Ich denke nur, es werden jedes Jahr fast zwei Millionen Visa für Deutschland erteilt. Das kann doch nicht so kompliziert sein.
Wir werden auf alle Fälle versuchen, erneut ein Visum zu beantragen. Ein Widerspruch würde vermutlich Wochen und Monate dauern...
Und vielleicht bringt es dieses Mal ja etwas, dass wir uns darauf vorbereitet haben. Schließlich hatte sie das letzte Mal weder Arbeitsverhältnis noch Wohnungsmietverträge usw. beigehabt. In so fern hoffe ich einmal, dass sie Damen und Herren der Botschaft dieses mal einsehen, dass sie nicht auswandern will.
Zudem hat mir meine Freundin erzählt, sie hätte als sie in der Botschaft war, eine Frau getroffen, die Ihr Visum bekam, jedoch auch eine Einladung hatte. Auf der Seite des Auswärtigen Amtes gibt es nur eine grobe erklärung, was darin zu stehen hat.
Dabei sind doch Probleme wie die Kostenübernahme eh mit der Verpflichtungserklärung geklärt. Oder schließt sich das gegenseitig aus?
Und wenn ich schon eine Einladung schreibe, meint ihr, es ist sinnvoll, diese von der ganzen (Gast)familie (unter)schreiben zu lassen, um zu zeigen, dass es hier auch tatsächlich Rückhalt gibt, oder wäre es besser, wenn nur ich diese Einladung schreibe? Nicht zuletzt, weil ein anderes Mitglied meiner Familie die Verpflichtungserklärung unterschrieben hat.
Außerdem ist die Vermutung, sie würde nicht wieder zurückkehren wollen doch schon sehr wage. Ich versuche der Botschaft zu schreiben, dass an ihrem Willen zur Rückkehr überhaupt kein Zweifel besteht, da
* sie sehr wohl darüber im Klaren ist, dass ein eventueller Asylantrag auf Grund ihrer persönlichen als auch der politischen Situation in Tansania keine Chance auf Genehmigung hätte;
* sie bei Absicht einer eventuellen Hochzeit ein einfaches Heiratsvisum beantragen könnte;
* die amtliche Verpflichtungserklärung eine etwaige Abschiebung inklusive sämtlicher damit verbun-denen Kosten einschließt;
* ihre Familie (einschließlich einer Adoptivschwester für die sie verantwortlich ist) in Tansania lebt und dort ein nach den Maßstäben des Landes gesichertes Einkommen hat;
* wir nicht eine teure dreimonatige Kranken- & Pflegeversicherung inklusive einer Haftpflichtversicherung hätten abschließen müssen, wenn sie eh hier untertauchen wollte;
* das Rückflugticket bereits gebucht und zum Reiseantritt bezahlt wäre, wodurch bei einem Versäumnis des Rückfluges finanzielle Unkosten entstehen würden;
* sie selbst einen eigenen Haushalt führt, der einen nach Landesmaßstab überdurchschnittlichen Wert darstellt und von ihr keinesfalls ohne weiteres aufgegeben würde;
* sie selbst in der Tourismusbranche tätig ist und nur die Sommermonate, die - gemessen am Jahresdurchschnitt - in dieserHinsicht auftragsarm sind, für einen Besuch in Deutschland nutzen kann, ohne ihren eigenen Arbeitsplatz zu gefährden....
...was glaubt denn die Botschaft, was hier passieren wird? Dass sie einfach verschwindet? Ach!
Ich weiß, das sind alles sehr spezielle Fragen, aber vielleicht kann mir der eine oder andere ja doch weiterhelfen.
Vielen Dank,
Tobias Reich