Vom 10.9.-17.9.17 habe ich eine Rundreise durch Andalusien unternommen. Gebucht hatte ich bei Olimar, einem Spezialveranstalter für Spanien und Portugal.Den Hin- und Rückflug nach Malaga hatte ich separat gebucht. Da ich auf Gran Canaria lebe, habe ich die Rundreise mit eigener Anreise gebucht. Ein Transfer war trotzdem enthalten, das fand ich ganz angenehm. Die Reisegruppe bestand aus 23 Personen. Die erste Übernachtung war in Torremolinos, von dort ging es am Montag in Richtung Ronda. Der Ort besteht aus zwei Teilen, der maurisch geprägten Altstadt La Ciudad und dem jüngeren Stadtteil El Mercadillo. Beide sind durch die Brücke Puente Nuevo verbunden, die sich eindrucksvoll in 100 m Höhe über die Schlucht Tajo spannt. Ronda hat auch eine große Bedeutung für den Stierkampf, die Stierkampfarena, Plaza de Toros gehört zu den größten und ältesten in Spanien.
Danach stand Gibraltar auf dem Programm – England mit spanischem Klima! Das britische Überseegebiet ist 6,5 qkm groß und steht seit 1704 unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs. Gibraltar ist in Europa der einzige Ort, an dem Berberaffen frei leben.. Deshalb wird es auch gerne als „Affenfelsen“ bezeichnet. Wir stiegen auf der spanische Seite aus dem Bus und konnten die Grenze zu Fuß überqueren. Von der Südspitze der Iberischen Halbinsel konnte man am Europa Point einen Blick bis zum 26 km entfernten Afrika genießen. Sehenswert fand ich dort auch den Leuchtturm von Gibraltar und die Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee, die zu den größten Moscheen in einem nichtislamischen Land gehört.
Am Abend war die Ankunft im Hotel in Jerez de la Fontera, dort besuchten wir am nächsten Morgen die Sherry-Bodega Williams & Humbert. Jerez ist seit dem 19. Jahrhundert das Zentrum der Sherry-Produktion. Außerdem gilt der Ort als die Wiege der Pferdezucht in Andalusien. Eindrucksvolle Vorführungen der andalusischen Reitkunst konnten wir in der Königlichen Hofreitschule bewundern. Sie ist in einem wunderschönen Palast aus dem 19. Jahrhundert untergebracht.
Bei der weiteren Fahrt erreichten wir Cádiz, eine der ältesten Städte Europas, sie wurde vor über 3000 Jahren von den Phöniziern gegründet. Die Hafenstadt ist fast vollständig vom Meer umgeben, die markante gelbe Kuppel der Kathedrale leuchtet schon von weitem. Mit dem Bau des Gotteshauses wurde 1722 begonnen, fertiggestellt wurde es aber erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Zentrum der Stadt wird von vielen kleinen Plätzen geprägt. An der Plaza de San Juan de Dios konnte man das Rathaus bewundern, das aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Abends kamen wir in Sevilla an. Die Stadt am Guadalquvier ist die Hauptstadt von Andalusien und die viertgrößte Stadt Spaniens. In Sevilla fand die EXPO 1992 statt. Von der Ibero-Amerikanische Ausstellung im Jahre1929 stammt der Parque María Luisa mitder Plaza de España. Der Platz wird von einem prachtvollen halbrunden Gebäude abgeschlossen. Seine Außenwände sind mit Kachelbildern geschmückt, die Szenen aus den spanischen Provinzen zeigen. Die Kathedrale Maria de la Sede wurde – wie so oft in Andalusien – auf einer Moschee errichtet. Von ihr stammt noch die Giralda, ein ehemaliges Minarett. Die fünfschiffige Kathedrale ist innen prachtvoll ausgestattet und enthält einen Sarkophag mit den Gebeinen von Kolumbus. Mit einem weiteren Prachtbau ging es weiter – dem Königspalast Alcázar mit seinen herrlichen Innenhöfen und den schönen Wasserspielen. Er wurde von dem christlichen Fürst Peter der Grausame im 14 Jahrhundert errichtet, sein maurischer Baustil lässt eher die Araber als Bauherren vermuten. Es waren allerdings maurische Baumeister, die den Palast im Mudéjar-Stil errichteten. Der Nachmittag war ohne Programm und ich startete am Torre del Oro – dem Goldturm – zu einer Schiffstour auf dem Guadalquvier. Danach unternam ich einen Spaziergang durch das historische Viertel Santa Cruz. Die schmalen Gassen sind mit Blumen geschmückt und es gibt typische kleine Läden und Lokale.
Der nächste Tag führte uns in die alte Kalifenstadt Córdoba, die für die Mezquita bekannt ist. Die Moschee-Kathedrale ist einmalig auf der Welt und ein ganz besonderer Kunstschatz. Der Anblick von rund 800 Säulen ist einzigartig und sehr beeindruckend. Die Moschee wurde 785 von dem maurischen Herrscher Córdobas an der Stelle einer Basilika erbaut. Im Jahre 1236, als Ferdinand III. von Kastilien die Stadt Córdoba von den Mauren zurückeroberte, wurde die Moschee zur christlichen Kirche geweiht und das Minarett mit einem Kreuz versehen. Nach der Besichtigung stand noch ein Rundgang durch das alte Judenviertel mit der Synagoge auf dem Programm. In der Mitte des 10. Jahrhunderts lebten viele Juden in den Gassen rund um die Mezquita.
Bei der Weiterfahrt nach Granada konnten wir riesige Olivenhaine bewundern. Am nächsten Vormittag wurde das alte maurische Viertel Albaicin erkundet. Es wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. von Iberern, Römern und Westgoten besiedelt. Bedeutung erlangte es aber erst im 11. Jahrhundert unter der arabischen Herrschaft. Charakteristisch für das Viertel sind die größeren Häuser mit ihren ummauerten Gärten,die als Carmen bezeichnet werden. Zwischen den schmalen Gassen findet man lebhafte Plätze, der Mirador de San Nicolas bietet einen herrlichen Blick auf die Alhambra, die wir am Nachmittag besichtigen konnten. Die riesige maurische Palastanlage gehört zu den Höhepunkten einer Andalusienreise und ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Spanien. Ihr Mittelpunkt sind die prachtvollen Nasridenpaläste mit dem Löwenhof. Er wurde nach den zwölf Löwen benannt, die den Brunnen in seiner Mitte umgeben. Traumhaft schön fand ich die Gärten Generalife mit ihren Wasserspielen und fantasievollen Verzierungen. Zum Abschluss konnte ich von der Zitadelle einzigartige Ausblicke genießen.
Am nächsten Morgen fuhren wir an den Ausläufern der Sierra Nevada entlang bis zur Costa Tropical und hatten dann Gelegenheit, das „Bilderbuchdorf“ Frigiliana zu besichtigen. In Malaga stand dann eine Rundfahrt auf dem Programm, dabei sahen wir den Hafen, Stierkampfarena, Castillo de Gibralfaro.. Am Nachmittag habe ich mir die Altstadt angesehen, deren Mittelpunkt die Plaza de la Constitución bildet. Die Kathedrale Catedral de la Encarnación wird als die „Einarmige“ bezeichnet, weil ihr zweiter Turm aus Geldmangel nicht fertiggestellt wurde. Malaga hat mir – im Vergleich zu den anderen Städten – nicht so gut gefallen. In der Altstadt fand ich es am späten Nachmittag schon sehr voll, es waren etliche Gruppen und Junggesellenabschiede unterwegs.
Die Rundreise fand ich insgesamt sehr gut, es war alles bestens organisiert, die Unterkünfte waren 4-Sterne-Hotels und die Reiseleitung war kompetent.