Hallo Australia16,
wir waren Mitte Dezember 2013 bis Ende Januar 2014 (zwei Jahresurlaube zusammen) in Ost-, Zentral- und Südaustralien. Es war wunderschön. Wir hatten die gleichen Entscheidungsschwierigkeiten wie Ihr. Ein paar subjektive Eindrücke gern von uns:
50er Sonnencreme nutzen, die Sonne kracht wirklich mehr als anderswo in der Welt. Immer viel Wasser trinken, es gibt überall kostenfrei recht gute (je nach Vornutzer) Dunnys oder WCs zu nutzen.
Quallenzeit (Stinger Season): Die Ostküste bevölkern dann gern schmerzhaft bis tödlich verletztende Quallen, deshalb für den Gang ins Meer immer das Stinger Suit ausleihen und tragen. Man sieht die Irukandji nämlich nicht. Beugt auch Sonnenbrand vor, zudem kühlt der nasse Anzug herrlich in der Hitze. Vorsicht, manche haben keine Kopf- und Fußteile, mein Mann hat sich mörderisch die Füße verbrannt (am Whitehaven Beach).
Krokodilzeit im Norden: Schilder befolgen und in den Zonen nicht näher als 15 Meter ans Meer, auch dort nicht unbedingt essen. Eigentlich kein Problem, gibt aber immer wieder Wagemutige und Opfer.
Fliegen: Grauenvoll! In der Mitte (überall!) und bei uns auch entlang der gesamten Great Ocean Road einfach super nervig, und wir waren sehr froh, solche Netze für über den Sonnenhut stets in der Tasche zu haben, sie waren nämlich außer am Uluru ausverkauft (Hochsaison!). Nur als Eindruck: Die Viecher kriechen hinter der Brille in die Augen, um die Flüssigkeit zu ergattern!!!
Achtung 25.12. = Feiertag = neben ausgestorbenen Orten sind auch fast alle Roadhouses und damit Tank-/Versorgungsstellen geschlossen - rechtzeitig mit allem Nötigen versorgen. Bei uns war es seeehr knapp...
Die hohen Kosten für die Ausflüge haben sich für uns fast immer gelohnt. (*)
Camper: Wir sind von Brisbane bis Cairns und von Sydney bis Adelaide jeweils per Camper gefahren, ich hatte in ganz Europa selten so ein sicheres Gefühl beim Reisen wie in Australien. Da ist uns wirklich nirgends eingebrochen worden, und wir standen in der Hochsaison sonstwo zum Parken. Allerdings haben wir Innenstädte gern gemieden, da unser Hauptaugenmerk auf der Natur lag. Die Camper sind robuster und weniger komfortabel als in Europa, die Zeltplätze vergleichbar. Viele mussten wir allerdings für Dezember vorreservieren per Kreditkarte wegen der Hochsaison (ca. im Oktober erledigt), andere hatten Mindestnächtezahl-Anforderungen. Preise von 30 AUD ohne Strom bis 55 AUD auf dem Luxusplatz pro Nacht zu zweit im Camper, Waschmaschine/Trockner 4-5 AUD damals.
Brisbane: Wir waren statt des Zoos im Lone Pine Koala Sanctuary per Bus. Sowas unbedingt direkt am Anfang des Urlaubs machen, um sich mit Größe und Aussehen der Kreaturen vertraut zu machen. Ist sehr hilfreich, um zu erfahren, welche man wiedersehen möchte und wie man kann und vor allem wie sie etwa in der Natur ausschauen. (Bsp. Schnabeltier = Platypus => sonst kaum möglich) Der Park hatte Hirtenhund-, Schaf-Scher-Vorführung, Vogelfütterung etc. und viele, viele typische Tierarten zu bieten. Außerdem gutes gratis WiFi, was sonst selten war. 14 Uhr da sein wie wir war zu spät. Würde ich heute eher versuchen.
Fraser: 2 Tage = herrlich! Wir hatten eine 2-tägige Bus-Tour, man sollte dafür gut trainierte Bauchmuskeln mitbringen, sonst Gefahr von Rückenproblemen - bumpy sandy roads. Auch wenn es sehr früh aufstehen hieß (halb 5), waren wir zum Sonnenaufgang am Meer - klasse.
Whitsundays: Ein Traum zum Segeln. Wäre sehr schade, das zu verpassen. Die lila Camira hat uns Spaß gemacht und gut verpflegt, Whitehaven Beach ist eine tolle Erfahrung. Schnorcheln war im Norden defintiv schöner.
Cairns: Ein schickes balinesisches Essen im Bayleaf Restaurant um Silvester war unser kulinarischer Höhepunkt dort. Silvester: 21 Uhr Feuerwerk am Strand für die Kleinen, um Mitternacht nochmal für die Großen. Alles ohne Countdown und großes Drama. 15 Minuten Feuerwerk, dann gingen alle brav wieder, Sekt gönnten wir uns dann alleine in der Unterkunft. Sehr ungewohnt für Europäer... Durch die allgemeine Stille für uns wirklich schön.
Schnorchel-Ausflug: Bei uns war es schön, allerdings ca. ein Drittel vom Riff grau. Gab aber auch viel Buntes. Der Lippfisch stupste meinen Mann von der Seite an - ein ganz schöner Schreck bei ca. einem Meter Länge, haben uns dabei ordentlich verschluckt.
Dort in der Umgebung fanden wir es herrlich im Daintree National Park mit dem Camper. Das ist so urig und wild, sollte man sich gönnen. Da gibt es Board Walks (anderswo auch) durch den Regenwald, Bootstouren... Es wird Tee angebaut, mild und lecker, niedlicher Verkaufsstand. (Möchte ein Päckchen bestellen...hmmm...) Verpflegung am besten mitbringen, war teuer und qualitativ nicht so gut.
Auch die Atherton Tablelands finden wir einen Besuch wert, wir waren dort an Wasserfällen, in einer Mango-Winery, auf einem Baumwipfel-Pfad...
Wetter: Trotz Regenzeit war es bei uns trocken, wir hatten also Glück mit den Straßen (keine Sperrungen) und den Flügen. In Cairns war es bei 33 Grad schwül und ca. 90% Luftfeuchte, danach in The Alice bei 46 °C und 8-12% ...eine Erfahrung. Vor allem am Anreisetag. Danach ging das auch, viel getrunken, wenig körperlich angestrengt. Auf Unterkünfte mit Klimaanlage achten, vor allem auch wegen der Fliegen. Ich hatte aus Südeuropa einen Fächer dabei, auch das hilft gegen die Fliegen.
Alice Springs: Zeit in The Alice würde ich auf's Nötigste beschränken oder weg lassen. Kam uns wie ein arger Brennpunkt vor, keine Schönheiten gefunden, passte nicht zum Rest. Viele Fliegen. Wir hatten in der Mitte Mietwagen und Unterkunft gebucht, war gut so, im Camper wären wir geschmolzen.
Kings Canyon: (*) Der Ausflug in den Kings Canyon lohnte für uns nicht, da wir daheim in einer hübschen Wandergegend wohnen. Klingt sicher blöd, empfanden wir aber so. Es gab dort wirklich imposante Täler, nur in Rot und mit anderen Pflanzen, und die Wanderwege waren wegen Hitze (46 Grad tags, 38 nachts) gesperrt. Fliegenplage vor Ort war grausam.
Uluru (Ayers Rock) + Kata Tjuta (The Olgas): Wunderschön und sehr beeindruckend. Nicht verpassen!!! Nachts auf einem Hügel Sterne gucken. Abends am Uluru Sonne untergehen und morgens aufgehen sehen. Massenveranstaltung, dennoch für uns einmalig schön. Auch hier Fliegen und Sperrung der Wanderwege ab morgens 8 Uhr wegen Hitze. Daran sollte man sich halten, wir hatten 8-12% Luftfeuchte und haben am Tag mindestens 4 Liter pro Nase Wasser gebraucht, hatten in The Alice das Auto mit Wasserkanistern beladen. Es kam sogar so weit: Aus Appetit warme Tassensuppen gegessen!!! (flüssig + Salz)
Bei Fragen: Ich kanns versuchen zu beantworten.
Viele Grüße und suhlt Euch unbedingt in Vorfreude!!!
andalycia