• artden101
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    geschrieben 1537603885159

    Damit meine ich die einheimische Bevölkerung.

    Wir sind gerade von einem 18 tägigen Aufenthalt/Urlaub aus Andalusien zurückgekommen.

    Ich habe noch nie von einer Urlaubsreise egal wohin, in einem Forum geschrieben.

    Diesmal möchte ich aber doch mal meine Meinung sagen.

    Wir fanden die Menschen in Andalusien uns gegenüber öfters unfreundlich, arrogant, herablassend vor.

    Auch die Autofahrer, die durch die Kennzeichnung an der Heckscheibe als Touristenmietwagen erkenntlich, waren manchmal

    etwas rücksichtslos.

      

    Hoffentlich war es nicht der vielbeschriebene Stolz der Andalusier. Dieser wäre nämlich ziemlich fehl am Platz.

    Nicht zu vergessen ist, dass uns die Leute  ziemlich missmutig und gar nicht so fröhlich und unbeschwert wie man immer in den Zeitungen liest, über den Weg liefen.

    Auch wenn die Touristen wohl manchmal nerven, ohne das Geld der Besucher sähe es nicht sehr gut aus in Andalusien.

    Wohlbemerkt, es waren nicht alle so und wir haben uns auch ganz normal, wie überall sonst auch benommen.

    Was sagen denn anderen Andalusien Besucher darüber?

  • Berggourmet
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    geschrieben 1537607632978

    Den Spaniern geht es halt wirtschaftlich nicht sehr gut, hohe Arbeitslosigkeit gerade bei den 20-/30-jährigen (also der Zukunftsgeneration) führt nicht unbedingt zu Fröhlichkeit. Und da dort andererseits ein traditioneller Nationalstolz herrscht, ist das psychologisch schon ein wenig brisant. Und "die Deutschen" werden ja in vielen südlichen EU-Ländern auch als "Schuldige" für die eigene Misere betrachtet.

    Und die "Touristenallergien" werden zwar hauptsächlich aus Barcelona und Mallorca medial berichtet, keimen aber auch in den anderen Urlaubsregionen insbesondere bei den nicht im Tourismus beschäftigten (wozu die Arbeitslosen gehören!).

    Hoch oben vom Gipfel hat man den besten Überblick
  • Sidona
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    geschrieben 1537623792884

    Also ich lebe ja zeitweise in Andalusien, allerdings entfernt vom Strandtourismus. Da habe ich so etwas noch nie festgestellt. Aber eines muss ich auch sagen - das Bild das man in Mitteleuropa von Andalusier* hat ist oft falsch - meist beruft sich das auf den immer fröhlichen, offenen Kellner. Oft - gerade die Landbevölkerung, die es ja nie einfach hatte - ist recht verschlossen und die einzelnen Familien bleiben unter sich. Meine Nachbarn sind z. B. alles Einheimische, da würde aber nie einer den anderen in seinem Haus besuchen. Eher trifft man sich mal in der Kneipe.

    Die Frage ist auch noch - waren das Angestelle oder spanische Urlauber, die dich ärgerten? Es sind natürlich auch viele Zentralspanier an den Stränden zu finden, die gar keine Andalusier sind.

    Zum Autofahren - es herrscht ein etwas anderer Fahrstil wie in Deutschland, so muss man z. B. darauf achten, mancher Spanier fährt den Kreisverkehr gerade - also von der rechten Spur geradeaus über die 2. Spur und raus, der Kreis wird oft nicht ausgefahren. Kreiselt man dann brav auf der äusseren Spur kann es passieren dass einer quer schiesst. Hat man sich aber mal daran gewöhnt ist Autofahren kein Problem. Ich fahre z. B. auch öfters mal durch Sevilla.

    Oft sind es aber auch Missverständnisse, die das Zusammenleben kompliziert machen - so habe ich z. B. schon öfters in Restaurants gehört, dass Touristen der Meinung waren sie würden beschissen weil nichtbestelltes Brot auf dem Tisch und somit auf der Rechnung stand. Ich erlebte auch schon dass es hiess der Kellner bekommt deswegen kein Trinkgeld. Während eben dieser Kellner den Kopf über die "Barbaren" aus Nordeuropa schüttelt, da sie kein Brot zum Essen geniessen. Kein Spanier würde sein Fleisch oder Fisch ohne Brot essen. Genau so wenig wie ein Spanier Sangría trinkt (ich habe in all den Jahrzehnten noch keinen getroffen...*lach*)

    *Andalusier - Andalusien ist so gross, dass man in Deutschland einen Hamburger mit einem Stuttgarter vergleichen müsste. Die Mentalität eines Sevillaners ist gänzlich unterschiedlich zu einem Granadiner oder zu einem Malagueño. Verallgemeinerungen sind da so eine Sache.

  • Pesche
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    geschrieben 1537668298669 , zuletzt editiert von Pesche

    Im Gegensatz zu den Andalusiern nerven mich Touristen die sich nicht anpassen und meckern bis zum geht nicht mehr. Man regt sich auf, weil nicht alle Einheimischen Deutsch oder Englisch sprechen und ist nicht bereit, die Sprache des Gastlandes zu erlernen, die Essenszeiten in den Restaurants etwas anders als in unseren Breitengraden sind, ganz zu schweigen von ungeniessbaren Mahlzeiten, der rücksichtslose motorisierte Verkehr, der Lärmpegel am Strand und in Restaurants und noch vieles mehr!

     Ich geniesse meine Andalusien Trips. Nebst landschaftlichen Schönheiten und viel Kultur, liebe ich Gaststätten die vorwiegend von Einheimischen besucht werden. Was man jedoch im Gegensatz zu unseren Gepflogenheiten wissen muss, vor 21 00 Uhr ist rundum tote Hose. Die Gäste trudeln zwischen 21:00 und 22:00 Uhr ein. Bis Mitternacht laufen die Spanier zu ihrer Höchstform auf. Bei exzellenten Andalusischen Spezialitäten und herrlich zubereiteten fangfrischen Fischen inmitten von aufgestellten Einheimischen, mit denen man immer wieder ins Gespräch kommt, manchmal auch privat eingeladen wird und wertvolle Tipps erhält, die man in keinem Reiseführer findet, wird jeder Restaurantbesuch zu einem Erlebnis.

     Buen provecho y salud!

     Pesche

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon!
  • Sidona
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    geschrieben 1537690697478

    Genau das was du schreibst @Pesche ist richtig - ich finde es immer schade wenn Leute Halbpension buchen und um 18 Uhr essen gehen - sie wissen gar nicht was ihnen auf dem Dorfplatz entgeht. Und was ich auch schlimm finde wenn Leute sagen Spanien interessiert mich nicht, ich mag keinen Strand - da liegt ein riesiges Land voller Kulturgüter und Geschichte, der Strand ist nur ein ganz kleiner Teil (wenn auch wirtschaftlich ein wichtiger) und viele haben nur Strand im Sinn.

    Übrigens beschwerte sich ein Engländer kürzlich bei seinem Reisebüro - an seinem Urlaubsort hatte es zu viele Spanier... Meine spanischen Freunde haben sich ziemlich aufgeregt als sie dies in der Presse lasen.

  • Inspired
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    geschrieben 1537691483681

    "Der Thai" ist immer freundlich.

    "Der Japaner" lächelt immer.

    "Der Schweizer" ist immer bedächtig.

    "Der Italiener" hat immer Temperamentsausbrüche.

    "Der Chinese" ist immer rücksichtslos.

    "Der Kolumbianer" handelt immer mit Drogen.

    "Der Engländer" hat immer schwarzen Humor.

    "Der Franzose" ist immer arrogant.

    "Der Marokkaner" ist immer respektlos gegenüber Frauen.

    "Der Amerikaner" ist immer oberflächlich.

    "Der Kenianer" kann immer gut tanzen und singen.

    "Der Andalusier" ist immer unbeschwert und fröhlich.

    ...

    ...

    ...

    "Der Deutsche" meckert immer über andere?

    Wahrnehmung ist immer subjektiv und von Erwartungen geprägt. Und die Bewertung einer Situation hat immer auch etwas mit der Interpretation eines Verhaltens zu tun.

    Ich habe mich in einem Reiseland auch mal gewundert, was andere an den Menschen dort so toll finden und mich dann in den Monaten nach der Rückkehr über mich geärgert, da ich rückblickend wenig offen und ohne viel Verständnis für den Menschenschlag dort unterwegs gewesen bin. Das lag daran, dass ich über alle Maßen gestresst war schon vor der Reise. Und es lag daran, dass ich Wunder was erwartet habe, wie man mir entgegentreten müsste, was auch nicht realistisch war.

    Du versuchst offenbar jetzt in deinem Posting deine Beurteilung "der Andalusier" zu bestätigen. Ich hoffe, es gelingt nicht. Bedenke, dass die Bevölkerung dort nun Mitte September eine lange und anstrengende Saison hinter sich gebracht hat, sicherlich voller Erfahrungen mit Gästen, die oftmals über alle Maßen anspruchsvoll und dabei sicherlich oft auch dämlich und vorurteilsbehaftet waren. Ich schätze, hättest du deinen Urlaub in einem Seebad auf Rügen verbracht, wäre es ähnlich gewesen zum Ende der Saison und zum Ende der Kraft.

    Ich habe in Andalusien (allerdings habe ich keinen Badeurlaub gemacht in Orten, in denen ein Großteil der Touristen meint, mit Ticket und Hotelbuchung den gesamten Ort gekauft zu haben) überwiegend sehr freundliche, entspannte und höfliche Menschen kennengelernt.

    Life is unpredictable - eat dessert first!
  • Pesche
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    geschrieben 1537710319578 , zuletzt editiert von Pesche

    @Inspired

    Losgelöst von Andalusien und seinen Bürgern. Schmunzelnd habe ich deine Merkmalliste von Thai bis Andalusien konsumiert.  So ist es, respektive so ist es nicht, wenn man sich bemüht, sich den manchmal etwas eigenartigen Gepflogenheiten im Gastland anzupassen und den engen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sucht, der nicht nur zu Hotelpersonal und Guides besteht.

     Das spannende an jedem Gastland sind nicht die mehr oder weniger traumhaften Landschaften und die mehr oder weniger schönen Strände, sondern die Geschichte und die Menschen. Wer sich auf sie einlässt, der wird unglaublich bereichert.

     Beherrscht man ausserdem die Landessprache und geniesst emotionale Diskussionen mit Einheimischen über Gott und die Welt, sieht man das Gastland und seine Menschen, losgelöst von Vorurteilen ohne Warnung plötzlich diametral anders.

     Nur, das mit den jeweiligen Landessprachen ist so eine Sache. Rund um die Kugel kann man sich locker auf Englisch gut verständigen. Spricht man ausserdem Spanisch liegt einem Lateinamerika, ausgenommen Brasilien zu Füssen. Deshalb liebe ich auch Lateinamerika. Problematisch wird es in Fernost. Ich habe mich auf meinen Reisen bemüht, in China einige Brocken Chinesisch zu sprechen. Es funktionierte nicht. Mandarin ist zwar die am weitesten verbreitete Sprache in China. Daneben gibt es aber etwa 300 unterschiedliche Sprachen und Dialekte.

     Der langen Rede kurzer Sinn, frei nach einem Zitat von Alexander von Humboldt:

     Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.

     Pesche

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon!
  • Sidona
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    geschrieben 1537745392758

    Ich musste auch über die Liste schmunzeln :grinning: Ich diskutierte in Andalusien mal mit einem befreundeten Ehepaar, beide sind calé (= gitanos / Zigeuner - calé ist ein alter Name für Roma, die spanischen gitanos bestehen aber darauf keine roma zu sein). Wir erzählten uns gegenseitig die allgemeinen Vorturteile über unserer Länder - sie waren der Meinung alle Schweizer jodeln und es liegt permanent ca. 2 Meter Schnee, während ich ihnen erzählte, die Meinung hierzulande sei ja dass die gitanos temperamentvoll und feurig sind und ständig Flamenco tanzen. Letztendlich haben wir Tränen gelacht über diese Vorurteile.

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