferdes gesehen und sagte „es ist schlimm, wie das Tier leiden muss. Schauensie sich aber mein Pferd an, der ist in Ordnung. Mein Pferd ist gut ernährt,meine Kalesche hat eine Nummer. Ich bin ein anständiger Moslem. Es ist gegen Allah Wille, dass man Tiere misshandelt.“
Ich habe mir sein Pferd angeschaut, dass Tier war wirklichgut ernährt, da, wo es ihm durch die Zäumung weh tun könnte war das Tier weichgepolstert und das Pferd war sehr unruhig. Ungeduldig bewegte er seine Beineund wollte los traben. Ich habe mich bei dem Kutscher bedankt und zu meinerÜberraschung habe er das Gleiche getan.
„Danke für das Verständnis für die Kinder des Allahs“.
Und mit diesem Satz möchte ich jetzt diesen Brief beenden.
Ich komme wieder im Februar für ein ganzes Monat nach Luxorund will hoffen, dass man auf den Straßen Luxors keine gequälten Pferde mehrsieht.
Und noch ein Wort an die Deutsche, die jetzt nach Luxorkommen. Bitte, schaut es euch gut das Pferd an, bevor ihr in die Kalescheansteigt. Und sagt dann, wenn das Pferd verletzt ist
„Nein, da steige ich nicht ein“.
Es ist nicht Allah Wille, dass man ein Tier quält“.
Mit freundlichen Grüßen
Geyer
Siehe dazu Fotos bei „Hotel Iberotel Luxor“ Bewertungen „Immer noch gut und empfehlenswert, aber…“