Günter, ich sehe es eher aus der Sicht des Verbrauchers denn aus der des Produzenten
Es gab mal eine kurze Zeit sowas, was ich als tatsächliches Last Minute angesehen habe, stand by auf dem Flughafen mit gepackten Koffern und Abflug innerhalb der nächsten Stunden, dabei gab es wirkliche Schnapper, gibt es meines Wissen heute nur noch bei Flügen. Was so als Last Minute in den Reisebüros angeboten wurde, mag sich in der Produktion vielleicht von den damaligen Katalogurlauben unterschieden haben, aber ob es immer Schnapper waren, würde ich glatt drüber diskutieren, denn das hing immer noch von Angebot und Nachfrage ab und auch da konnte es, wie heute sein, daß die sog. Last Minute Angebote nicht günstiger waren, als frühzeitig gebuchte, analog zu heutigen Frühbucherrabatten. Daß es bei den Xlern nur Echtzeitangebote gibt, ist natürlich klar, wenn ich aber kurzfristig buche, ist die Wahrscheinlichkeit höher an gerade paketierte Reisen zu geraten, als bei langfristigen Buchungen, darauf bezog sich das "vor allem".
Für mich waren Last Minute Angebote immer mehr ein Werbeslogan, auch zu der Zeit mußte man vergleichen und hatte nicht immer dadurch einen preislichenVorteil, das war meine Message zum "Produkt" ansich.
Was die Individualbuchungen angeht, gehe ich mal von mir aus, würde ich behaupten, daß Individualbucher intensiver planen und sich ausgiebiger in die Materie einarbeiten, als jemand, der "nen Urlaub von der Stange bucht". Lassen wir jetzt mal die genannten Hotelportale außen vor, die ich nur bei benötigter Flexibilität bzgl. der Stornomöglichkeiten nutze oder auch wenn es aus irgendwelchen Gründen doch mal kurzfristig sein muß und sie im Gesamtpaket konkurrieren können. Ansonsten nutze ich größtenteils die Veranstalternurhotelschiene, welche gerade bei höherklassigen und langsfristig gebuchten Hotels schon beachtliche Preisvorteile bietet. Diese werden immer noch sehr regelmäßig über Kontingente produziert, wo dann in zeitlichen Staffelungen auch Frühbucherrabatte an den Kunden weitergegeben werden. Je näher man dem Reisezeitpunkt kommt, desto kleiner werden die preislichen Vorteile gegenüber Hotelportalen und dem Direktvertrieb der Hotels.
Ich unterhalte mich regelmäßig über das Thema mit verschiedenen Hotelmanagern, die genau für diesen Vertrieb ihrer Zimmer verantwortlich sind, einfach weil es mich aufgrund meiner Vorgeschichte und persönlichen Einbindung sehr interessiert und sie auch gerade über die Verhandlungen mit den Einkäufern sehr interessante Geschichten zu erzählen haben, hat teilweise was vom Kölschen Klüngel
Und auch wenn Du es hier im Forum nicht gerne lesen wirst, ich finde es immer noch sehr schade, daß HC, die für mich bis vor kurzer Zeit noch das Nonplusultra in der Nurhotelbuchungssuche waren, diese Position freiwillig aufgaben und ein ehemals annähernd perfektes Tool scheinbar freiwillig und beabsichtigt (zumindest in meinen Augen, denn ich sehe keinen anderen Grund, sich da zu verschlechtern) rückentwickelt haben.