Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat,
das werden immer mehr Bundesbürger,
der investiert bestimmt nicht in eine Urlaubsreise...
Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat,
das werden immer mehr Bundesbürger,
der investiert bestimmt nicht in eine Urlaubsreise...
Ich finde Geld gut.
Ich müßte nur mehr davon haben.
@ Bersch
Diese Polit-Luschen in Berlin haben sich so weit von der Realität abgesetzt, daß sie nicht mehr wissen, was sie tuen. Sie zocken Millionen Bundesbürger, und zwar ausschließlich die bedürftigen, erbarmungslos ab, "disziplinieren" damit auch die, die noch Arbeit haben und wundern sich dann noch, daß die Inlandsnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen immer weiter sinkt. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat unmittelbaren negativen Einfluß auf die Konsumfreudigkeit der Bürger, weil sich sehr viele scheuen, für etwas Geld auszugeben, was nicht unbedingt erforderlich ist.
Aber das hier gehört mehr in ein politisches Forum, trotzdem sollte es nicht unerwähnt bleiben!
Ich war selbst schon mal über ein halbes Jahr arbeitslos, bin um Job "betteln" gegangen. Soweit so gut. Ich möchte jedoch schon meinen, dass Sozialhilfeempfänger bzw. auch "nur" Arbeitslose" zwar schon auch mal sich einen Tapetenwechsel gönnen sollten, aber...
... man muss sich halt nach der Decke strecken...
... ist ein 3-Stern-all-inclusive nicht drinnen, gibt es vielleicht eine Pension oder ein Ferienappartment...
... der Staat kann und soll nicht für alles sorgen - schlussendlich zahlen wir es ja selbst mit unseren Steuern...
Es gab auch bei mir Zeiten, da hatte ich nicht das Geld mit drei Kindern fort zu fliegen. Da nahm ich mir eben ein Appartement in Bibione oder Lignano. Aber das ist ja dann wohl nicht "geil" oder "in" - das steht dann manchmal hinter dem Gejammern! Dazu kommt noch die Denkweise, die scheint es immer noch weit verbreitet ist, dass Urlaub im Ausland immer billiger sein muss als daheim. Weshalb eigentlich?
Vor etwa 30 Jahren hat sich erst ein relativ geringer Bevölkerungsteil sich einen Auslandsurlaub leisten können. Heute kann es sich der überwiegende Teil leisten. Aber ein quasi "Recht auf vom Staat bezahlten Urlaub", wie es letztes Jahr ein Langzeitarbeitsloser gefordert hat, ist wohl eine etwas überzogene Forderung.
Und dass - jetzt mal abgesehen von schwarzen Schafen - Reiseveranstalter Unternehmen wie Autofirmen, Schuhindustrie oder Zuckerhersteller sind und eben auf Gewinn ausgerichtet. Ihnen darf man nicht unsoziales Denken vorhalten, weil sie vielleicht keine Ermässigungen für Arbeitslose oder ähnliches anbieten.
Und letztlich möchte ich zu bedenken geben, dass nur Unternehmen, die Geld verdienen unsere Arbeitgeber sein können.
Schöne Grüße aus Salzburg
Peter
Hallo Peter,
ich glaube, Österreich ist (von den Großstädten mal abgesehen) auch immer noch recht günstig geblieben. Aber fahr mal an die deutsche Nord- oder Ostseeküste, bei den Preisen dort bist Du auch ganz schnell anderer Meinung... Da ist ein Urlaub auf Mallorca sicherlich billiger!
Gruss,
Petra
Hallo Sambal,
da gebe ich dir schon recht. Ich meinte damit: wenn ich E 300.-- zur Verfügung habe, dann muss ich sehen, was bekomme ich dafür. Und net sagen: ich will aber dafür einen Urlaub, der E 1.000.-- kostet!
Ich denke, dass es auch in Deutschland noch Gegenden gibt, in denen es Privatzimmer oder Pensionen oder Gasthöfe gibt, die halbwegs bezahlbar sind (im Bayerischen Wald war ein Bekannter letztes Jahr, der zahlte um die € 30.-- pro Person mit Halbpension, wohl in der Vorsaison, in einem 3-Sterne-Hotel). In Furth im Walde zahlte ich vor zwei Wochen für einen Riesenknödel mit Saft (Soße) einen (!!) Euro im Gasthaus.
Gruß
Peter
Hallo Peter,
Sambal hat es schon richtig geschrieben. Bis auf Ausnahmen ist Deutschland ein verdammt teures Urlaubspflaster geworden. Weil wir zur Zeit aus familiären Gründen nicht weit weg können, haben wir uns mal für Pensionen und Ferienwohnungen in der Eifel interessiert, die bei uns sozusagen vor der Haustür liegt. Was man da an Preisen bekommt, ich sage Dir, da schlackerst Du nur noch mit den Ohren!
Dazu kommt noch, daß die Eifel zwar landschaftlich recht nett ist, aber nun beileibe nicht das große Urlaubsprickeln erzeugt. Das ist so wie der Bayrische Wald, der Hunsrück, der Harz, die Rhön etc. Schöne Landschaften, aber vor allem für junge Leute, die auch schon mal in der Karibik oder in SOA waren, öde und kotzlangweilig. Von der unsicheren Wetterlage hierzulande möchte ich gar nicht sprechen.
Ich kann schon gut verstehen, daß vor allem junge Leute, die kein Geld haben wg. Arbeitslosigkeit etc., dann schon lieber zu Hause bleiben.
Mir fällt gerade noch ein: Wir waren kürzlich bei Freunden in der Uckermark, das ist die Gegend der Odermarsch in Brandenburg, direkt an der polnischen Grenze. Landschaft so weit das Auge reicht! Aber so gut wie keine Infrastruktur!
Wir hatten dort eine Pension entdeckt mit Storchennest auf dem Dach, wirkte recht nett, die Zimmer naja, aber schon mit Fließwasser, Dusche und Toilette, aber alles nichts Berauschendes. Als wir den Übernachtungspreis m. Frühstück hörzten, sind wir fast vom Stuhl gefallen: 55,00 Euro pro Person und Nacht. Keine Kneipe, kein Cafe, das nächste einigermaßen brauchbare Restaurant war 35 km entfernt.
Urlaub in Deutschland kann ganz schön ins Geld gehen!
Gruß salvamor
Wir sind in diesem Jahr noch nicht gefahren. Die Preise für Reisen und Nebenkostebn im Urlaub steigen laufend an und der Service läßt oft nach. Reisen sind einfach zu teuer geworden seit dem Euro sowieso. Ich staune aber immer wieder, dass so viele Leute trotz hoher Arbeitslosigkeit dennoch in den Urlaub fahren können. Anscheinend sind noch genug Reserven vorhanden. Für eine Familie mit mehreren Kindern sind Flugreisen so gut wie unerschwinglich geworden, da kommt man schon mal auf 4.000 Euro plus Taschengeld. Das ist einfach zuviel. Man geht im Prinzip das ganze Jahr über nur für seinen Urlaub arbeiten.
... eine angenehm sachliche Diskussion.
Zum Thema: privilegiert heißt hier "Geld". Ich muß mit meinem Einkommen auskommen und mir den Urlaub aussuchen, der zu meinem Lebensumfeld und zu meinem Portemonnaie paßt. Mit Hund und Kind waren wir jahrelang in Deutschland unterwegs (ein schönes Land ist zu entdecken!), aber die Preise sind gesalzen, wurde hier ja schon gesagt. Heute fliegen wir wieder in die Ferien wie vor 20 Jahren schon. Und Mallorca ist nicht teurer als die Nordsee. Skiurlaube in Österreich und der Schweiz haben wir aufgegeben - der Skipaß und die Erbsensuppe kosten so viel wie Spanien mit Flug. Es geht wohl darum, überhaupt irgendeine Art von Ferien zu haben, eben nicht zu Hause. Es scheint ein Statussymbol: je weiter, desto exclusiver, desto mehr Prestige...(Dabei kann der Urlaub in Hintertupfingen genauso so schön sein wie im Ausland --- und ebenso grausam wie im Ausland). Aber Ausland ist in! Dabei genügt doch oft der einfache Tapetenwechsel ins Mittelgebirge um die Ecke (da entfallen zumindest die hohen Kosten für die Anreise)
3 Tage Dubai, 2 Tage London, 4 Tage New York - shopping, versteht sich. Gefällt mir schon, meiner Geldbörse nicht. Für 3 Tage Stuttgart per Auto mit Musical haben wir über 1.000 € bezahlt - das muß erstmal verdient werden. Kredit: niemals. Aber auch hier wird es den Verbrauchern doch einfach gemacht: Ratenzahlung. Kennen wir: wer kann sein Haus schon bar bezahlen? Vom Auto, von der Küche ... die finanzierten Dinge werden immer geringwertiger und kurzlebiger - für jede Versandhausbestellung wird Ratenzahlung angeboten (nur eff. 13,75 p.a.!!!!). Die Banken und Sparkassen bieten Darlehen an - man kann sich ja alles leisten. Und verreisen. Und ist damit privilegiert?! Schließlich ist man ja braun, wenn man wieder zum Arbeitsplatz geht. Die Werte haben sich geändert. Wir werden auch hier in absehbarer Zeit amerikanische Verhältnisse haben: alles im Überfluß (die Armut und den Reichtum), das Leben über die Verhältnisse, schließlich die Überschuldung und den privaten Konkurs. Ist es mit den Urlauben nicht ähnlich wie mit den Autos: der SLK und ein exotisches Reiseziel? Und möglicherweise beides noch nicht abgestottert. Letztendlich: mehr Schein als Sein. Sicher kann man das nicht verallgemeinern, nur: von den Reisen der Menschen, für die Geld überhaupt kein Thema ist, wissen wir nicht viel. Die zahlen das aus der sog. Portokasse. Und das sind die wirklich Privilegierten.....
Herzlichst, Erika
@ Erika
An dem, was Du schreibst, ist eine Menge Wahres dran!
Urlaub als Statussymbol spielt weiterhin bei uns für einige Zeitgenossen eine große Rolle, auch wenn das Geld knapper geworden ist. Das ist ähnlich wie mit dem möglichst neuen Autos, für das bei uns überwiegend Riesenkredite aufgenommen werden (2/3 aller Autos sind finanziert), obschon ein gebrauchter Schlitten es meist auch täte. Es ist schon interessant und auch amüsant, zu beobachten, daß manche Leute dann mit ihrem tollen Auto 10 und mehr km fahren, weil irgendwo der Blumenkohl oder die Kartoffeln 5 Cent billiger sind. Auto und auch privilegierter Urlaub werden von vielen Menschen schon fast als Grundbefriedigung ihrer Bedürfnisse angesehen.
Andererseits: Wie sagt man im Rheinland? Jeder Jeck is' anders. Oder: Jeck, loß Jeck elangs (Jeck, laß Jeck gewähren).
Seien wir doch ehrlich! Was ist heute noch privilegierter Urlaub? Keinem steht auf der Stirn geschrieben, wo er im Urlaub gewesen ist. Wer kann heute noch damit renommieren, daß er meinetwegen in Thailand, Indonesien, den USA, Australien oder Südafrika gewesen ist? Ferne, exotische Destinationen sind in Zeiten des Massentourismus inzwischen zum Normalfall geworden. Das heißt also, daß "privilegierter" Urlaub irgendwo in einem Luxusressort überwiegend Selbstbefriedigung ist.
Ich möchte aber hier ausdrücklich auch noch eine Lanze für die Fernreisenden brechen: Wenn ich Urlaub so verstehe, daß ich fremde Kulturen und Lebensweisen kennen lernen möchte, kann ich das halt nur mit einer Fern-Reise bewerkstelligen. Ich halte es grundsätzlich, jenseits aller Gedanken um Privilege und Renommee, für sehr wichtig, daß sich Menschen, vor allem junge, den Wind um die Nase wehen lassen. Das Studium anderer Kulturen und Sitten und die Begegnung mit den Menschen trägt wesentlich zur positiven Persönlichkeitsentwicklung bei. Deshalb ist mir persönlich jeder verlauste Backpacker lieber als ein Stubenhocker. Die meisten, die sich in der Welt umgesehen haben, empfinden einen Urlaub irgendwo in Deutschland als eine "Zurückstufung". Sie bleiben dann schon lieber zu Hause, zehren von ihren Erlebnissen und hoffen, daß sie bald mal wieder Deutschland mit seinem miesen Sozialklima zumindest für eine gewisse Zeit verlassen können.
Sofern sie es sich finanziell leisten können! Und hier schließt sich wieder der Kreis!
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!