@curiosus,
teilweise kann ich deinen Beitrag zustimmen, allerdings kann man nicht Werder mit Bayern vergleichen, das sind zwei verschiedene Welten.
In Bremen ist auch nicht alles Gold was glänzt, dort wurde nach der Ära Rehagel auch einige Trainer durchgetestet und vorzeitig beurlaubt bis man Schaaf genommen hat. Und auch in der Welt von Werder müssen sich die Verantwortlichen die derzeitige Misere vorhalten lassen.
Da es aber in Bremen eine andere Medeinwelt (gibt es überhaupt eine Medienwelt in Bremen?) gibt als bei Bayern. Bei Bayyern sind beim Training mehr Medienvertreter als bei Bremen während des Spiels. Dies ist auch einer der Gründe, warum Rehagel eine absolute Fehlbesetzung als Trainer bei Bayern war. In Bremen konnte er mit den wenigen Medienvertrtern umspringen, wie er wollte. Bei Bayrn, wo es fast täglich eine Pressekonferenz gibt, konnte er gar nicht die Medien kleinhalten wie in Bremen oder Kaiserslautern.
Einem Trainer den Rücken für seine neuen Konzepte freihalten ist wohl auch bei Bremen bedeutend einfacher als bei Bayern. Da wird ein ganz anderer und viel größerer Mediendruck aufgebaut aus bei Werder.
Und das Werder sozusagen noch auf zwei Hochzeiten tanzt, soll das jetzt ein Erfolg sein. Die stehen doch nur im UEFA-Cup Halbfinale, weil Sie sich in der CL-Vorrunde bis auf die Knochen blamiert haben!
Und mal abgesehen von Werder finde ich es allgemein überhaupt nicht fair, das der Gruppendritte in der CL dann einfach im UEFA-Cup weiterspielen darf. Wer rausgeflogen ist, der ist draussen aus einem Wettbewerb. Ansonsten dürften ja dann auch die Verlierer im Achtel-/Viertel- und Halbfinale einfach im UEFA-Cup weitermachen. Wo ist das gerecht?
Und ich stell mir das jetzt mal vor, wenn Bayern für die nächste Saison als Ziel nur das erreichen des UEFA-Cups angeben würden. Was da dann gleich los wäre in der Medienwelt. Bayern muss doch als Ziel die Meisterschaft angeben, alles ander darunter würde doch schon wieder kritisiert werden von aussen.
Und jetzt mal ernsthaft, Trainer bei Bayern kann sicherlich schön sein, aber einfach bestimmt nicht. In Spanien gibt es zwei Vereine, in England und Italien jeweils vier Vereine, auf die sich die überregionale Presse stürzt, in D. fokussiert sich das leider nur auf Bayern München. Es gibt doch keinen Tag, wo nicht in einem Sportteil irgendetwas über Bayern geschrieben wird. Das gibts über die anderen vereine nicht.
D.h. der Trainer muss mit den Medien umgehen können, dann muss er zusehen, das zwanzig Nationalspieler zufrienden bei Laune gehalten werden und wenn das noch nicht reicht, dann muss er sich auch noch gegenüber diesem Dreigestirn des deutschen Fussballs behaupten.
Das klingt so einfach, dasbyern ich einen Trainer holen soll, er eine Perspektive hat und ihm dafür eine ganze Saison Zeit gibt. Das das nicht klappt, hat man doch bereits schon diese Saison gesehen oder wieviel Spieltage am Anfang der Saison konnte Klinsi sein System spielen lassen, ehe der Druck von Aussen so groß wurde, das er wieder auf das altbewährte zurückgreifen musste.
Und alle drei (Medien, Spieler und Dreigestirn) gleichermassen zufrieden zustellen, das ist die wahre Kunst um erfolgreich bei Bayern Trainer zu sein und zu bleiben.
Vielleicht sollte man einen Trainer nehmen, der sowas vergleichbares schon mit erlebt hat, also ein Bernd Schuster. Wer bei Real Trainer war, den kann sicherlich nichts mehr erschüttern.
Und was heißt hier eigentlich, das Klinsi kein Erfolg hatte, in der CL hat er das Optimum, was mit dieser mannschaft geht, herausgeholt und bei etwas mehr Losglück wäre auch noch das Halbfinale drinne gewesen.
Ob die Saison ein Erfolg wird oder nicht entscheidet die Platzierung bzw. ob man sich für die CL qulifiziert oder nicht. Und um solche Spieler wie Ribery oder Lahm überhaupt halten zu können, müssen Sie in der CL spielen. Da können Sie es nicht riskieren und bis nach den letzten Spieltag zu warten und dann ggf. zu sagen, das war nichts, wir sind nur vierter geworden. Dann sind die Spieler weg und nach der Niederlage gegen Schalke hat wohl der Vorstand ernste Bedenken gehabt, das Klinsi dieses Ziel auch einhunderprozentig schafft.
Bayern hat diese Saison über 40 Mio in der CL verdient und zwischen UEFA Cup und CL sind halt die Verdienstmöglichkeitsunterschiede viel zu groß. Da rechnet sich auch diejetzige Abfindung an Klinsi, wenn dadurch die Mehreinnahmen durch die CL gesichert werden.
Und Erfolg schützt auch nicht vor Entlassung, siehe Magath. Er hatte damals keine Verbindung zur Mannschaft mehr und dies war wohl auch der zweite Grund, warum Klinsi gehen musste. Die Mannschaft und er, das paßte nicht mehr.