Torremolinos ist wesentlich besser als sein Ruf. Sicherlich ist es nicht mehr das Fischerdörfchen mit Hippy-Character der 70er, auch stimmt, dass Neubauten Überhand genommen haben, aber der Strand ist toll (abgesehen von Juli und August ist er auch nicht überlaufen), vor allem eine km-lange schöne Strandpromenade mit Dutzenden von Strandlokalen: Boutiquen, Fischrestaurants, Eisdielen, Cafés. Eine gute Infrastruktur (Liegen, Sonneschirme, Dienstleistungen aller Art), perfekt auf den modernen Tourismus abgestimmt, die allerdings teilweise Ursprünglichkeit nimmt.
Der Yachthafen von Benalmádena ist gut zu Fuss über die Strandpromenade zu erreichen: tolle Architektur mit Wohn-Inseln, viele Geschäfte, Souvenirländen, ein sehenswertes Aqurium, u.v.m. Hier kann man eine Bimmelbahn oder einen Touristik-Doppeldecker nehmen und eine interessante Sight-Seeing-Tour durch Benalmádena machen.
Ich stimme zu, dass ein Leihwagen sinnvoll ist (nur ca. 100 Eu/Woche am Flughafen, über Internet oder auch vor-Ort buchbar), da das andalusische Umland herrlich ist und absolut sehenwert! Ronda ist ein MUSS, allerdings ca. 90 min entfernt (besser über die Küstenstrasse Richtung Marbella fahren, statt Autobahn: es gibt mehr zu sehen). Ojen (kleines Prominenten-Bergdorf 7 km nördlich von Marbella) ist auch schön anzushen. Weitere schöne Bergdörfer sind im Westen: Mijas, Benalmádena Pueblo oder Istán (bei Puerto Banús), Casares, und im Osten Frigiliana (bei Nerja) und Macharavaiya sowie Tolox und das Berghinterland die Alpujarra. FANTASTISCH.
Gestern waren wir noch im Luxus-Yachthafen Marbellas "Puerto Banús", der in den letzten Jahren etwas verfallen war, und nun erneut in vollem Glanz erscheint.
Auch Málaga ist eine Reise Wert: kulturell und historisch (über 3500 Jahre alt). Die Katedrale, die Maurenfestung "Gibralfaro", das erst vor kurzem erschlossene Amphietheater, die Altstadt, der Hafen mit seinem empfehlenswerten Restaurantschiff (eine alte spanische Galeone) "Trinidad", das Picasso- sowie das CAC-Museum (Centro de Arte Contemporaneo), demnächst auch ein Thyssen-Museum, verschiedene Wanderausstellungen in der Hauptfussgängerzone "Calle Larios" mit seinen Luxusgeschäften, und sehr, sehr viel mehr ...
Hat man dann immer noch Zeit und Energie mehr zu unternehmen, dann ab nach Granada zur Alhambra (130 km), in die Sierra Nevada auf 3700 m Höhe (150 km), nach Cordoba zur Mezquita (auch ca. 150 km), nach Sevilla (ca. 220 km) oder nach Cadíz (ca. 240 km). Diese grossen, interesanten Städte verdienen jedoch wesentlich mehr, als nur einen Tagesausflug.
Gibraltar hingegen kann man sich nach meiner Ansicht sparen: ein paar Fotos aus der Ferne auf den Felsen und Afrika von den Bergen aus, und fertig. Unter Umständen, je nach Laune der Zöllner (hier gilt nicht das Schengener Abkommen - Ausweis nicht vergessen!) verliert man am Grenzübergang sehr viel Zeit. Dann schon lieber einen Ausflug nach Marokko (Fähre nach Tanger von Algeciras oder Tarifa aus: ca 45-90 Minuten; Achtung Reisepass nötig!).
Sucht man Naturdünen, breite und einsame Strände, kleine Fischerdörfer, Pinienwälder sollte man an die ca. ab 120 km entfernte Atlantikküste in der Gegend um Tarifa (viel Wind = Surferparadies), Barbate, Vejer, ... reisen.
Ich hoffe, dass ich als absoluter Andalusien-Fan, einen kleinen Eindruck vermitteln konnte. Lasst euch umhüllen von diesem mediterranen Flair aus Ruhe, Unbeschwertheit, Sonne, Genuss, Tradition und Moderne sowie Orientalischem und Feurigem. VIEL SPASS