Wir alle stricken unser Leben selbst, jeden
Tag ein Stück weiter.
Die einen stricken liebevoll und sorgsam,
man merkt, welche Freude es ihnen bereitet,
ihr "Lebenswerk" zu gestalten
Die anderen stricken mühevoll und ungern,
man merkt, welche Kraft und Arbeit es sie
kostet, ihr "Lebenswerk"
- jeden Tag neu aufzunehmen.
Manche wählen ein kompliziertes Muster,
andere ein ganz schlichtes.
Oft ist es ein buntes Maschenwerk, oder ein
Stück in tristen Farben.
Nicht immer können wir die Farbe selber
wählen und auch die Qualität der Wolle
wechselt, mal strahlend weiß und flauschig
weich, mal grau und ruppig kratzig.
Und öfters lässt man eine Masche fallen,
oder sie fällt ohne dein Zutun
und zurück bleiben Löcher und ein
unvollständiges Muster.
Manchmal reißt der Faden und es hilft nur
ein dicker Knoten.
Wenn wir unser Leben betrachten, wissen wir
genau, welche Stellen es sind.
Und so oft geschieht es, dass einer sein
Strickzeug in die Ecke schmeißt.
Es wird für uns Menschen stets ein Geheimnis
bleiben,wie viel Lebensfäden uns noch zu
verstricken bleiben
Du alleine hast die Nadeln in deiner Hand.
Du kannst das Muster bestimmen und wechseln,
die Technik oder das Werkzeug beeinflussen.
Nur eines, das geht bei diesem besonderen
Strickwerk "Leben" nicht:
Du kannst es nicht wieder aufziehen, sondern
immer nur wieder neu ansetzen.