Hallo Anja,
wie in jeder Gemeinschaft gibt es auch bei Couchsurfing schwarze Schafe - die werden allerdings zum Glück ziemlich schnell erkannt.
Nach jeder Begegnung geben sowohl Gast als auch Gastgeber Bewertungen ab, die öffentlich einsehbar sind. Dies ist eine Möglichkeit herauszufinden, ob man wohl zueinander passt. Schnorrer, Diebe etc. fliegen spätestens hier auf. Leute ohne ausgefüllte Profile, ohne Bewertungen und ohne Photos haben es sehr schwer, irgendwo Gastgeber zu finden. Und mal ganz ehrlich: Wer macht schon bei Couchsurfing mit, um seinem Gastgeber den Laptop zu klauen? Bisher brachten meine Gäste immer eine durchaus hochwertigere elektronische Ausrüstung mit, als ich sie besitze.
Aufpassen muss man natürlich trotzdem: Wenn mir die Person suspekt vorkommt, nehme ich sie nicht auf - das ist ganz einfach. Absagen kannst du immer. Das habe ich auch schon einmal gemacht, weil mir der Mann, der mich nach Unterkunft gefragt hat, schon vom ersten Eindruck her unheimlich war.
Wenn ich selbst surfe, suche ich mir auch meist Pärchen oder Frauen aus - da fühle ich mich wohler. Von der Länge her sind es meist so zwei bis vier Nächte, allerdings erlauben manche auch mehr. Vier Nächte finde ich aber eigentlich an der äußersten Grenze, da man ja schon sehr in das Familienleben eingebunden ist.
Ansonsten habe ich bisher festgestellt, dass die Leute, die bei Couchsurfing angemeldet sind, alle total nett und offen sind: Kein einziges mal habe ich eine schlechte Erfahrung gemacht, bin noch nie enttäuscht, beklaut oder betrogen worden.
Dafür wurde mir unheimlich viel gegeben: Unterkunft bei Beduinen in der Wüste in Jordanien, Zelten am Baikalsee in Sibirien, Stadtführung in Serbien etc.pp. Und es macht eben doch einen Unterschied, ob man diese Erlebnisse bei einem Reiseführer "kauft" oder aus aufrichtiger Gastfreundschaft selbst erlebt. Geld wird nämlich nie bezahlt - und dafür gibt man dann halt irgendwann seinen Gästen entsprechend etwas zurück. So bin ich bsp. mit zwei Moldawiern eine ganze Woche auf allen möglichen Schrottplätzen umhergefahren, weil die ein Auto gesucht haben.....
@pikaschko: Couchsurfing ist manchmal anstrengend, das muss ich auch sagen. Was aber auch schön ist: Man kann in seinem Urlaubsort/land ganz normal im Hotel schlafen und sich dafür mit einheimischen Couchsurfern auf einen Café verabreden - so hat man interessante Kontakte und Insider-Infos ganz unverbindlich und kann sich dann abends doch ins "eigene" Bett legen ohne in das Leben von Fremden eingebunden zu sein.
Ich hoffe, euch damit geholfen zu haben,
ihr könnt euch gerne bei weiteren Fragen an mich wenden - oder probiert es einfach selbst aus!
Viele Grüße,
sresre