In Istanbul lief mal über eine Stunde ein Türke hinter uns her und bot uns seine Dienste an. Schwager hat Ledergeschäft, Bruder hat Teppichgeschäft, Schwester hat Textilgeschäft. Als wir ihn nicht abschütteln konnten, beschlossen wir, ein Restaurant aufzusuchen in der Hoffnung, er würde dann aufgeben. Von wegen, der hat auf uns gewartet und das Spiel begann wieder vorne. "Hören Sie bitte zu. Meine Frau möchte nicht. Es wäre besser, wenn wir uns jetzt trennen würden."
"Ihre Frau? Bei uns in der Türkei entscheidet der Mann, was gemacht wird und was nicht gemacht wird." "Ja, wir leben aber nicht in der Türkei, sondern in Deutschland. Und da ist nun mal oft die Frau der Chef." Ich hatte den Eindruck, ihn nicht überzeugt zu haben, aber Hauptsache, er trollte sich.
So lange mich niemand körperlich attackiert, bleibe ich in solchen Situationen ruhig und verbindlich. Er meinte es aus seiner Sicht ja nicht schlecht. Ich dachte damals: Vielleicht hat er sogar Recht und es wäre besser, wenn grundsätzlich auch bei uns die Männer das Sagen hätten.